Freitag, 31. März 2017
31. März 2017 - Anhand der Films "Der gleiche Himmel" - Tom Schilling als Romeo - Wer kann ihm widerstehen?
Der gleiche Himmel
Wir haben nur diesen einen über uns und nur den einen Mond und alle Sterne stehen uns auch gleichermaßen zur Ansicht zur Verfügung
sowie auch die Sonne keinen Unterschied zulässt: Wen sie erfreut oder wem sie schadet - z. B. wegen anhaltender Dürre - können sich die Menschen nicht aussuchen.
Aber hier geht es um den Dreiteiler "Der gleiche Himmel" - und da war dieselbe Wolke schon mal den Menschen in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen nahe und sichtbar.
Auf meinem Smart-TV habe ich bislang nur zwei der drei Folgen gesehen, aber es geht nicht darum, den Film zu bewerten,
sondern die Dinge, die bis 1989 passiert sind.
Tom Schilling spielt einen "Romeo", der Frauen verführt, die an wichtigen Stellen der Alliierten oder der Bundesregierung tätig sind,
kurz und knapp:
Er prostituiert sich für die Spionage.
Gab es diese Romeos eigentlich auch umgekehrt? Ich will nicht googlen, aber gehört habe ich noch von keinen Westdeutschen, die damals ostdeutsche Frauen
auf die perfideste Art und Weise ausspioniert haben.
Und um mal ein bisschen Heiterkeit in diese Sache zu bringen:
Tom Schilling als "Romeo" ist so was von einer Idealbesetzung, dass ihm wohl kaum eine Frau widerstehen konnte.
Es sei denn, sie war klug genug, sich von unwürdigen und erkannt unwahren Gefühlen zu befreien - und der Wahrheit ins Auge zu sehen. Der nächste Schritt wäre die Anzeige bei ihrer entsprechenden Behörde gewesen.
Bleibt Tom Schilling: Der Mann ist nicht mal außergewöhnlich schön - aber, wenn man in seine blauen Augen sieht
und das Gewisse Etwas wahrnimmt, kann man schon schwach werden,
So sahen die wirklichen Romeos sicherlich nicht aus!
Warum haben sich die "Kalten Krieger" dann Frauen in ihre Macht-Zentralen geholt, die einerseits ledig oder andererseits unglücklich verheiratet und somit
anfällig für diese Art von Abenteuern waren?
Warum ist diese Romeo-Geschichte eine so desaströse?
War das DDR-Regime in dieser Form den westdeutschen Spionen-Kollegen überlegen? Oder haben sie nur
ganz simpel gedacht - und dann reagiert?
Egal, her mit Tom Schilling als Romeo - aber nur so lange er keine
Informationen
fordert, die ihm nicht zustehen.
Eine ganz andere Geschichte ist die der Olympioniken aus der ehemaligen DDR! Die der Kinder, die sich für einen Sport begeisterten -
und gnadenlos verheizt wurden und mit
Medikamenten auf Hochtouren gebracht wurden.
Die konnten niemals alleine damit klar kommen -
so wie es vielleicht viele romeogeschädigte geschafft haben,
den Spaß mitzunehmen,
aber den Ernst, den Verrat, zu verweigern.
Guten Tag, Gruß Silvia
30. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Graz bei Julia
Vorspeise: "Lonely Mary" - Weinschaumsuppe mit Rosmarin-Gebäck
Hauptspeise: "Cheesy Mary meets Eggy Rose" - Vegetarischer Burger mit Brat-Käse, Rosmarin-Pesto und Gemüse, dazu Blattsalat mit Ei-Rose
Nachspeise: "Roses & Mary's Wedding" - Nach Rosen duftende Dattel-Kekse an feiner Creme, dazu Rosmarin-Tee
Ein Krampf in drei Akten
Ein absoluter Höhepunkt in diesem heutigen Schmierentheater ist Julias Aussage: "Ich würde gern mit Rosmarin Babies machen."
Kein Wunder, dass sich der Sender diesen Dumm-Satz schnappt und x-mal wiederholt. Im übrigen macht man selbst als
"Poetin"
keine Kinder mit einem Rosmarin, sondern zieht Ableger.
Neben ihren poetischen Versuchen macht Julia Musik, und gemeinsam mit ihrem Freund Klaus ist sie unterwegs,
um Leute mit einer Komposition aus Gedichten und ebenfalls selbst hergestelltem Essen
abzuschrecken.
Mir bleibt nicht nur die Spucke weg, ich möchte sogar von einer Art Grusel sprechen, als ich unwillig und unmotiviert ihrer Veranstaltung durch "Das perfekte Dinner" folge.
Dass sie auch Bäume umarmt, erstaunt mich nicht - es würde mich wundern, wenn sie dies nicht täte. Leider hat ihr keiner dieser Bäume den Rat gegeben, sich von einer Fernseh-Show fernzuhalten.
Welch eine Frau!
Welch eine Hütte!
Während sie sich in einer permanenten Spät-Kinder-Phase dauernd die Finger abschleckt,
schlecken sich einige Männer vor dem Fernseher sicher ihre nach Mimi ab:
Je später und öder und trister der Abend dahinplätschert, umso mehr quillt Mimis Busen aus dem Dirndl.
Zum Glück hat Julias poetische Geschichte nur drei Akte,
denn nach fünf Akten
würde Mimi oben blank vor der Kamera sitzen.
Über die drei unwichtigen essenstechnischen Akte hülle ich die Poesie des Schweigens.
Stattdessen muss ich zum überstrapazierten Rosmarin nach dieser Stunde meine innige Beziehung zu ihm neu aufbauen, denn ein bisschen
ungerechterweise genervt bin ich von dem nun - und muss ihn mindestens ein paar Wochen links liegen lassen.
Gleich gehe ich dafür in den Wald - aber ich warne die Bäume:
Ich möchte von ihnen nicht umarmt werden!
Machen die auch nicht. Die sind vernünftiger und stehen schön und prachtvoll dort und erwarten ihre neue Frühjahrs-Blätter-Kollektion. Auf menschliche überfallartige Berührungen warten die nicht!
Wer diesen Abend überstanden hat, übersteht auch jeden anderen, der noch kommen wird ...
Ach ja, bepunktet wird Julia noch: Siebenundzwanzig bekommt sie. Und zum erstenmal fühle ich so etwas wie Sympathie für Horst, der nur fünf Zähler beiträgt.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 30. März 2017
30. März 2017 - Nicht ohne mein Smartphone
Nicht ohne mein Smartphone
Hieß es in früheren Zeiten zum Beispiel einmal "Nicht ohne meine Tochter" - muss man heute sagen
"Nicht ohne mein Smartphone".
Wenn trauriger Weise die Hütte brennen sollte, weiß man schon, was als erstes gerettet wird.
Auf Gehwegen wird man von Kinderwagen schiebenden Müttern angerempelt, die den Blick von dem kleinen Gerät
nicht auf das Alltagsgeschehen umzuleiten verstehen.
Baby schreit, Baby hat Hunger, Baby hat Durst -
aber all das ist so lange unwichtig wie der allgegenwärtige
Hypnotiseur unserer Zeit
die Mama mit Beschlag belegt.
Dieser Dauer-Hypnotiseur greift immer mehr um sich,
und schon fühlt man sich von herunterhängenden Köpfen in
Restaurants selber schon ganz niedergeschlagen und down.
Fernbeziehungen haben ihren Frust verloren,
denn über ein smartes Gerät hält man ohnehin mehr Kontakt als
auf Augenhöhe.
Ich sitze im Bus - und mir gegenüber (egal wie alt, es trifft beinahe jedes Alter, bis ca. sechzig ist niemand gefeit, wie ich denke)
ein Mann, eine Frau. Er/sie holt ihr Teilchen raus, guckt rein, tippt rasend schnell ein paar Worte,
steckt das Ding wieder in die Tasche -
nur um es ganze zwei Sekunden später schon wieder in der Hand zu halten.
Auch Hundehalter sind nun in erster Linie Smartphone-Halter (im doppelten Wortsinn) und lassen es an der nötigen Aufmerksamkeit gegenüber ihren Vierbeinern
massiv vermissen.
So wälzt sich der Labrador nur mal eben im Schlamm, was nicht ganz so schlimm ist, aber der Aufmerksamkeit ebenso entgeht
wie der Schäferhund keine bekommt, der sich
über den niedlichen Chihuahua in böser Absicht hermacht.
Jetzt ist Schluss mit lustig:
Benutzt eure Kinderwagen nicht länger und sicher ungewollt als Waffe auf Bürgersteigen, redet persönlich miteinander
und achtet auf die unsinnigen, aber abenteuerlichen Dinge, die euren Hunden bei einem Spaziergang in den Kopf kommen.
Guten Tag, Gruß Silvia
29. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Graz bei Ines
Vorspeise: Bretagne, Frankreich: In Speck gebratene Jakobsmuschel mit Zuckerschoten auf geminztem Erbsencremeschaum mit Sauerrahmwürfeln und Prosciuttobröseln
Hauptspeise: Fuerteventura, Spanien: Lammkrone mit Kräuterkruste an Portwein-Thymian-Honig-Jus mit Pastinaken-Süßkartoffel-Stampf und Mandelrosenkohl
Nachspeise: Florida, USA: Key West Lime-Pie und Himbeerparfait im Schokotropfen
Mir fehlen die Wörter
... und endlich schenkt mir jemand wie Horst-Dampf in allen Gassen die logische Erklärung für den allgemeinen, nicht nur mich betreffenden Wort-Notstand in Deutschland,
denn die Österreicher besitzen einfach mehr davon als wir. Findet sich in Österreich ebenfalls der Ausdruck "Voll-Horst" - oder muss der noch exportiert werden?
