Montag, 24. April 2023

23. April 2023 - ARD - Tatort Dortmund - "Love is Pain"


Peter Faber – Jörg Hartmann
Rosa Herzog – Stefanie Reinsperger
Jan Pawlak – Rick Okon
Dr. Leitner – Sybille Schedwill
Mia Pawlak – Jana Giesel
Mike Majewski – Nils Hohenhövel
Beate Gräske – Sar Adina Scheer
Sandra Heinrich – Silke Geertz
Tanja Zietmann – Johanna Polley
Susanne Bütow – Esther Zschieschow
Enise Sahnintürk – Pinar Erincin
Melek Arkadas – Aylin Öcal
Hamza Arkadas – Mehmet Daloglu
Britta Tremmel – Angelika Bartsch
Staatsanwalt Matuschek – Moritz Führmann



Tatort Dortmund
"Love is Pain"

Dass Liebe Schmerz bedeuten kann, weiß Peter Faber, der parkatragende Proll-Kommissar nur zu genau: nach dem länger zurückliegenden dramatischen Tod seiner Familie ... ist kürzlich seine neue Liebe Martina Bönisch im Polizeieinsatz ums Leben gekommen.

Da passt der eine andere Liebe rächende Fall ins Bild und befreit Faber vor weiteren eskalierenden Kapriolen. Sehr gelassen und beinahe in sich selber ruhend nimmt dieser es sogar hin, dass seine Kollegin Rosa Herzog die vorübergehende Leitung der Mord-Kommission übernimmt. Wenn es so weiter geht, wird Faber am Ende noch ein Vorzeige-Kommissar, obwohl sein bisheriges Verhalten eher zu einer Dienstbefreiung geführt hätte. Denn tickende Zeitbomben braucht die Polizei nicht. Also eine halbe Rolle rückwärts im Figuren-Profil?

Stattdessen zeigt er seine Trauer mit einem Kaktus, den auf auf Martina Bönisch Gedenkplatte in einer Kirche hinterlegt. Jede andere Pflanze hätte auch nicht zu ihm gepasst.

Mike Majewski, dessen Identität trotz hervorragender Tatort-Fotos und bewiesenen Morden, erst ziemlich am Ende des Krimis aufgedeckt wird, wandelt hingegen messermordend durch Dortmund. Das erste Opfer ist Hamsa Arkadas, ein Straßenbahnfahrer. Erst ein zweiter Mord bringt das mögliche Motiv Mikes der Aufklärung ein wenig näher.

Einst gehörten Täter und Opfer und eine junge Frau, die ebenfalls auf der Liste des rächenden Mörders steht,  der selbsternannten "Scharnhorst-Bande" (Scharnhorst ist ein Vorort von Dortmund) an.

In einem Wettlauf gegen die Zeit und gegen das Schweigen der jungen Frau wird am Ende ihr Leben gerettet, doch zumindest ist sie mit-verantwortlich, dass der zweite Mord überhaupt geschehen konnte.

Sie hätte den Täter identifizieren können und durch ihre Aussage das Leben des 2. Opfers schützen können.

Zwei Männer der Scharnhorstbande und die junge Frau, die als "Zuschauerin" teilweise anwesend war - haben eines ihrer Mitglieder bis zum Wachkoma gequält. In diesem verharrt der junge Mann seit ein paar Jahren - und Mike, vor kurzem aus einem Gefängnis in Norwegen entlassen, nimmt nun das Racheschwert für seinen Geliebten in mordbereite Hände. Seine Liebe zu dem anderen Mann ist derart groß, dass es ihm nicht darauf ankommt, ungeschoren mit den Morden davonzukommen. Jeder soll wissen, warum seine Opfer sterben mussten.


Fazit

 Während Rosa Herzog und Jan Pawlak als Kollegen von Faber die persönlichen Dramen am Rande innehaben, bleibt Faber beinahe wie strombefreit. Die Probleme von Herzog und Pawlak sind nicht ohne Sprengstoff: Pawlak verliert vorläufig das Sorgerecht für seine kleine Tochter - und Herzog lässt ihre Mutter, eine ehemalige RAF-Terroristin, festnehmen, um ihr zu helfen.

So hat hier jeder sein Päckchen zu tragen - und für manche sind es sogar Pakete. Das betrifft sowohl alle Ermittler, aber auch den Täter und seine Opfer. Besonders die Opfer wollten ihre damalige Tat durch ein bürgerlich-bescheidenes Leben kaschieren - aber der Rachengel bringt den Bruch.

Ich gebe vier von fünf möglichen Sternen für einen Rachefeldzug, der selbstverständlich keinem Menschen zusteht, weil für Vergeltung die Justiz zuständig ist.

Aber was kümmert es den so traurig Liebenden, der die Liebe nur als Schmerz erfährt?


Guten Morgen, Gruß Silvia


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