Freitag, 31. März 2017

30. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Graz bei Julia



Vorspeise: "Lonely Mary" - Weinschaumsuppe mit Rosmarin-Gebäck
Hauptspeise: "Cheesy Mary meets Eggy Rose" - Vegetarischer Burger mit Brat-Käse, Rosmarin-Pesto und Gemüse, dazu Blattsalat mit Ei-Rose
Nachspeise: "Roses & Mary's Wedding" - Nach Rosen duftende Dattel-Kekse an feiner Creme, dazu Rosmarin-Tee


Ein Krampf in drei Akten

Ein absoluter Höhepunkt in diesem heutigen Schmierentheater ist Julias Aussage: "Ich würde gern mit Rosmarin Babies machen."

Kein Wunder, dass sich der Sender diesen Dumm-Satz schnappt und x-mal wiederholt. Im übrigen macht man selbst als

"Poetin"

keine Kinder mit einem Rosmarin, sondern zieht Ableger.

Neben ihren poetischen Versuchen macht Julia Musik, und gemeinsam mit ihrem Freund Klaus ist sie unterwegs,

um Leute mit einer Komposition aus Gedichten und ebenfalls selbst hergestelltem Essen

abzuschrecken.

Mir bleibt nicht nur die Spucke weg, ich möchte sogar von einer Art Grusel sprechen, als ich unwillig und unmotiviert ihrer Veranstaltung durch "Das perfekte Dinner" folge.

Dass sie auch Bäume umarmt, erstaunt mich nicht - es würde mich wundern, wenn sie dies nicht täte. Leider hat ihr keiner dieser Bäume den Rat gegeben, sich von einer Fernseh-Show fernzuhalten.

Welch eine Frau!
Welch eine Hütte!

Während sie sich in einer permanenten Spät-Kinder-Phase dauernd die Finger abschleckt,

schlecken sich einige Männer vor dem Fernseher sicher ihre nach Mimi ab:

Je später und öder und trister der Abend dahinplätschert, umso mehr quillt Mimis Busen aus dem Dirndl.

Zum Glück hat Julias poetische Geschichte nur drei Akte,

denn nach fünf Akten

würde Mimi oben blank vor der Kamera sitzen.

Über die drei unwichtigen essenstechnischen Akte hülle ich die Poesie des Schweigens.

Stattdessen muss ich zum überstrapazierten Rosmarin nach dieser Stunde meine innige Beziehung zu ihm neu aufbauen, denn ein bisschen

ungerechterweise genervt bin ich von dem nun - und muss ihn mindestens ein paar Wochen links liegen lassen.

Gleich gehe ich dafür in den Wald - aber ich warne die Bäume:

Ich möchte von ihnen nicht umarmt werden!

Machen die auch nicht. Die sind vernünftiger und stehen schön und prachtvoll dort und erwarten ihre neue Frühjahrs-Blätter-Kollektion. Auf menschliche überfallartige Berührungen warten die nicht!

Wer diesen Abend überstanden hat, übersteht auch jeden anderen, der noch kommen wird ...

Ach ja, bepunktet wird Julia noch: Siebenundzwanzig bekommt sie. Und zum erstenmal fühle ich so etwas wie Sympathie für Horst, der nur fünf Zähler beiträgt.

Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. New York, Rio, Tokio - Graz!

    Julia ist weit in der Welt herumgekommen um für sich herauszufinden, dass ein Leben an den Wurzeln für sie, zur Zeit, genau das Richtige ist. Julia, singt, textet, dichtet, zieht Kräuter groß, präsentiert und repräsentiert! Julias Welt ist einfach bunt und Abwechslungsreich, vielleicht ein wenig zu kunterbunt für das Format des perfekten Dinners?! Kann Julia kochen, kommen bei ihren Gerichten üppige Kräutermengen zum Einsatz, trifft sie kulinarisch und poetisch den Nerv ihrer Gäste oder sind die Gäste nur genervt?

    Es ist ein Abend der Extreme und irgendwie, verliere ich schon sehr bald den Überblick über das Gesehene. Es gibt Mehl, es gibt Teig, es gibt einen Topf, einen Herd, Suppe, Burger, Plätzchen......

    Wieder Texte, leider vernuschelt im Heimatdialekt, verstehe nur wenige Wörter, kann dem tieferen Sinn nicht folgen und suche nach einer Eirose! Oder war es ein Büschel Rosmarin? Warum dauert der Burger so lange? Der arme Horst mag kein kaltes Essen, der zweite Künstler in dieser Runde muss den Burger auseinandernehmen bevor er ihn Schicht für Schicht essen kann! Ich verstehe nicht warum und vermute ein Trauma aus der Kindheit. Dattelplätzchen werden zur Treppe, vegane Schokolade paart sich mit Butter, ich suche die Eirose, sehe nur noch Rosmarin und höre plötzlich ein schrilles, irres Kreischen! Oh nein, das Kreischen kommt von mir selbst, suche noch immer die Eirose, bin verwirrt, starre still vor mich hin, finde Rosmarin, schreibe Gedichte und bin verzweifelt! Eirose, warum noch einmal suche ich eigentlich eine Eirose? Hilfe! Ich benötige eindeutig auf der Stelle Hilfe! Ein Baum, finde mich im Park wieder, im Arm eine Buche, vielleicht auch eine Birke, können Tannenbäume so klebrig sein, es ist grün, bin entspannt, atme tief ein und aus, löse mich, bin neu fokussiert, suche weiter! Rosmarin...Eirose......Horst..............

    Apero:schön prickelnd mit Likör zur Auswahl! Sehr gut gemacht!

    VS: da ich keine Vorstellung von der Suppe habe kann ich leider nicht beurteilen ob sie gelungen ist. Die Brötchen sehen sehr lecker aus! Den Gästen fehlt Würze und Salz!
    HG: schade, dass der Burger kalt auf den Tisch kommt! Burger konnten bisher sehr selten in der Dinnergschichte wirklich Punkte gewinnen! Aber echt lecker sieht das Ding schon aus!
    Dessert: wirklich schön und die Gäste sind begeistert! Leider gibt es keine Äußerungen zum Tee!

    Ein sehr eigener Abend geht zu Ende und auch die große Spanne bei den Punkten spricht diese Sprache!

    AntwortenLöschen