Damit ich nicht zur Ruhe komme, bleibt mir gleich im Anschluss noch die Luft weg,
als Horst
seine Meinung über Männer,die verweichlicht und Frauen, die emanzipiert sind, zum Besten gibt. Ein Mann, der so viel von seinen eigenen Talenten spricht,
gibt sich hier völlig unflexibel und talentfrei, was den Umgang mit der Öffentlichkeit und die innere Einstellung betrifft.
Heute jedoch kocht Ines - nein, nicht nur wegen Horst - sondern, um ihre Gäste zu erfreuen. Und da kommt auch schon ihre Tochter Anna um die Ecke,
die meint, ältere Menschen wie ihre Mutter, sollten doch unter anderem das Wort "geil" nicht benutzen.
Die neunzehnjährige Anna war noch gar nicht geboren, als dieses Wort populär für alle wurde und zuerst "affengeil" hieß.
Es kann aber möglich sein, dass geil, chillig und genial erst viel später auf dem Wortexpress in Granz eingetroffen sind. Dann nehme ich alles zurück - und behaupte nicht mehr,
dass diese Wörter langsam altmodisch werden.
Gleich zur Vorspeise gelangen wir in den Genuss der Wortgewalt der Grazer Runde, denn außer Philipp meckern sich alle heiß:
Mimi schmeckt das Lamm eher wie ein Butter-Toast!
Julia ist der Mini-Klecks Parfait zu süß!
Es kommen noch mehr Attribute zum Transport über den Schirm. Man denke sich einfach: Irgendwas ist an den einzelnen Menü-Bestandteilen
immer falsch, dann liegt man schon richtig.
Am Ende ist es ein Essen wie bei "Omi", erklärt die wortgewandte Kritikerin Mimi. Bekommt Ines jetzt kein Foto auf
Mimis Instagram-Profil?
Wenigstens bekommt Ines einunddreissig Punkte.
Eine aus Österreich gesendete Dinner-Woche ist auch nicht besser als eine aus Deutschland,
nur haben sie ein paar Wörter mehr zur Verfügung,
die ich zum Glück akustisch nicht alle verstehe.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 29. März 2017
28. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Graz bei Horst
Vorspeise: Zweierlei Lachsforelle auf Vogerlsalat mit Krenschaum und Grammeln
Hauptspeise: Freiland-Kaninchen-Ragout mit Paradeiser, schwarzen Oliven, dunkler Schokolade auf cremigem Sterz und saisonalem Gemüse
Nachspeise: Horstls Apfelkuchen mit Parfait aus Kürbiskern-Nougat mit Schlagobers, Krokant und Chilifäden
Horst-Dampf in allen Gassen
Er tanzt, schlachtet Kaninchen, hat tausend und ein Hobby, ist in Graz bekannt wie ein bunter Hund, und demnächst fährt er mit seinem Motorrad sogar durch China - und lernt nun chinesisch.
Das Letztere schließt ihn für immer von der Sendung "Goodbye Deutschland" aus, denn die wahren Auswanderer lernen die Landessprachen nicht.
Aber Horst will auch nicht auswandern, sondern demnächst heiraten. Ob es ihm dann gelingen wird, mehr als vier Stunden pro Nacht zu schlafen,
steht in den Sternen,
denn er hat unheimlich viel zu tun. Die böse Sommerzeit, die ihm ohne Rücksicht auf seine sechshundertunddrei Interessen
gerade eine ganze Stunde abgezogen hat,
ist sicherlich nicht sein Freund. Aber ein Traum bleibt es, dass sein Dinner-Auftritt gut in die verschwundene Stunde gepasst hätte ...
Denn weitere Interessen, die Horst-Dampf hat, gelten Tütchen, Pülverchen und Bäckerei-Fertig-Zutaten.
Hoffnungsvoll sieht Philipp, der Vegetarier, dem Genuss entgegen, denn Horst hat eigens eine vegetarische Variante seines Dinners parat und auf der Speisekarte verewigt,
als er Philipp am Ende doch die Soße gibt, die mit Kaninchen kontaminiert ist.
Bei all der Rödelei kann auch ein Horst ins Schleudern geraten, und so ist seine Anrichteweise der Speisen weniger schön drapiert als vielmehr auf die Teller geklatscht.
Hoffentlich verstehen ihn später die Chinesen in China!
Auch geschmacklich scheint alles kein Überflieger zu sein.
Das sind die Momente, in denen Mimi, die 20jährige, zur verbalen Hochform aufläuft und jedes Detail im Menü zerpflückt,
bis auch Julia bereit ist, nur fünf Punkte zu geben.
Mimi selber gibt sechs, während Philipp gutmütige acht Zähler locker macht.
Insgesamt kommen bescheidene, aber wohl nachvollziehbare fünfundzwanzig Umdrehungen zusammen.
Warum Horst seinem selbstgebackenen Kuchen-Nachtisch noch das nachteilig in die Bewertung einfließende Gekaufte hinzufügt,
weiß er wohl nur selber. Der Kuchen allein ist ohnehin schon genug Angriff auf jede Figur,
obwohl er selber respektable 40 Kilo in einem Jahr abgenommen hat.
Vorsicht, Horst, Jojo-Effekt droht!
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 28. März 2017
27. März 2017 - Vox - Goodbye Deutschland - Jens und Daniela
"Für sie würde ich töten"
sagt Jens B. und meint damit seine ihm bald vielleicht angetraute Daniela, der er heute - am Tauftag der Zwillinge - einen Heiratsantrag machen möchte.
Auf die anderen Frauen angesprochen, denen er zuvor schon in ähnlicher Weise näher gekommen war und um deren Hände zu erhalten, er sich Wörter abgerungen hat,
will er nicht mehr eingehen.
"Mit ihr kann ich mir alles vorstellen", erklärt er stattdessen. Und ich schließe mich seinen Vorstellungen an,
ohne meine preis zu geben.
Letztlich bezeichnet er sie und sich als "Zwei wie Pech und Schwefel", wobei mir das besser gefällt als "Passt wie Faust aufs Auge".
Völlig überdreht aufgeregt, denn Daniela hat keinen blassen Schimmer - Bigsmiley - von dem, was ihr bevorsteht, übt er fleißig an einem Gedicht
aus dem Netz. Das ist derart kitschig und banal, dass man sich am Ende für ihn freut,
dass er den Text vergisst.
Nicht vergessen hat er, seine Eltern zur Taufe einzuladen, die sich hier als "Außenseiter" sehr willkommen fühlen. Selten hatten sie in ihrem Leben Gelegenheit, die vielen Enkelkinder richtig kennen zu lernen.
Warum eigentlich? Man kann mit Enkeln Kontakt halten - selbst, wenn der Sohn und die jeweilige Frau voneinander getrennt sind!
Ehrlich gesagt bin ich froh, dass das alles nicht meine Baustellen sind - nicht mal im Entferntesten.
Daniela verdrückt mal wieder ein paar mehr Tränen als man am Ende als Zuschauerin noch ertragen kann, denn
ihre Familie ist nicht zur Taufe und Verlobung angereist. Doch für alles gibt es Gründe, und manchmal verbergen sich dahinter sogar Abgründe.
Wer jetzt denkt, ich sei abgründig, weil ich mir diesen Malle-Quatsch noch ansehe, der irrt,
denn ich habe es mir nur rasend schnell mit dem Finger auf dem Vorlauf angesehen. Wenn ich dabei auch "Wichtiges" verpasst habe,
so
höre ich dennoch Jens' Worte:
"Eine schöne Frau will geheiratet werden!"
Männer, die viel früher als er geboren wurden, reden heute vielleicht noch so ... für alle anderen gilt es, im
21. Jahrhundert angekommen zu sein.
Die nächsten Tränen vergießt dann vor allem Daniela ...
entweder bei der Hochzeit ... oder ...
weil diese am Ende doch noch platzt.
Ich wünsche allen ein schönes Leben, auf Mallorca oder sonstwo. In guten wie in schlechten Tagen, bei guter oder böser Nachrede und nach jeder neuen Überschwemmung sowieso.
Guten Morgen, Gruß Silvia
27. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Graz bei Philipp
Vorspeise: Ei - Spinat - Erdapfel
Hauptspeise: [V]isch - Gemüse - Mayo
Nachspeise: Schoko - Frischkäse - Sauerrahm
Cool oder doch langweilig?
Und die Frage, ob ich nicht vielleicht doch während der Sendung eingeschlafen wäre - hätte es die Zeit-Umstellung von einer Stunde nach vorne nicht gegeben,
denn so ist es in meinem Kopf trotz frühen Aufstehens erst 18.00 Uhr, als die Sendung beginnt - und mindestens eine Stunde zu früh, damit mir die Augen einfach zufallen.
Philipp ist organisiert und ruhig und am Ende einer, den man gern mal aus der Ruhe bringen möchte. Er ist Künstler, Weinhändler und hat sein Architekturstudium abgebrochen,
aber da ich nicht alles von dem Dialekt verstehe, erfahre ich nicht, wohin sein Weg ihn letztendlich und irgendwann führen wird.
