Vorspeise: Bretagne, Frankreich: In Speck gebratene Jakobsmuschel mit Zuckerschoten auf geminztem Erbsencremeschaum mit Sauerrahmwürfeln und Prosciuttobröseln
Hauptspeise: Fuerteventura, Spanien: Lammkrone mit Kräuterkruste an Portwein-Thymian-Honig-Jus mit Pastinaken-Süßkartoffel-Stampf und Mandelrosenkohl
Nachspeise: Florida, USA: Key West Lime-Pie und Himbeerparfait im Schokotropfen
Mir fehlen die Wörter
... und endlich schenkt mir jemand wie Horst-Dampf in allen Gassen die logische Erklärung für den allgemeinen, nicht nur mich betreffenden Wort-Notstand in Deutschland,
denn die Österreicher besitzen einfach mehr davon als wir. Findet sich in Österreich ebenfalls der Ausdruck "Voll-Horst" - oder muss der noch exportiert werden?
Damit ich nicht zur Ruhe komme, bleibt mir gleich im Anschluss noch die Luft weg,
als Horst
seine Meinung über Männer,die verweichlicht und Frauen, die emanzipiert sind, zum Besten gibt. Ein Mann, der so viel von seinen eigenen Talenten spricht,
gibt sich hier völlig unflexibel und talentfrei, was den Umgang mit der Öffentlichkeit und die innere Einstellung betrifft.
Heute jedoch kocht Ines - nein, nicht nur wegen Horst - sondern, um ihre Gäste zu erfreuen. Und da kommt auch schon ihre Tochter Anna um die Ecke,
die meint, ältere Menschen wie ihre Mutter, sollten doch unter anderem das Wort "geil" nicht benutzen.
Die neunzehnjährige Anna war noch gar nicht geboren, als dieses Wort populär für alle wurde und zuerst "affengeil" hieß.
Es kann aber möglich sein, dass geil, chillig und genial erst viel später auf dem Wortexpress in Granz eingetroffen sind. Dann nehme ich alles zurück - und behaupte nicht mehr,
dass diese Wörter langsam altmodisch werden.
Gleich zur Vorspeise gelangen wir in den Genuss der Wortgewalt der Grazer Runde, denn außer Philipp meckern sich alle heiß:
Mimi schmeckt das Lamm eher wie ein Butter-Toast!
Julia ist der Mini-Klecks Parfait zu süß!
Es kommen noch mehr Attribute zum Transport über den Schirm. Man denke sich einfach: Irgendwas ist an den einzelnen Menü-Bestandteilen
immer falsch, dann liegt man schon richtig.
Am Ende ist es ein Essen wie bei "Omi", erklärt die wortgewandte Kritikerin Mimi. Bekommt Ines jetzt kein Foto auf
Mimis Instagram-Profil?
Wenigstens bekommt Ines einunddreissig Punkte.
Eine aus Österreich gesendete Dinner-Woche ist auch nicht besser als eine aus Deutschland,
nur haben sie ein paar Wörter mehr zur Verfügung,
die ich zum Glück akustisch nicht alle verstehe.
Guten Morgen, Gruß Silvia
In Graz da lebt eine Frau die bereits seit 10 Jahren am perfekten Dinner teilnehmen möchte und diese Frau trägt den Namen Ines!
AntwortenLöschenZehn Jahre des Bangens, Zitterns und Zagens gehen dem Ende entgegen, denn heute endlich klingelt der "Daniel" an die Türe des Einfamilienhauses am Rande von Graz, hinter der Ines und ihre Familie wohnt. Die Tochter schwer dinnergeschädigt verlässt die Szene in Richtung Supermarkt! Seit zehn Jahren ist ab 19:00 Uhr das TV-Gerät Eigentum der Frau Mama und weder Besuche noch Telefonanrufe werden bis 20:00 Uhr geduldet!
Ines hat in diesen zehn Jahren auch ein wenig Dinner geübt, das Brettspiel gespielt und über ihr Menü samt dazugehörender Deko nachgedacht. Wann genau die Speisenfolge entstanden ist, wird allerdings nicht verraten. Obwohl Urlaubserinnerungen gehen ja immer, klingen nach Sehnsucht und Ferne und überhaupt.....da ich nicht aus Österreich komme muss ich ab hier sehr stark um Worte ringen! Danke Horst, seit heute Abend ist mir wenigstens klar, warum ich so wenige Worte kenne!
Also flott und zielstrebig geht die heutige Gastgeberin in ihrer Küche zu Werke, Selbstzweifel sind unbekannt und überhaupt, die Ines wird den Abend schon wuppen.
Apero: prickelnd mit Süße und ein paar kleine Häppchen! Die Gäste scheinen zufrieden!
VS: mutige Kombi, kräftiges Grün und anscheinend nicht ganz optimale Muscheln! Evtl. wäre die vegetarische Variante die bessere Kombi für alle Gäste gewesen? Mimi beginnt den Reigen der Unzufriedenen und findet in Horst einen Freund im Geiste. Zwei weitere Gäste sind bereits jetzt sehr erstaunt ob der Pingeligkeiten.
HG: schönes Lamm, evtl. etwas zu viel Kruste und einen Hauch zu wenig rosa. Rosenkohl schmeckt zart bitter (sonst wäre es auch eher ein Apfel) und der Stampf ist fast schon eine Traditionsbeilage! Sieht lecker aus und spaltet wieder die Gästerunde.
Dessert: Kuchen mit Eis, geht ja immer und ist dennoch immer wieder ein wenig langweilig!
Kaum ist der Dienstag vorüber, packt der wundersame Horst von nebenan mal so richtig die Meckerkeule aus und erscheint überhaupt gar nicht mehr, leicht, beschwingt und nett! Mimi fällt zwar ähnlich schwerwiegende Menüurteile, hält sich aber, zum Glück, bei diversen Weltanschauungen sehr zurück!
Es ist Mittwoch......und der Mittwoch hat doch noch so häufig ein wenig Unterhaltung in das Dinner gebracht!