Hauptgang: Lammkoteletts auf Couscous
Nachtisch: Basbousa und zweierlei von der Dattel
Der Lohn für ein bisschen TV-Ruhm
kann am Ende durchaus sauer wie Zitronen sein.
Um 5 Minuten vor 19.00 Uhr habe ich die Hoffnung, schön formulierte Wörter, die sich durchaus in meinem Sprachschatz befinden (und auch oft Anwendung finden), für die erste Gastgeberin der Woche vom Stapel zu lassen. Zumindest möchte ich sehr gerne vorhandene Kochkünste loben dürfen.
Enttäuschung macht sich schneller breit, als die Show in Fahrt kommt. Die gebürtige Tunesierin Lamia lobt sich nämlich erst einmal selber über den grünen Klee und würde sich für ihr Kochvermögen glatt, also fast glatt, 9,5 Punkte geben.
Als nächstes spricht sie von Stolz. Der bezieht sich nicht nur auf ihre Familie mit zwei kleinen Kindern, sondern ebenfalls darauf, dass sie meint, sie kann wunderbar kochen.
Eventuell möchte sie sogar als Opern-Sängerin durchstarten, denn so manchen Satz in diesen 75 Minuten trällert sie munter in die empfindlichen Mikrophone. Aber sie hat wirklich gute Laune, backt allerdings ziemlich große Brötchen ... die aus reinem Luftgetöse sind.
Das Menü
Chorba, die Tomatensuppe, enthält nicht eine einzige frische Tomate, dafür jede Menge Zutaten aus Tübchen und Dosen. Die gefüllten Briks sind natürlich nicht selber zubereitet (erwarte ich allerdings auch nicht), aber gefüllt mit zum Beispiel Dosenthunfisch. Lecker geht bei beidem anders.
Als Lamia ihren Nachtischkuchen probiert, wähne ich mich in einem falschen Format zur falschen Uhr-Zeit. Sie bekommt beinahe einen Orgasmus, als sie reinbeißt ... und dieser tönt sehr laut.
Ich war schon einmal in Tunesien und habe dort auch eine mehrtägige Wüsten-Safari gemacht. In einer Nacht haben wir unter freiem Himmel übernachtet, zugedeckt von einem unvergleichlichen Sternenteppich. Das Essen dort war allerdings sehr einfach, obwohl ich dem im Nachhinein
glatt mehr Punkte geben würde als heute für Lamias "Super-Dinner".
Fazit
Für ihre Konkurrenz sehe ich in den folgenden Tagen ein paar Schwierigkeiten. Natürlich isst Lamia als Muslima kein Schweinefleisch, so weit, so gut. Sie trinkt ebenfalls keinen Alkohol, auch gut. Allerdings würde sie nie z. B. eine Soße essen, die Alkohol enthält ...
das wird problematisch. Hier und da verlassen sich Teilnehmer auf die geschmacksabrundende Wirkung von Alkohol ... und müssen dann (zumindest für Lamia) alles umstellen.
Ich habe an jenem Abend in der Wüste mit Tunesiern zusammen gesessen, und sie haben Alkohol sogar getrunken, ein bisschen in einer Soße hätte sie sicher nicht gestört.
Sündigen hierzulande eigentlich nur noch Katholiken? Zumindest nehmen sie die Bibel nicht wörtlich.
Die Punkte: Je 7 von Gaby, Svenja und Pierre und 6 von Joerg. Mit 27 Zählern darf Lamia sehr zufrieden sein.
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