Dem Künstler ist sowieso erst mal seine Kunst heilig und sie liegt ihm am Herzen. Bislang kann er von seinen Bildern eher schlecht als recht leben -
was sich allerdings nach seinem Auftritt beim perfekten Dinner ändern kann.
Geändert hat er vor eineinhalb Jahren auch seine Ernährung und auf vegetarisch umgestellt, denn er will keine Tiere essen,
und er hat schon Mitleid mit seinen acht Hühnern, die derzeit der Stallpflicht unterliegen.
Sein vegetarisches Menü mit einem Tofu, der als Fisch verkleidet auf die Teller kommt, findet soviel Anklang bei den Mitstreitern,
dass sie ihm fünfunddreissig Punkte zuschanzen.
Ein guter Auftakt der Graz-Woche. Der Künstler in ihm richtet die Teller an - und die sind schon mal von der Vorspeise bis zum Dessert
ein Hingucker.
Das Beste kommt zum Schluss - und er spricht es nicht aus,
sondern weist mit dem linken Arm auf ein Schild, die Kamera folgt verabredet dieser Bewegung, und auf dem Schild steht:
"Lisa - willst du mich heiraten?"
Ein schönes Dessert im Anschluss an den Nachtisch.
Lisa wird bestimmt nicht Nein sagen, und sie wird auch wissen, ob er eher langweilig oder
doch cool
ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 25. März 2017
25. März 2017 - St. Martin Schulz und sein Hafen der Glückseligkeit
St. Martin und sein Hafen der Glückseligkeit
Beinahe hätte ich mich dem Martin-Hype angeschlossen und selbstvergessen an seine sicherlich behaarte Brust geworfen,
um wie stets die SPD
zu wählen.
Ist ja noch ein bisschen Zeit, in der ich immer noch an seine Brust finden kann ...
Aber Martin wurde mit 100 Prozent als neuer Vorsitzender der dahin simmernden Partei gewählt,
und solche Ergebnisse machen mich
leise skeptisch und irgendwie auch bösartig hinterfragend:
So etwas gab es nur in kommunistischen Hochburgen und nur dann, wenn man, hätte man anders gewählt,
sogleich zum Freiwild deklariert worden wäre.
Nun war ich nicht eine von denen, die ihm die hundert beschert hat,
aber ich bin eine von denen, die sich
was von den hundert Prozent abgucken soll!
Martin, Martin, einem Guru gleich sehe ich schon die Masken, die
nach einem platten SPD-Jahr von dem
Heilsbringer der Partei abfallen,
wenn es um die Realitäten geht,
und wir nicht mehr zurück können.
St. Martin-Fackeln tragen die Kinder durch die Nacht,
während ich nicht sicher bin,
ob der Mann, der nun als psychedelisches Monster
aus der Kramkiste geholt wurde
nicht auch gleich mein Gehirn noch umnebeln will.
Also bitte - schön ist er nicht,
reich schon -
und er hat auch niemals in dem
Emergency Room Deutschland gearbeitet
wie George Clooney vergeblich in dem der USA.
Mutti kann ich auch nicht wählen, sie hat nur Fratzen übrig für den bösen Trump, anstatt ihm mal eine Ansage nach meinem Gusto zu machen.
Rechts zu wählen, kommt sowieso nicht in Frage.
Wer um Himmels Willen gründet nun noch ganz schnell eine neue Partei für mich,
damit ich 1. auch in diesem Wahlgang wie in jedem seit zig Jahren wieder an die Urne finde
und 2. wo sind eigentlich die Enkel
von Helmut Schmidt?
Oder wenigstens seine Meinung zu meiner eigenen?
Ich vermisse ihn unendlich! Seine Weisheit war grenzenlos.
Guten Abend, Gruß Silvia
25. März 2017 - Pipi in den Augen - Weinen als Lernprojekt
Pipi in den Augen - Weinen als Lernprojekt
Es gibt keine irrwitzigen Ideen, auf die am Ende nicht doch noch jemand kommt und wenn er Glück hat, Kapital daraus schlägt. Auch ich bin gerade auf der Suche nach etwas völlig Absurden, aber noch nicht fündig geworden.
Diese Idee kann ich nun nicht mehr für mich beanspruchen, aber sie wäre auch nicht in meinem Sinne:
Die Japaner tun sich in der Regel schwer damit, Gefühle zu zeigen - weil sie so erzogen werden, dass die Außenwelt auf die Gefühle des einzelnen nicht erpicht ist.
Heulen in der Öffentlichkeit? Ein Unding für den Japaner.
Aber eine gesellschaftsfähig machende Rettung naht:
Inzwischen besuchen viele Japaner und das wird auch von japanischen Firmen gefördert,
Heul-Seminare.
Ja, genau, hier handelt es sich nicht um Sirenen, die man zu bedienen lernt,
sondern um echte Wein-Seminare -
ach, auch Wein, den man trinken kann,
führt auf die falsche Spur.
Tränen sind gemeint. Echte, tiefe Tränen, immer dann vergossen, wenn sie im Westen der Welt oder auch im gesamten Rest als Befreiungs-Schlag der Seele angesehen werden. Für trauernde Menschen sind sie hilfreich,
aber es gibt auch Tränen des Glücks.
Nicht so in Japan - da gab es letztes Jahr den ersten Grand Prix der flennenden Männer. Die machen gleich aus jeder Erfindung eine Disziplin der Höchstleistungen.
Selber kann ich keine Tränen zusteuern,
denn ich habe zwar hier und da mal Pipi in den Augen,
aber ich weine nie. Es kann passieren, was will, ich weine nicht!
Schon habe ich mich aus Verzweiflung auf die Suche nach einem japanischen Vorfahren gemacht - aber fündig geworden bin ich nicht.
Und dann erinnere ich mich zum Glück - aber es ist schon ein paar Jahre her, als ich vor lauter Wut geweint habe. Mein einziger Grund, in Tränen auszubrechen.
Ansonsten: Ich führe ein ganz und gar tränenloses Dasein, das nicht einmal ein schlimmer Liebesfilm beenden kann,
stattdessen belustigen mich
Krokodilstränen ungemein,
und auch die Tatsache, dass manch einer ganz ohne tieferen, aber mittels eines banalen Grundes
in einem Tränenmeer versinkt,
bringt mich höchstens auf die nächste Palme. Dort bekomme ich jedoch nicht die nötige Wut, um loszuheulen.
Tränen lügen nicht? Aber Hallo! Japan ist das beste Beispiel - da heulen die Leute auf Ansage, und auch deshalb, weil es gerade angesagt ist. Aber sie lernen auch, wie man möglichst ästhetisch heult.
Männertränen sind manchmal - nicht immer - die ehrlichsten, wie ich festgestellt habe.
Aber wenn ein Kerl wie ein Baum bei "Love Story" losheult,
ist das für mich nur der Beweis dafür, dass man solche Filme nicht ansehen sollte, ohne vorher den Beipackzettel
gelesen zu haben.
Nicht, dass nun jemand denkt, ich sei unglücklich, weil ich nicht bei jeder Gelegenheit - und auch dann nicht, wenn es wirklich dramatisch wird,
weine.
Ich bin natürlich hier und da genau so traurig wie andere Menschen - aber ich weine nicht. Der eine hat nah am Wasser gebaut,
ich eben nicht.
Und ich würde mich freuen, wenn mich im ganzen kommenden Leben nichts mehr
so aus der Bahn wirft, dass ich doch wieder anfange zu weinen.
Denn natürlich gibt es einen Grund, warum ich heute nicht mehr weinen kann -
ich habe vor langer Zeit und wegen eines sehr traurigen Erlebnisses eben alle
Tränen aufgebraucht. Mehr als ich damals vergossen habe, hatte das Schicksal für mich nicht bereit.
Guten Tag, Gruß Silvia
24. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Stuttgart bei Anne
Vorspeise: Klassische Königinnenpastete mit Kaninchen oder Huhn
Hauptspeise: Coq au Vin mit Herzoginnenkartoffeln und gegrilltem Wurzelgemüse
Nachspeise: Rotweinbirnen
Anne muss Dominiques Wunschmenü zubereiten
Love Is In The Air
und die braucht Anne nach ihrem Dinner mehr als je zuvor, doch sie kann sich der Liebe ihres Jens' sicher sein,
während Dominique als Korinthenkacker und Erbsenzähler aus der Geschichte aussteigt, und das auch noch, ohne den Pott von 3.000 Euro nach Hause zu tragen.
So sind die bösen drei Punkte, die er Anne am Ende der Veranstaltung vor die Füße knallt, auch noch sinn- bis wirkungslos.
Selbst der bis dato freundliche Dustin mit seinen zweimal unglaublich verteilten zehn Zählern lässt sich zu nur fünf Umdrehungen hinreißen,
wobei er seinen eigenen Abend vermutlich nicht mehr im Kopf hat.
Anne hat eine schöne Umgebung und eine Küche, die bei manchem vielleicht Neid erweckt - nun gut,
die Küche ist mehr Schein als dem Nutzen gewidmet. Aber vielleicht kocht ihr Jens hin und wieder und nutzt all die namentlich genannten Gerätschaften.
