13. Januar 2004 in Unna-Massen bis 6. September 2019 Kaiserberg-Klinik
Ein Blog-Beitrag von Silke Baumann
Ich hatte Silke gebeten, zwei oder drei Sätze über Robin zu schreiben, die ich in einem für den 6. September geplanten Blog-Beitrag verwenden könnte ... hier steht, was daraus geworden ist. Silke kannte Robin gut, sehr gut, und ihr Beitrag über meinen Unvergesslichen freut mich sehr.
So war Robin Schäfer
Wenn ich an Robin denke, schmerzt mein Herz.
Zugleich bin ich glücklich, ihn gekannt zu haben und zu seinen Freunden gehört zu haben.
Unsere erste Begegnung fand im Park statt.
Er saß mit seiner - damals schon - geliebten Hundemutter auf einer Bank, beide wunderschön anzusehen, beide klein und zierlich, mit fast der gleichen Haarfarbe. Robin war schon zu der Zeit so unglaublich schön und charmant, dass meine Tochter, die kein Fan von Yorkies war, sich eines anderen belehren ließ.
Er hatte von Haus aus beste Umgangsformen mitgebracht - er begrüsste uns sehr freundlich und ordnete uns in die Rubrik „ gute Freunde“ ein.
Zur Begrüßung küsste er für gewöhnlich, egal ob Hund oder Mensch.
Wer zu Robin gehörte, durfte sich sicher fühlen.
Er hatte einen unglaublichen Instinkt - nie vergessen werde ich wie er eine Frau im Pelzmantel furchtbar aufgebracht anbellte.
Er lief am liebsten in der Mitte des Weges und kontrollierte unermüdlich, ob alles in Ordnung war.
Wehe wenn nicht - dann konnte er sich unglaublich „vergrößern", Zähne fletschen und Angst einjagen.
Er lief nie fort, war nie konfliktscheu, immer in unserem Dienst. Mutig stellte er sich vor uns und regelte auf seine Art alles Mögliche.
Als mein Pudel Joschi dazukam führte er ihn in die Hundegesellschaft ein und lehrte ihn viel.
Großmütig ließ er sich oftmals im Wald von Joschis Spieltrieb, selber ungenervt, nerven -
und versuchte stets, Joschi zu trösten, wenn dieser mal wieder im Auto voller angstvoller Verlustangst jaulte
(Silvia saß dann auch im Auto, wir ließen die Hunde nie allein im Wagen und gingen getrennt einkaufen),
weil ich kurz einkaufen war. Joschi hatte immerzu die Befürchtung, ich würde nicht mehr wiederkommen.
Dann hat Robin ihn sowas von geküsst und getröstet: „Du hast mich, ich passe auf dich auf, immer, großer Hundeschwur“ hat er ihm vermutlich geflüstert.
Später dann kam Bienchen dazu. Sie war ein Notfall, und nie hätte ich mit dem gerechnet, was dann geschah: ohne mit der Hundewimper zu zucken nahm Robin sie in sein Rudel auf und zeigte ihr die große Welt, die sie bis dahin nicht kannte.
Kein Schimmer von Eifersucht!!
Sie lebte bis dahin recht einsam bei einer Seniorin, Silvias Mutter, und musste sogar einige Zeit ganz auf sich allein gestellt in der Wohnung bleiben.
Sicher war sie darüber schwerst traumatisiert!
Robin, Joschi und Bienchen |
Doch Robin ließ nie locker wenn er ein Plan oder Job hatte. Fast wie ein Schäferhund beim Militär.
Mit seiner beständigen gute Laune hat er ihr neue Lebensqualität geschenkt, genau wie seine liebe Hundemutter es tat.
Nun sind so viele Jahre vergangen; Robin hat vor einem Jahr die Regenbogenbrücke überschritten.
Er war alt, müde, kraftlos, aber gab sich selbst als blinder Hund noch würdevoll.
Nie wieder werde ich einen wie ihn kennenlernen, soviel ist sicher!
Sicher ist aber auch, dass er, wo auch immer, stets über uns wacht und lacht und seinem geliebten Rudel und Freunden später den Weg zu einem schönen Plätzchen, dass er für uns alle freihält, weisen wird!
Viele Menschen vermissen Robin. Er fuhr gerne mit dem Bus und war dort immer ein begehrter Entertainer.
Ach, ich könnte noch stundenlang über Robin plaudern, es macht mich glücklich und traurig zugleich...
Sorry, liebe Silvia, ich konnte einfach nicht weniger schreiben - im Gegenteil, mir fällt gerade soviel ein... er ist gerade hier bei mir, ich rieche ihn, kann ihn atmen hören ...
Und denke mit Tränen in den Augen:
Danke, geliebter Robin, du kleiner Hund mit dem riesengroßen Herzen !
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