Hauptgang: Bockbiergulasch vom heimischen Wildschwein, Braumeister-Art, dazu Breznknödel an kühlem Kartoffel-Preiselbeeren-Stampf
Nachtisch: Tiramisu vom Bayreuther Weißbier, frische Weißbierzabaione, Eis von der Himbeere
Ein angenehmer Mensch
Natürlich kenne ich Michael nicht persönlich, aber etwas Positives über jemanden zu schreiben, fällt allemal leichter, als genau das Gegenteil vom Stapel zu lassen. Michael hat italienische Wurzeln, ist ein begeisterter Triathlon-Sportler, hat bereits fünfmal am Ironman teilgenommen, ist sehr an Astronomie interessiert und beruflich als Geschäftsführer eines Unternehmens tätig, das sich mit Licht befasst.
Aus zwei Ehen hat er 8 Kinder, je 4 (der Gerechtigkeit halber?). Die 4 Kinder aus der ersten Ehe sind bereits erwachsen und tragen konventionelle Namen wie Franz-Ferdinand. Da Michael in der Regel an 200 Tagen im Jahr unterwegs ist, war die Wiedersehensfreude oft wohl recht groß.
Heute ist Michael - der meistens vegetarisch bis vegan lebt - damit beschäftigt, ein möglichst perfektes Dinner für seine vier Gäste und Konkurrenten zuzubereiten, während ich mich zuständig fühle,
ihm für ein gutes Gelingen die Daumen zu drücken.
Sein Menü ist so bierlastig, dass ich im Vorfeld gedacht habe, er ist ein Bierbrauer, der hier kräftig die Werbetrommel rührt. Aber es ist wohl eher so, dass sich solch ein Menü für Bayreuth anbietet, weil es dort viele Brauereien geben soll. Man kann sich hier also entscheiden: Bier oder Wagner. Oder auch beides genießen.
Beim Daumendrücken muss ich wohl leider ein paar Mal abgerutscht sein, obwohl es natürlich ohnehin schwierig ist, mit Caroline auf einen Gleichstand zu kommen und 40 Bewertungs-Zähler zu erreichen.
Mir könnte auch der Daumen aus der Gedrückt-Haltung entrutscht sein, als Caroline ins Bild kommt. Mit ihrem knallgrünen Dirndl ist sie der Knaller an diesem Abend ... mir aber schmerzen bei diesem Anblick die Augen.
Die Entscheidung
Mit einem eher leidenschaftslos vorgetragenem "My Way" (aber Singen gehört auch wohl nicht zu Michaels Hobbies) trägt er die Bewertungs-Umschläge an den Tisch.
Seine Punkte: Je 8 von Margot und Angelika, 9 von Caroline und 10 von seinem Namensvetter Michael, der am Montag die Bayreuth-Runde eröffnet hat.
Michael hätte also mit dieser hohen Punktzahl gewinnen können, wenn da nicht diese seltsamen und mir unerklärlichen 40 Punkte für Caroline wären. So ist das leider, so ist das auch mit den Worten hätte und wenn ... sie nützen nichts.
Caroline fühlt sich durch ihren Gewinn "bestätigt". Worin ist mir unklar. Für ihre eher durchschnittliche Kennenlerngeschichte, die leicht durch romantischere zu toppen wäre? Für ihr Menü vielleicht sogar und damit für ihre "Koch-Kenntnisse"?
Ich muss nicht alles verstehen, aber ich darf es nicht versäumen,
allen Lesern ein schönes und gesundes Wochenende zu wünschen.
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