Kochtechnisch hat sich in dieser Woche niemand wirklich mit Ruhm bekleckert,
aber jetzt muss ausgerechnet der in Zahlen, in Garzahlen, vernarrte Dominique dem Ganzen
die Krone aufsetzen,
obwohl er selber nicht einmal Eier zubereiten kann -
denn ohne sein Sous-vide-Gerät ist der gute Mann völlig aufgeschmissen. Und in eben diesem verunglückten die verlorenen Eier.
Verloren hat er trotzdem, und zwar den Respekt.
Ihn stört die Präsenz von Jens - am Tag zuvor hat ihn nicht die Abwesenheit von grundsätzlichen Kochkünsten gestört.
Aber Dustin ist eben der Sonnenschein, während Anne als Anhängsel von Jens gesehen wird.
Kochen können ist nicht alles auf dieser Welt, was zählt, und es zählt nicht einmal in dieser Sendung als dringend notwendig -
und so bekommt Anne inklusive den drei waghalsigen Zählern von Dom-Donnerbacke nur neunzehn Pünktchen.
Julia gewinnt.
Doch insgesamt sorgen die vier Mitstreiter dafür, dass der Zuschauer am Ende die meiste
Sympathie
für Anne hegt.
Leben und leben lassen, anständige Bewertungen geben - und in völliger Harmonie mit sich selber kann man nach Hause und aus der Show gehen!
Doch immerhin geht es in der Wunschwoche um 3.000 Euro! Ich bin dafür, dass man das Preisgeld generell auf mindestens 3.000 Euro erhöht,
denn nur, wenn es um Geld geht, lernt man die Menschen wirklich kennen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Freitag, 24. März 2017
24. März 2017 - Vox - Shopping-Queen in Stuttgart - Zusammenfassung
Foto: S. B.
Motto: Standing-Ovations. Style dich für einen Musical-Abend.
Gimme Five
Frauen - und man hat etwas zu lachen, denn zu ernst kann man alles nicht nehmen, schon gar nicht diese Sendung - und der Ärger ist vorprogrammiert. Die eine fühlt sich von der anderen nicht fair bewertet oder der anderen passt an der einen nicht, dass ihre Frisur flippig ist oder auch zu bieder. Wie man es dreht, man kann es niemandem recht machen. Auch dann nicht, wenn man alles noch mal auf links zupft.
Gut, dass Halbgott Guido-Maria am Ende noch ein Wörtchen mitzureden hat - obwohl er sich zwischendurch und hier und da
durchaus um Kopf und Kragen redet.
Beispiele erspare ich mir. Jeder, der diese Sendung auch nur für ein paar Minuten guckt, wird schnell fündig und es selber hören.
Pelze und Fake Fur
Wenn nicht anders möglich, deklariere ich auch im Alleingang all die Fellkragen, die hier und sonstwo und überall von fast allen getragen werden, als total unschick, unmodisch und uncool,
und in der direkten Konkurrenz zum entsprechenden Tier kann jede nur gnadenlos in die Röhre gucken, denn nur, wem der Pelz von Natur aus gehört,
sieht auch wirklich gut darin aus.
Auf jeden Fall sind es sichtbare Zeichen, dass die Trägerinnen Tierleid hinnehmen.
Fake Fur ist leider auch nicht immer Kunstpelz. Man wird auch hier betrogen wie in vielen anderen Bereichen.
Aber wer meint, er könne mit dem Tier konkurrieren ... bitteschön! Soviel Selbstbewusstsein ist nicht jedem gegeben,
aber am Ende darf jeder für sich entscheiden.
Und ich erwähne Tierfelle erst wieder in einem ferneren Beitrag, denn
auch mir ist es zuwider, erwachsenen Menschen ewig auf die Finger kloppen zu wollen. Obwohl ich das in diesem Fall aus Leidenschaft für Tiere mache. Bigsmiley
Babs
trägt am Ende ihrer Shopping-Tour ein langweiliges Outfit, das eher dem Motto "Aber bitte mit Sahne" - Der Kaffeeklatsch am Nachmittag - gerecht wird. Finger vom Henkel der Kaffeetasse abgespreizt - passt!
Sie kauft noch 12 Paar Strumpfhosen für insgesamt 120,-- Euro. Vermutlich hat sie Angst, dass Vox ihr das übrig gebliebene Restgeld weg nimmt.
Und in der Werbepause
... Thomas Müller kann bis 10 zählen. Hurra!
Nathalie
Die Spielerfrau, die das gar nicht so gerne hört - Worte, nur Worte, Parole, Parole - und von der schon vorab in der Bildzeitung zu lesen war, wer sie ist. Wer nicht über den Fußball spielenden Mann definiert werden will,
der kann den Liebsten auch unerwähnt lassen. Nur ein kleiner unnötiger Rat von mir,
der sowieso kein Gehör findet.
Doch wer in ihr Kleiderzimmer gerät, der denkt sogleich, er ist dort gelandet, wo man die Boutiquen erfunden hat:
Wenn sie sagen sollte, sie weiß nicht, was sie anziehen soll - ich könnte es verstehen - bei allein 300 Oberteilen kann sich kein Mensch mehr entscheiden.
Doch ihr Musical-Outfit ist sehr schön. 9,5 Punkte von mir, und damit liegt sie (nur bei mir) knapp vor Nadine.
Lucy
besitzt viele bunte, vom Ex-Ehemann gemalte Bilder von sich, die in der Wohnung verteilt von einer großen Eigenliebe sprechen. Ist nicht verkehrt, ist in Ordnung - aber wenn man sie besucht, hat man es sogleich mit 100 Lucys zu tun. Das wird schwer zu verkraften sein.
Nathalies Statement zum Dirndl, das Lucy besitzt, interpretiere ich mal so: Lucy hat sich übers Dirndl absolut in Deutschland integriert.
Ein Dirndl als Integrations-Modell - darauf kommen auch nur Spielerfrauen.
Dann nimmt das Dilemma seinen Lauf,
und Lucy - unbekannte bis mystische Kleidergröße - verliebt sich in ein Walle-Walle-Kleid, das alle Farben dieser Welt auf sich vereint. Bunter geht nicht,
und man möchte laut
Mama Mia
rufen.
Die Entscheidung
fällt in Berlin. Guido-Maria Kretschmer präferiert Nadine und Nathalie und gibt ihnen jeweils neun Punkte.
Eine sechs (zum Glück geht es hier nicht nach Schulnoten) gibt er Lucy - ja, er kann auch freundlich sein.
Es gewinnt Nathalie - und ich freue mich bereitsnicht
auf den nächsten Artikel in der Bild.
Ab sofort bin ich wieder raus bei Shopping-Queen. Bleibt mir noch zu sagen, dass Nadine an Lucys Shopping-Tag ein
besonders hübsches Strickkleid getragen hat. Ich habe eine Idee, wer das mit Liebe Masche für Masche - und das müssen tausende sein -
liebevoll gezaubert hat.
Guten Tag, Gruß Silvia
Motto: Standing-Ovations. Style dich für einen Musical-Abend.
Gimme Five
Frauen - und man hat etwas zu lachen, denn zu ernst kann man alles nicht nehmen, schon gar nicht diese Sendung - und der Ärger ist vorprogrammiert. Die eine fühlt sich von der anderen nicht fair bewertet oder der anderen passt an der einen nicht, dass ihre Frisur flippig ist oder auch zu bieder. Wie man es dreht, man kann es niemandem recht machen. Auch dann nicht, wenn man alles noch mal auf links zupft.
Gut, dass Halbgott Guido-Maria am Ende noch ein Wörtchen mitzureden hat - obwohl er sich zwischendurch und hier und da
durchaus um Kopf und Kragen redet.
Beispiele erspare ich mir. Jeder, der diese Sendung auch nur für ein paar Minuten guckt, wird schnell fündig und es selber hören.
Pelze und Fake Fur
Wenn nicht anders möglich, deklariere ich auch im Alleingang all die Fellkragen, die hier und sonstwo und überall von fast allen getragen werden, als total unschick, unmodisch und uncool,
und in der direkten Konkurrenz zum entsprechenden Tier kann jede nur gnadenlos in die Röhre gucken, denn nur, wem der Pelz von Natur aus gehört,
sieht auch wirklich gut darin aus.
Auf jeden Fall sind es sichtbare Zeichen, dass die Trägerinnen Tierleid hinnehmen.
Fake Fur ist leider auch nicht immer Kunstpelz. Man wird auch hier betrogen wie in vielen anderen Bereichen.
Aber wer meint, er könne mit dem Tier konkurrieren ... bitteschön! Soviel Selbstbewusstsein ist nicht jedem gegeben,
aber am Ende darf jeder für sich entscheiden.
Und ich erwähne Tierfelle erst wieder in einem ferneren Beitrag, denn
auch mir ist es zuwider, erwachsenen Menschen ewig auf die Finger kloppen zu wollen. Obwohl ich das in diesem Fall aus Leidenschaft für Tiere mache. Bigsmiley
Babs
trägt am Ende ihrer Shopping-Tour ein langweiliges Outfit, das eher dem Motto "Aber bitte mit Sahne" - Der Kaffeeklatsch am Nachmittag - gerecht wird. Finger vom Henkel der Kaffeetasse abgespreizt - passt!
Sie kauft noch 12 Paar Strumpfhosen für insgesamt 120,-- Euro. Vermutlich hat sie Angst, dass Vox ihr das übrig gebliebene Restgeld weg nimmt.
