Freitag, 11. September 2020

11. September 2020 - Gelassenheit? Gelassenheit!



Gelassenheit? Gelassenheit!

Ich bin alt genug, um dem Leben gelassen gegenüber zu stehen, aber auch noch jung genug, um mich nicht fernab aller Querelen des Alltags zu stellen. Ich kann durchaus leiden, wenn mir etwas sehr ungerecht mir gegenüber erscheint - und ich freue mich, wenn mich jemand mehr lobt, als ich es verdient habe. Doch zu häufige Lobesreden machen mich wiederum skeptisch, und ich schenke denen einfach keinen Glauben.

War ich früher eher unwillig, Kritik anzunehmen, so ist dieser Unwille eigentlich immer noch vorhanden. Zumindest und marginal geläutert lasse ich jede Kritik heutzutage einmal sacken, bevor es eine hinausgeschleuderte Antwort darauf gibt. Manchmal befolge ich auch die Ratschläge, die in vielen Kritiken stecken ...

entdecke allerdings auch Beurteilungen, die völlig andere Ursachen haben, als liebevoll einen Fehler aufzudecken.

Aber ja doch, ich bin gelassener geworden.

Mit den Jahren erwirbt man zwangsläufig mehr Kenntnisse über das Leben und die Menschen, und man trennt sich vermutlich lieber von einigen Leuten als immerzu hinnehmen zu müssen, wie wenig sie einem gut tun.

Vom Leben selber kann man sich nicht trennen. Das macht irgendwann und hoffentlich erst spät in den Lebens-Jahren der Tod.

Allerdings muss man sich nicht von jedem Menschen gleich trennen, der nicht absolut ins eigene Bild passt.

Andere Meinungen kann ich gut akzeptieren,  sind sie im krassen Gegensatz zu meiner eigenen und vielleicht meinem Weltbild, ignoriere ich diese meistens. Überzeugungsarbeit völlig Andersdenkender ist bei mir eine vergebliche Mühe.

Manipulierer allerdings haben keine Chance, die müssen leider kalt auflaufen oder werden schwer auf den Arm genommen.

Ein böses Thema sind die Missionierer.

Die sind naturgegeben ausgesprochen aufdringlich - aber ihnen gehe ich aus dem Weg, nicht extra, sondern innerlich ... denn, wenn ich solchen Leuten begegne, grüße ich sie nicht einmal ... ich bemerke sie nicht einmal mehr.

Dann sind da noch die Spießer (obwohl ein bisschen Spießertum in jedem steckt), bei denen man zwangsläufig irgendwann anecken muss. Die dürfen für sich gerne spießig sein, ohne dass ich das weiter registriere.

Ja, ich bin gelassener geworden.
Aber lange noch nicht gelassen genug.


Guten Tag, Gruß Silvia

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