Mittwoch, 9. September 2020

8. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Nachhaltigkeit - Dienstag in Dortmund bei Hannah

Vorspeise: Bunter Vorspeisenteller mit selbstgepflückten Gartenwundern
Hauptgang: Grünkerntaler an feurigen Kartoffelecken
Nachtisch: Mousse au chocolat trifft Beeren vor der Haustür


Ein alternatives Leben

führt die Münsterländerin Hannah in der Dortmunder Nordstadt. Als gebürtige Dortmunderin bin ich froh, dort weder geboren noch aufgewachsen zu sein. Jedoch - und das nur am Rande - ist auf dem Borsigplatz in der Nordstadt Borussia Dortmund einst auf der Taufe gehoben worden.

Hannah führt einen Unverpackt-Laden und arbeitet zudem als Bildungsreferentin. Nachhaltigkeit hat sie offenbar so tief verinnerlicht, dass ich mich frage, was das für ein Wohnkonzept ist, in dem sie lebt:

Heute bereitet sie alle Speisen in einer Wohnung vor, die sie sich mit einer kleinen 3-köpfigen Familie teilt, aber sie lebt noch in zwei anderen Wohnungen - und überlegt an den Abenden, wo sie nachts schlafen kann. Mir ist bekannt, dass jemand endlos viele Vornamen haben kann, und dass die dann auch im Personalausweis stehen - aber mit drei Wohnanschriften wird es sicherlich problematisch.

Okay, es wird einen Hauptwohnsitz geben. Dieses Wohnkonzept verstehe ich trotzdem nicht.

Mit all ihrem Kladderadatsch an Lebensmitteln zieht sie per Lastenfahrrad in ein Kulturhaus um. Daniel Werner benutzt dafür heute kein einziges Mal den Begriff Dinner-Kitchen. Das Nordstadt-Lokal ist den Autoren vermutlich nicht schick genug für das Wort Abendessen-Küche.

Die Luft in dem Laden scheint nicht besonders durchatmungsfreundlich zu sein, und Rebecca muss erst einmal alle Fenster aufreißen. Beinahe riecht man vor dem Bildschirm den Mief von vielen Diskussionen.

Das Menü

Zum größten Teil stammen die Zutaten aus einem urbanen Garten, den Hannah mit anderen Leuten betreibt. Solch einen gibt es hier auch, und zwar am Rande eines Parkes:


Dort wird fleißig gegärtnert, aber am Anfang haben sie sich erdreistet, überall im Park ihre Regeln an Bäume und Zäune zu heften. Das muss ihnen irgendwann die Stadt verboten haben ... weil das weit über ihre Befugnisse hinausgeht.

Hannahs Hauptspeise könnte durchaus schmecken, aber in Wahrheit kann ich hier gar nichts beurteilen. Schön, dass die Schokolade aus der Nachspeise

eine Segelschokolade ist: Diese oder die Kakao-Bohnen sind per Segelboot verschifft worden. Das höre ich erstmals,

aber ich gestehe, dass ich nicht mal halb so alternativ lebe wie Hannah, sondern eigentlich überhaupt nicht.

Dahinter steckt leider auch oft Verbissenheit.

Die sehe ich zwar bei Hannah nicht, aber ich lerne die Person dahinter überhaupt kein bisschen kennen.


Fazit

Ich gebe Rebecca recht, denn ein Tee, wenn auch irgendwie besonders aufbereitet, als Aperitif ist schon mal keine Verheißung für einen schönen Abend. Allerdings kommt auch hier Vermarktung zum Tragen: der Tee liegt Hannah also sehr am Herzen. Leider wird er hier öffentlich und gar nicht mal gut bewertet.

Nachhaltig ist Hannahs Dinner allein deshalb, weil es rein pflanzlich ist. Sie hat das Thema der Woche verstanden, sich angesprochen gefühlt, beim Sender beworben, ist als Kandidatin genommen worden - und setzt es konsequent um.

Die Punkte: Je 7 geben Timo, Julia und Ignaz und 5 Zähler kommen von Rebecca.

Mit 26 Umdrehungen muss sie sich - und kann sie vermutlich auch - zufrieden geben.

Guten Morgen, Gruß Silvia

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