Und in der Werbepause
... Thomas Müller kann bis 10 zählen. Hurra!
Nathalie
Die Spielerfrau, die das gar nicht so gerne hört - Worte, nur Worte, Parole, Parole - und von der schon vorab in der Bildzeitung zu lesen war, wer sie ist. Wer nicht über den Fußball spielenden Mann definiert werden will,
der kann den Liebsten auch unerwähnt lassen. Nur ein kleiner unnötiger Rat von mir,
der sowieso kein Gehör findet.
Doch wer in ihr Kleiderzimmer gerät, der denkt sogleich, er ist dort gelandet, wo man die Boutiquen erfunden hat:
Wenn sie sagen sollte, sie weiß nicht, was sie anziehen soll - ich könnte es verstehen - bei allein 300 Oberteilen kann sich kein Mensch mehr entscheiden.
Doch ihr Musical-Outfit ist sehr schön. 9,5 Punkte von mir, und damit liegt sie (nur bei mir) knapp vor Nadine.
Lucy
besitzt viele bunte, vom Ex-Ehemann gemalte Bilder von sich, die in der Wohnung verteilt von einer großen Eigenliebe sprechen. Ist nicht verkehrt, ist in Ordnung - aber wenn man sie besucht, hat man es sogleich mit 100 Lucys zu tun. Das wird schwer zu verkraften sein.
Nathalies Statement zum Dirndl, das Lucy besitzt, interpretiere ich mal so: Lucy hat sich übers Dirndl absolut in Deutschland integriert.
Ein Dirndl als Integrations-Modell - darauf kommen auch nur Spielerfrauen.
Dann nimmt das Dilemma seinen Lauf,
und Lucy - unbekannte bis mystische Kleidergröße - verliebt sich in ein Walle-Walle-Kleid, das alle Farben dieser Welt auf sich vereint. Bunter geht nicht,
und man möchte laut
Mama Mia
rufen.
Die Entscheidung
fällt in Berlin. Guido-Maria Kretschmer präferiert Nadine und Nathalie und gibt ihnen jeweils neun Punkte.
Eine sechs (zum Glück geht es hier nicht nach Schulnoten) gibt er Lucy - ja, er kann auch freundlich sein.
Es gewinnt Nathalie - und ich freue mich bereits
auf den nächsten Artikel in der Bild.
Ab sofort bin ich wieder raus bei Shopping-Queen. Bleibt mir noch zu sagen, dass Nadine an Lucys Shopping-Tag ein
besonders hübsches Strickkleid getragen hat. Ich habe eine Idee, wer das mit Liebe Masche für Masche - und das müssen tausende sein -
liebevoll gezaubert hat.
Guten Tag, Gruß Silvia
24. März 2017 - Alternative Fakten - Ein neues Hobby von jungen Busfahrgästen ...
Ein neues Hobby von jungen Busfahrgästen
Meist sind diese jungen Menschen im studierfähigen Alter, denn der Trend rührt von den Universitäten her:
War es bis vor ein paar Jahren noch unmöglich, dass man in Bus und Bahn junge Leute dabei beobachten konnte,
wie sie für sehr, sehr alte Menschen bereitwillig ihren Sitzplatz frei machten,
haben sie sich nun zusammen getan,
um für - insbesondere Frauen - zwischen 45 und 55 Jahren
Platz zu machen.
Der Hintergrund wird noch genauer analysiert,
aber man kann jetzt schon sagen, dass dahinter das Bemühen steckt,
diese Frauen bis ins Tiefste zu erschrecken.
Denn bereits die ersten betroffenen Frauen im Alter von siebenundvierzig Jahren haben sich umgehend dazu entschlossen,
einen Arzt Hand anlegen zu lassen, wobei Botox noch das kleinste Mittel der Wahl ist.
Andere, die einen Horror vor jeder Art von Narkose haben, fühlen sich nun von der Welt im Stich gelassen.
Unlängst traf es sogar eine 39jährige, die im Bus den Platz eines etwa 32jährigen Spätstudierenden angeboten bekam. Sie fiel vor lauter Entsetzen
in Ohnmacht, der Notarzt musste gerufen werden - und nur schwer erholt sie sich von diesem Erlebnis.
Ein Glück jedoch ist es für Psychiater und Psychologen,
denn hatten in den letzten Jahren die selbst erkannten Macken und psychischen Defekte nicht mehr in ihre Praxen geführt,
kommen nun viele Frauen, die bei ihnen Hilfe suchen,
weil jemand anderer zu ihnen freundlich war.
Der erste beteiligte Student hat bereits sein Studium abgebrochen,
nachdem ihm der
Bestseller
"Wie bringe ich Frauen an den Rand der Verzweiflung"
gelungen ist.
Guten Tag, Gruß Silvia
23. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in der Nähe von Stuttgart bei Dustin
Vorspeise: Som Tam (Papayasalat)
Hauptspeise: Beef Vindaloo mit Basmatireis
Nachspeise: Semian (Fadennudeln) mit Kokossoße
Dustin muss Julias Wunschmenü zubereiten
Woanders is auch Scheiße
aber selten kommt dies mit Ansage. Kein Wunder, dass Dustin vorab bereits zweimal andere Dinner mit Zehn bewertet hat -
denn ein bisschen Luft nach oben für sein eigenes musste er sich nicht lassen:
Er hat gesagt, er kann nicht kochen - und er kann es auch nicht. Trotzdem kokettiert er sich mit launigen Sprüchen zum Erfolg, den lustigsten Abend der Woche abzuliefern.
Zähle ich Eins und Eins zusammen, entsprang seine Bewerbung sicherlich einer feucht-fröhlichen Nacht mit einem seiner Freunde -
klar, dass Dustin am Ende erstaunt war, dennoch beim "Dinner" kochen zu dürfen,
und das auch noch, nachdem er der Casting-Sippe sicherlich erzählt hat, dass er überhaupt nicht kochen kann.
Dafür entertaint er, und die schlauen Füchse von Vox haben das schnell erkannt - und da Kochen können für diese Sendung sowieso überbewertet wird,
ist er an genau der richtigen Stelle.
Bereits im Supermarkt trommelt er Hardcore-Fans von "Daniel" zusammen - es fehlt nur noch, dass eine ruft:
Daniel, ich will ein Kind von dir!
Aber für solch eine riskante Äußerung kann das Team vermutlich dann doch niemanden begeistern - aber ansonsten machen die jeden Spaß mit
und wollen "Daniel" kennen lernen.
Obwohl jeder weiß, dass Daniel Werner nicht bei Dreharbeiten anwesend ist. Oder? Weiß das noch nicht jeder? Ich möchte hier auf keinen Fall Träume zerstören.
Irgendwie bringt Dustin sein Dinner über Tisch und Runden - und vielleicht gäbe es sogar mehr als nur die erzielten neunundzwanzig Punkte für ihn,
wenn die Wunschgeberin ihm mit diesem furchtbaren Nachtisch nicht
ein Ei ins Nest gelegt hätte.
Der hätte auch jeden anderen Punkte gekostet. Vermutlich nicht mal der Milchreis-Fraktion würde es schmecken.
In einem am Ende als perfekt dastehendem Dinner hat dieses Dessert auf keinen Fall etwas zu suchen.
Das andere kann ich nicht beurteilen - sieht auf jeden Fall nicht verführerisch aus, enthält aber jede Menge Fertigkram.
Dustin kann natürlich den Pott mit 3.000 Euro Inhalt nicht mehr gewinnen, aber die
Wette mit einem Kumpel hat er sicher gewonnen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 23. März 2017
22. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Mittwoch in Stuttgart bei Julia
Vorspeise: Rindercarpaccio auf Rucolasalat mit Zitronen- und Olivenöl, dazu Pinienkerne und selbstgemachtes Knoblauchbaguette
Hauptspeise: Chateaubriand mit Bohnen, Rosmarinkartoffeln und Rotweinsoße
Nachspeise: Apfeltarte, Lavendelcreme und Vanilleeis
Julia muss Dustins Wunschmenü zubereiten
Tausendmal berührt,
tausendmal ist nix passiert
und beinahe hätten sich Julia und ihr späterer Mann überhaupt nicht kennen gelernt, denn als sie ihn zum erstenmal sah, dachte sie
"Jetzt essen hier in der Mensa schon Bauarbeiter."
Ein unbedachtes Wort zwischen Vorspeise und Nachtisch, aber wie sie es meint, weiß nur sie allein, und Spekulationen bringen niemanden weiter. Nur die Gedanken sind völlig frei.
Nach dem Kennenlernen waren sie sechs Jahre die besten Freunde. Spannend wäre es, zu erfahren, wie es dann plötzlich doch noch
zum "Zoom" kam und in welcher Situation so etwas nach langen Jahren überhaupt passieren kann.
Doch manchmal weiß man einfach nicht, wie einem geschieht ...
Auch Dustin weiß das nicht, und ist hin und weg von dem, was Julia aus seinem Wunschmenü macht. Ihm sind das am Ende zehn Punkte wert,
während Lisa sieben gibt und einen Seitenhieb auf alle Fußballbegeisterten ablässt:
"Fußball ist ein Sport für Dumme."
Wenn das eine äußert, die ursprünglich aus dem Ruhrgebiet kommt, dann muss sie bittere Erfahrungen gemacht haben.
