Robin:
Geb. am 13. Januar 2004
Gest. am 6. September 2019
Mein Herzensbrecher
Robin ... hat mir nur einmal unheilbar das Herz gebrochen hat, und zwar an dem Tag, an dem ich ihm mit tierärztlicher Hilfe den Weg über die Regenbogenbrücke ebnen musste.
Es war ein heißer September-Tag vor einem Jahr am 6. des schönsten Monats, oder wie ich dachte, dass es der schönste Monat im Jahr ist. Mittendrin habe ich Geburtstag, und völlig mittendrin war Robins Sterbetag.
Wir beide waren vor einem Jahr in der Klinik, um gedachte Unpässlichkeiten behandeln zu lassen - und doch wusste ich, dass es mehr war als nur das.
Ich sah, wie Robin von Dr. Jacobs behandelt wurde, der umfangreiche Untersuchungen einleitete zwecks einer sicheren Diagnose - und ich dachte es nicht nur, sondern sprach es aus:
Es ist nicht so, als ob Robin sein, sondern mein ganzes Leben an meiner Seite war.
So kam es mir vor, so denke ich noch heute -
und musste meinen allerbesten Freund gehen lassen.
Wohin gehst du, wenn du mich verlässt?
Warum lässt du mich allein?
Die Fragen übertrafen die Antworten. Jedes Lebewesen muss irgendwann diese Welt verlassen - und Robin festzuhalten, wäre lieb- und herzlos gewesen. Robin war todkrank, seine Nieren hatten absolut versagt. Er wollte gehen.
Mir war bis zu diesem Tag auch bang vor dem Tag, an dem ich selber gehen muss: jetzt ist das Gefühl ein bisschen leiser,
denn Robin hat mir gezeigt, wie leicht es sein kann.
Sein Leiden hat seine Todessehnsucht zum Leben erweckt.
Ich dachte, er würde seinen Wald vermissen und Bienchen und mich und seinen menschlichen Papa. Aber an diesem Tag stand der
Tod ihm näher als wir alle.
Hunde - und vor allem Robin - sind so viel klüger als wir, denn sie wissen, was wann an der Zeit und nötig ist
und wie unnötig ein langes Leiden ist.
Dankbar ist er eingeschlafen, auch dankbar für die medizinische Hilfe, die es so leicht gemacht hat.
Ich stand dort und erinnere mich weder an die genaue Uhr-Zeit, noch, ob ich ihn im Arm gehalten habe - aber wie versprochen
war ich da,
und ich habe meinen Engel gehen lassen, damit er mich - egoistisch wie Menschen sind - vom Himmel aus beschützen
und dort hoch oben überm Regenbogen einen Platz frei halten kann.
Wie in Trance bin ich nach Hause gefahren, wie in einem Nebel habe ich den übrigen Tag in Erinnerung. Wäre nicht sein Vermächtnis,
unser Bienchen, gewesen, ich
wäre heute noch in einem traurigen Schockzustand
Für Bienchen musste ich den überwinden und zurück finden in die Realität.
Die bedeutet: Erinnerung. Erinnerung. Erinnerung. Gegenwart.
Ich weiß, dass sein Gehen ihn nicht halb so geschmerzt hat wie mich, denn für ihn war die Abschieds-Zeit gekommen, die er akzeptiert hat, als wäre sie ein Freund ...
Manchmal fühle ich mich von Robin verraten ... und ich gehe durch seine Wälder, in denen alle Bäume fragen:
Wo ist unser Robin? Wer hinterlässt jetzt die wichtigen Nachrichten an unseren Stämmen?
Bis zum Himmel und wieder zurück liebe ich meinen Hundesohn Robin, der nie ein Wort zu mir gesagt hat, aber mit seiner ureigenen Methode so viel mehr ausgedrückt hat, als Worte es können. Viele, die meisten, habe ich sicher verstanden ...
und er soll mir die verzeihen, die ich nicht begriffen habe, weil ich einfach zu dumm dafür war.
Schlafe gut, Robin, wir haben dich in Liebe einschlafen lassen und zugedeckt. Und die Reste von deinem Hiesigen aufbewahrt wie einen Schatz.
Deine Mama Silvia
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