Die hat zum Glück nicht jeder gemacht, und es wäre auch beängstigend, wenn die vielen, vielen Fußballfans alle dumm wären.
Sitzt nicht manchmal sogar die Kanzlerin in einem Fußball-Stadion?
Immerhin ist Lisa auch gegenüber den Ereignissen an diesem Abend recht kritisch, und eine Freundin der Kritik findet sie in Anne,
die sich letztlich jedoch zu vernünftigen acht Punkten hinreißen lässt.
Insgesamt übernimmt Julia mit dreiunddreissig Zählern die vorläufige Spitze. Da kann Dominique noch so viel
mehr Ahnung von Gargraden oder weissdergeierwasnoch haben, er liegt abgeschlagen auf dem jetzigen 2. Platz.
Ein Kritikpunkt von hier aus wäre: Lavendel aus einem Säckchen zu verwenden, das eigentlich nicht zum Kochen gedacht ist,
ist sicher heikel. Es gibt Lavendel in diesen kleinen, grünen Döschen überall zu kaufen.
Vielleicht muss das Zeug, am letzten Sonntag auf einem Kirchenbasar erstanden, auch einfach nur weg.
Ich bin jetzt auch weg, aber nicht ohne
einen guten Morgen zu wünschen, Silvia
Mittwoch, 22. März 2017
21. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Dienstag in Nürtingen bei Dominique
Vorspeise: Pochierte Eier mit grünem Spargel oder Artischockenherzen an Pilz-Velouté mit Parmesan-Crostini
Hauptspeise: Gefülltes Schweinefilet mit Trockenfrüchten und Nusskruste, dazu Wirsingrahm und eine Beilage nach Wahl
Nachspeise: Kürbiseis mit Pumpkin-Spices und karamellisierten Pekannüssen
Dominique muss Lisas Wunschmenü zubereiten
Das Ei des Dominique
und das ist nicht nur ausnahmsweise nicht anzüglich gemeint, aber eine neue (Koch-)Welt erfindet er nicht,
als er alles, ob es gegen Wasser allergisch ist oder nicht,
ins Wasserbad wirft. Mich wundert, dass die Zwiebeln keinen Einlass
ins öffentliche Küchen-Schwimmbad finden.
Natürlich wird dies vorher in Plastikbeutel geschweißt, und ich denke, er hat jede Menge davon auf Vorrat -
so wie er im Kopf vorrätig hat, bei welchen Temperaturen die einzelnen Lebensmittel für wie lange ins Sous-Vide-Gerät vor sich hin simmern müssen.
Lisas Wünsche trifft er nicht wirklich, aber nicht, weil es nicht wie bei
Papa
schmeckt (der Hauptgang schmeckt ihr sogar besser als ihre Gedächtnis-Vorlage), sondern eher, weil er fröhlich abwandelt und ellenlange Erklärungen gleich mitliefert, warum er sein eigenes Ding durchzieht.
Wenn sich somit in der Vorspeise nur noch das verlorene Ei - im wahrsten Sinne des Wortes hat er die Gewalt über das Ei verloren -
wiederfindet und grüner Spargel oder Artischocken durch etwas anderes ersetzt werden,
kann man die sieben Punkte verstehen, die sie ihm am Ende für die Mühe, Wasser heiß gehalten zu haben, gibt.
Nur Dustin ist hin und weg! Er kann nicht an sich halten und gibt zehn Umdrehungen für viele Wasserrunden, die alles geschwommen ist.
Insgesamt bekommt Dominique zweiunddreissig feuchtfröhliche Punkte, die nicht ganz dem entsprechen, was er sich selber geben würde.
Während einer gepflegten Langeweile bei einem Joghurt mit frischen Früchten zieht der Nachtisch vollends an mir vorbei -
da habe ich die Lust verloren an 52, 70, 62 Grad oder auch an Wasserbädern im allgemeinen.
Heute Nacht im Traum war ich in einem Schwimmbad, guckte erschrocken an mir runter - und hatte zum Glück keine Plastiktüte,
sondern dann doch einen Badeanzug an.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Hauptspeise: Gefülltes Schweinefilet mit Trockenfrüchten und Nusskruste, dazu Wirsingrahm und eine Beilage nach Wahl
Nachspeise: Kürbiseis mit Pumpkin-Spices und karamellisierten Pekannüssen
Dominique muss Lisas Wunschmenü zubereiten
Das Ei des Dominique
und das ist nicht nur ausnahmsweise nicht anzüglich gemeint, aber eine neue (Koch-)Welt erfindet er nicht,
als er alles, ob es gegen Wasser allergisch ist oder nicht,
ins Wasserbad wirft. Mich wundert, dass die Zwiebeln keinen Einlass
ins öffentliche Küchen-Schwimmbad finden.
Natürlich wird dies vorher in Plastikbeutel geschweißt, und ich denke, er hat jede Menge davon auf Vorrat -
so wie er im Kopf vorrätig hat, bei welchen Temperaturen die einzelnen Lebensmittel für wie lange ins Sous-Vide-Gerät vor sich hin simmern müssen.
Lisas Wünsche trifft er nicht wirklich, aber nicht, weil es nicht wie bei
Papa
schmeckt (der Hauptgang schmeckt ihr sogar besser als ihre Gedächtnis-Vorlage), sondern eher, weil er fröhlich abwandelt und ellenlange Erklärungen gleich mitliefert, warum er sein eigenes Ding durchzieht.
Wenn sich somit in der Vorspeise nur noch das verlorene Ei - im wahrsten Sinne des Wortes hat er die Gewalt über das Ei verloren -
wiederfindet und grüner Spargel oder Artischocken durch etwas anderes ersetzt werden,
kann man die sieben Punkte verstehen, die sie ihm am Ende für die Mühe, Wasser heiß gehalten zu haben, gibt.
Nur Dustin ist hin und weg! Er kann nicht an sich halten und gibt zehn Umdrehungen für viele Wasserrunden, die alles geschwommen ist.
Insgesamt bekommt Dominique zweiunddreissig feuchtfröhliche Punkte, die nicht ganz dem entsprechen, was er sich selber geben würde.
Während einer gepflegten Langeweile bei einem Joghurt mit frischen Früchten zieht der Nachtisch vollends an mir vorbei -
da habe ich die Lust verloren an 52, 70, 62 Grad oder auch an Wasserbädern im allgemeinen.
Heute Nacht im Traum war ich in einem Schwimmbad, guckte erschrocken an mir runter - und hatte zum Glück keine Plastiktüte,
sondern dann doch einen Badeanzug an.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Dienstag, 21. März 2017
21. März 2017 - Vox - Shopping-Queen - Dienstag in der Nähe von Stuttgart bei Nadine
Foto: S. B.
Je ne regrette rien
sagt Nadine am Ende der dreifachen harschen Kritik und dem Lob von Lucy, nimmt einen Schluck Veuve Clicquot und verabschiedet sich nach erfolgreichem Einkauf
von der Stuttgarter Bühne. Insgesamt bekommt sie neunundzwanzig Punkte, und dass die gestrige bemüht, aber vergeblich erfolgreich Einkaufende das meiste zu meckern hat,
ist klar: Hier trifft die Provinz-Biene auf eine Frau, die das Leben kennt.
Doch auch ich muss, um zum Anfang zurückzufinden, tief durchatmen, um Nadine durch ihren Shopping-Wahnsinn folgen zu können. Begleitet wird sie von ihrer Mama Erika, und es ist gut, dass sie die Mama hat -
beste Freundin und Mutter. Völlig unaufgeregt obendrein, denn wenn eine Nadine kennt, dann ist es Erika.
Nadine weiß genau, was sie will und was sie nicht will, und die einzige Schwierigkeit sehe ich persönlich in dem
Budget,
dass ansonsten mal eben ausreichend ist, um ein paar Schuhe zu kaufen. Erikas Bemerkung hierzu schlucke ich mal runter ...
Egal, was sie nicht braucht, kann sie später immer noch in die Altkleidersammlung geben, obwohl sowohl Outfit als auch
die irre hochgesteckte Frisur
genau zu dem Musical "We will Rock You"
passt, sogar die Schuhe richten es.
Das Motto hat sie voll getroffen, und ich gebe ihr genau so viele Punkte wie Lucy es begeistert tut.
Und was andere für "verkleidet" halten - muss noch lange nicht verkleidet sein. Da wird der eigene Maßstab angelegt -
und ich befürchte, so dolle Sachen werden wir in dieser Woche nicht mehr zu
sehen bekommen.
Besonders die erst fünfundzwanzigjährige Julia scheint, was den Mut zur Mode angeht, entwicklungsbedürftig zu sein. Ich denke an ihr gestriges Beerdigungs-Outfit.
Zwar steht auch bei Nadine die Farbe Schwarz im Vordergrund, aber hier lockert die kleine Jeans-Jacke ungemein auf.
Natürlich polarisiert Nadine mit ihre forschen Art. Aber als sie den Verkehr aufhält, um rechtzeitig zum Friseur zu kommen,
fällt mir ein, dass ich so etwas auch schon öfter erfolgreich gemacht habe: In riesigen Städten in anderen Ländern macht man das eben so, sonst steht man noch in drei Jahren auf der falschen Straßenseite.
Dass sie ein bisschen über der Spur ist, kann daher rühren,
dass kurz vor den Dreharbeiten der eine ihrer beiden Hunde-Möpse verstorben ist. Das war ein harter Schlag für sie,
und ich kann es gut verstehen,
dass dann eine Abwechslung wie ein Dreh-Team gerade recht kommt.
Natürlich kann ich jetzt nicht ganz verheimlichen, dass ich Nadine ein wenig kenne - und ich kenne sie als einen herzlichen Menschen -
soviel Herzlichkeit müssen diejenigen, die vorhin den Shit-Storm gegen sie los getreten haben oder diesem mit Wonne folgen
erst einmal beweisen.
Guten Tag, Gruß Silvia
Je ne regrette rien
sagt Nadine am Ende der dreifachen harschen Kritik und dem Lob von Lucy, nimmt einen Schluck Veuve Clicquot und verabschiedet sich nach erfolgreichem Einkauf
von der Stuttgarter Bühne. Insgesamt bekommt sie neunundzwanzig Punkte, und dass die gestrige bemüht, aber vergeblich erfolgreich Einkaufende das meiste zu meckern hat,
ist klar: Hier trifft die Provinz-Biene auf eine Frau, die das Leben kennt.
Doch auch ich muss, um zum Anfang zurückzufinden, tief durchatmen, um Nadine durch ihren Shopping-Wahnsinn folgen zu können. Begleitet wird sie von ihrer Mama Erika, und es ist gut, dass sie die Mama hat -
beste Freundin und Mutter. Völlig unaufgeregt obendrein, denn wenn eine Nadine kennt, dann ist es Erika.
Nadine weiß genau, was sie will und was sie nicht will, und die einzige Schwierigkeit sehe ich persönlich in dem
Budget,
dass ansonsten mal eben ausreichend ist, um ein paar Schuhe zu kaufen. Erikas Bemerkung hierzu schlucke ich mal runter ...
Egal, was sie nicht braucht, kann sie später immer noch in die Altkleidersammlung geben, obwohl sowohl Outfit als auch
die irre hochgesteckte Frisur
genau zu dem Musical "We will Rock You"
passt, sogar die Schuhe richten es.
Das Motto hat sie voll getroffen, und ich gebe ihr genau so viele Punkte wie Lucy es begeistert tut.
Und was andere für "verkleidet" halten - muss noch lange nicht verkleidet sein. Da wird der eigene Maßstab angelegt -
und ich befürchte, so dolle Sachen werden wir in dieser Woche nicht mehr zu
sehen bekommen.
Besonders die erst fünfundzwanzigjährige Julia scheint, was den Mut zur Mode angeht, entwicklungsbedürftig zu sein. Ich denke an ihr gestriges Beerdigungs-Outfit.
Zwar steht auch bei Nadine die Farbe Schwarz im Vordergrund, aber hier lockert die kleine Jeans-Jacke ungemein auf.
Natürlich polarisiert Nadine mit ihre forschen Art. Aber als sie den Verkehr aufhält, um rechtzeitig zum Friseur zu kommen,
fällt mir ein, dass ich so etwas auch schon öfter erfolgreich gemacht habe: In riesigen Städten in anderen Ländern macht man das eben so, sonst steht man noch in drei Jahren auf der falschen Straßenseite.
Dass sie ein bisschen über der Spur ist, kann daher rühren,
dass kurz vor den Dreharbeiten der eine ihrer beiden Hunde-Möpse verstorben ist. Das war ein harter Schlag für sie,
und ich kann es gut verstehen,
dass dann eine Abwechslung wie ein Dreh-Team gerade recht kommt.
Natürlich kann ich jetzt nicht ganz verheimlichen, dass ich Nadine ein wenig kenne - und ich kenne sie als einen herzlichen Menschen -
soviel Herzlichkeit müssen diejenigen, die vorhin den Shit-Storm gegen sie los getreten haben oder diesem mit Wonne folgen
erst einmal beweisen.
Guten Tag, Gruß Silvia
20. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Montag in Stuttgart bei Lisa
"Beispiel-Bier"
Vorspeise: Oktopussalat
Hauptspeise: Lachslasagne
Nachspeise: Zabaione
Lisa muss Annes Wunschmenü zubereiten
Bierernst
ist Lisa nicht, aber wenn sie spricht, denkt man, sie müsse sich über zehn Biertische hinweg bei einer grölenden und fröhlichen Runde Gehör verschaffen,
um ihr Bier anzupreisen,
das sie dem Menü in Paarungs-Absicht an die Seite stellt. Food-Paring nennt man das. Ich kannte das Wort gar nicht, denn ich trinke meistens Wasser zum Essen -
und aus dem kann man sicher keine passenden Unterschiede herausfiltern, damit es eher zur Vorspeise passt
oder dem Hauptgang den letzten Schliff gibt.
Das Menü jedoch darf sie sich nicht selber aussuchen, und ihr gezogenes Los fällt auf Annes Wunschmenü,
die diese Vorspeise einst auf Madeira gegessen hat, während sie Hauptgang und Nachtisch zeitgleich mit ihrem Heiratsantrag von ihrem jetzigen Mann Jens vor zwölf Jahren zubereitet bekam.
Dem war es offenbar wichtig, nicht zur Antwort zu bekommen: Du bist nicht Fisch und nicht Fleisch - Daher hat er sich einfach für Fisch im Alleingang entschieden.
Habe ich die Neuerung beim perfekten Dinner richtig verstanden,
oder ist es nur eine Ausnahme,
dass Anne ihr Lieblings-Dinner nicht an den Erinnerungen misst, sondern an der Interpretation, die Lisa bietet?
Es wäre schon eine faire Sache, wenn ein Wunsch-Menü nicht mehr so schmecken müsste wie bei Oma, Mama oder schwer verliebten künftigen Ehemännern.
Die größte Interpretation rührt von den begleitenden, unterschiedlichen Bieren - und ich bin nicht sicher, ob das am Ende nicht Kopfschmerzen bereitet
oder die Geschmacksnerven völlig durcheinander bringt.
Auch zum Nachtisch gibt es Bier. Ich kann mir kein Bier denken, das zum Dessert wirklich gut schmecken würde (aber so viele kenne ich auch nicht) -
auch kein süßes. Ein süßes erst recht nicht, da ich spätestens
dann aus der Bierverköstigung ausgestiegen wäre. Süßer Alkohol ist nicht mein Ding.
Lisa bekommt dreißig runde Umdrehungen - und ab nun vielleicht jeden Tag ein anderes Bier zu den folgenden Dinnern. Prost.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Vorspeise: Oktopussalat
Hauptspeise: Lachslasagne
Nachspeise: Zabaione
Lisa muss Annes Wunschmenü zubereiten
Bierernst
ist Lisa nicht, aber wenn sie spricht, denkt man, sie müsse sich über zehn Biertische hinweg bei einer grölenden und fröhlichen Runde Gehör verschaffen,
um ihr Bier anzupreisen,
das sie dem Menü in Paarungs-Absicht an die Seite stellt. Food-Paring nennt man das. Ich kannte das Wort gar nicht, denn ich trinke meistens Wasser zum Essen -
und aus dem kann man sicher keine passenden Unterschiede herausfiltern, damit es eher zur Vorspeise passt
oder dem Hauptgang den letzten Schliff gibt.
Das Menü jedoch darf sie sich nicht selber aussuchen, und ihr gezogenes Los fällt auf Annes Wunschmenü,
die diese Vorspeise einst auf Madeira gegessen hat, während sie Hauptgang und Nachtisch zeitgleich mit ihrem Heiratsantrag von ihrem jetzigen Mann Jens vor zwölf Jahren zubereitet bekam.
Dem war es offenbar wichtig, nicht zur Antwort zu bekommen: Du bist nicht Fisch und nicht Fleisch - Daher hat er sich einfach für Fisch im Alleingang entschieden.
Habe ich die Neuerung beim perfekten Dinner richtig verstanden,
oder ist es nur eine Ausnahme,
dass Anne ihr Lieblings-Dinner nicht an den Erinnerungen misst, sondern an der Interpretation, die Lisa bietet?
Es wäre schon eine faire Sache, wenn ein Wunsch-Menü nicht mehr so schmecken müsste wie bei Oma, Mama oder schwer verliebten künftigen Ehemännern.
Die größte Interpretation rührt von den begleitenden, unterschiedlichen Bieren - und ich bin nicht sicher, ob das am Ende nicht Kopfschmerzen bereitet
oder die Geschmacksnerven völlig durcheinander bringt.
Auch zum Nachtisch gibt es Bier. Ich kann mir kein Bier denken, das zum Dessert wirklich gut schmecken würde (aber so viele kenne ich auch nicht) -
auch kein süßes. Ein süßes erst recht nicht, da ich spätestens
dann aus der Bierverköstigung ausgestiegen wäre. Süßer Alkohol ist nicht mein Ding.
Lisa bekommt dreißig runde Umdrehungen - und ab nun vielleicht jeden Tag ein anderes Bier zu den folgenden Dinnern. Prost.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 20. März 2017
20. März 2017 - Vox - Shopping-Queen - Montag in Stuttgart bei Julia
Motto: Standing Ovations - Style dich für einen Musical-Abend
Ein Anfang mit Schrecken
denn Julia zückt ihr Lieblingsstück, einen knallroten Jumpsuit, aus dem Schrank und lässt sich auch noch hinreißen,
den vorzuführen:
Das kann nichts werden beim heutigen Shoppen!
So einfach auch das Motto ist, mit dem die dieswöchigen Kandidatinnen unterwegs sein dürfen -
als sie das prall sitzende Teil anzieht und vorführt, ist beinahe klar, wohin die Reise gehen wird.
Aus dem Desaster-Modell quillt auch noch der Busen und fühlt sich nicht eben geschmeichelt.
Es wäre höchstens als Overall dazu geeignet, ihr Schlafzimmer in einer anderen Farbe als dem jetzigen Rosa zu streichen,
die unter Umständen ihrem Freund besser gefallen könnte. Danach ab in die Mülltonne.
Guido-Maria Kretschmer ist ohnehin begeisterter von Julias Mama Uschi, die gemeinsam mit der Tochter auf die Piste geht,
um ihr beizustehen und ab- oder zuzuraten oder genau so ratlos rumzustehen.
Julia zieht in einem Mantel los, auf welchem als Großraumprojekt ein böser Pelz prangt - und ehrlich gesagt, ist auch dieses Teil nicht geeignet, sie aufzupeppen.
Am Ende kommt der Anfang mit Schrecken,
denn das durchweg schwarze Outfit - sie würde es zum "Tanz der Vampire" anziehen wollen - ist von vorne bis hinten
nur eines:
Langweilig!
Vielleicht befinden sich auf meiner visuellen Wanderung zwischen oben und unten ein paar Details, die in Ordnung sind, aber insgesamt
kann sie nun völlig unerkannt und unauffällig das angedachte Musical besuchen und sicher auf so einige
Besucherinnen treffen, die ihr zeigen, wie sie es besser gemacht hätte.
Das war kein guter Auftakt der Stuttgart-Woche.
Mit insgesamt einunddreissig Punkten ist sie dann recht gut bewertet.
Ich würde sechs Zähler hinzusteuern - für die Mühe, sich vier Stunden abzurackern
und etwas zusammengetragen zu haben,
das keinen vom Hocker reißt und auch auf einer Beerdigung nicht fehl am Platze wäre.
Guten Tag, Gruß Silvia
Ein Anfang mit Schrecken
denn Julia zückt ihr Lieblingsstück, einen knallroten Jumpsuit, aus dem Schrank und lässt sich auch noch hinreißen,
den vorzuführen:
Das kann nichts werden beim heutigen Shoppen!
So einfach auch das Motto ist, mit dem die dieswöchigen Kandidatinnen unterwegs sein dürfen -
als sie das prall sitzende Teil anzieht und vorführt, ist beinahe klar, wohin die Reise gehen wird.
Aus dem Desaster-Modell quillt auch noch der Busen und fühlt sich nicht eben geschmeichelt.
Es wäre höchstens als Overall dazu geeignet, ihr Schlafzimmer in einer anderen Farbe als dem jetzigen Rosa zu streichen,
die unter Umständen ihrem Freund besser gefallen könnte. Danach ab in die Mülltonne.
Guido-Maria Kretschmer ist ohnehin begeisterter von Julias Mama Uschi, die gemeinsam mit der Tochter auf die Piste geht,
um ihr beizustehen und ab- oder zuzuraten oder genau so ratlos rumzustehen.
Julia zieht in einem Mantel los, auf welchem als Großraumprojekt ein böser Pelz prangt - und ehrlich gesagt, ist auch dieses Teil nicht geeignet, sie aufzupeppen.
Am Ende kommt der Anfang mit Schrecken,
denn das durchweg schwarze Outfit - sie würde es zum "Tanz der Vampire" anziehen wollen - ist von vorne bis hinten
nur eines:
Langweilig!
Vielleicht befinden sich auf meiner visuellen Wanderung zwischen oben und unten ein paar Details, die in Ordnung sind, aber insgesamt
kann sie nun völlig unerkannt und unauffällig das angedachte Musical besuchen und sicher auf so einige
Besucherinnen treffen, die ihr zeigen, wie sie es besser gemacht hätte.
Das war kein guter Auftakt der Stuttgart-Woche.
Mit insgesamt einunddreissig Punkten ist sie dann recht gut bewertet.
Ich würde sechs Zähler hinzusteuern - für die Mühe, sich vier Stunden abzurackern
und etwas zusammengetragen zu haben,
das keinen vom Hocker reißt und auch auf einer Beerdigung nicht fehl am Platze wäre.
Guten Tag, Gruß Silvia
19. März 2017 - ARD - Tatort Kiel - "Borowski ... und das dunkle Netz"
Madame Tussauds, London
Borowski ... und das dunkle Netz
Kaum hat Borowski in die Neuerungen des Internets gefunden und eine "Sabine" in sein Smart-Phone installiert, und um es vorweg zu nehmen: Die Beziehung endet tragisch mit einem Rauswurf von Sabine samt Handy aus seinem Auto -
wird er auch schon in einen Fall für fortgeschrittene Nerds involviert.
Ein LKA-Beamter, der sich der Cyberkriminalität verschrieben hatte, wird von einem Auftragsmörder hingerichtet.
Der Auftragsmörder erleidet bei diesem Mord in einem Fitness-Studio jedoch selbst schlimme Verletzungen und flüchtet sich
in ein Hotel.
Ein ganz besonderer Ort
muss dieses Hotel sein, denn gleich zu Beginn fragt ihn die Angestellte, die an der Rezeption arbeitet: Willst du ficken?
Der Mörder wirkt vermutlich durch sein ramponiertes Äußere besonders sexy - und leider wird das Faible für den Typen der jungen Frau später zum Verhängnis.
Erst einmal braucht der Täter keinen Sex, sondern viel eher ein Ersatzteil-Lager, denn sogar einen nur noch lose herumhängenden Finger muss er sich abschneiden.
In der Zwischenzeit verliert er das Ziel aber nicht aus den Augen und kontaminiert Pralinen mit Gift - was er eigentlich damit vorhat, bleibt im Dunkeln -
aber die pralle Naschkatze von der Rezeption, die später den Gast bewusstlos auffindet,
veranstaltet ihr ganz eigenes Ritual mit dem Mann, der nicht bei Besinnung ist:
Sie hievt ihn aufs Bett, isst zwischendurch ein paar Pralinen - dann küsst sie ihn wach.
Nützt ihr nichts mehr - wenig später stirbt sie.
Darknet
In wieweit das Gezeigte und Gesagte den tatsächlichen heutigen Möglichkeiten entspricht, weiß ich nicht - und es interessiert mich nicht. In Filmen wurde schon oft die Zukunft vorweg genommen. Eher halte ich es hier mit Borowski - und könnte mich auch mit einer "Sabine" zanken,
während Sarah Brandt das Netz samt seinen dunklen Nebenzimmern im Auge und den Durchblick behält.
Der Mörder wird schließlich von ihr und einer Horde Mädels gefasst,
und traut sich, im Verhör zu äußern, er sei kein schlechter Mensch.
In Wahrheit ist eigentlich nur einer noch einen Ticken schlechter als er: Der, der hinter ihm steht, und ihm den Auftrag erteilt hat.
Ein Flirt
mit dem Staatsanwalt wird Sarah Brandt beinahe zum Verhängnis - und kurzfristig hat man Sorge, dass sie bereits heute das Zeitliche segnen muss (denn die Schauspielerin Sibel Kekille steigt aus dem Kieler Tatort aus),
doch am Ende bringt sie den Hintermann des Mörders mit einer fiesen Tierfang-Falle zur Strecke.
Das wird bei ihr Blessuren hinterlassen,
die man in ihrem letzten Tatort-Auftritt nutzen kann, um ihren Ausstieg aus der Polizeiarbeit schlüssig zu machen.
Spannung
bis zum bitteren Ende mit jeder Menge humoriger Sprüche, einer weiteren übel durch den Zahn der Wochen zugerichteten Leiche (wird in einem Schacht unter einer Wohnung gefunden) -und einer verzweifelten Putzfrau, die all die Maden nicht in den Griff bekommen hat -
und ich gebe fünf von fünf möglichen Sternen.
Auch, wenn manche sich nun vielleicht etwas vom Internet zurückziehen möchten.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Borowski ... und das dunkle Netz
Kaum hat Borowski in die Neuerungen des Internets gefunden und eine "Sabine" in sein Smart-Phone installiert, und um es vorweg zu nehmen: Die Beziehung endet tragisch mit einem Rauswurf von Sabine samt Handy aus seinem Auto -
wird er auch schon in einen Fall für fortgeschrittene Nerds involviert.
Ein LKA-Beamter, der sich der Cyberkriminalität verschrieben hatte, wird von einem Auftragsmörder hingerichtet.
Der Auftragsmörder erleidet bei diesem Mord in einem Fitness-Studio jedoch selbst schlimme Verletzungen und flüchtet sich
in ein Hotel.
Ein ganz besonderer Ort
muss dieses Hotel sein, denn gleich zu Beginn fragt ihn die Angestellte, die an der Rezeption arbeitet: Willst du ficken?
Der Mörder wirkt vermutlich durch sein ramponiertes Äußere besonders sexy - und leider wird das Faible für den Typen der jungen Frau später zum Verhängnis.
Erst einmal braucht der Täter keinen Sex, sondern viel eher ein Ersatzteil-Lager, denn sogar einen nur noch lose herumhängenden Finger muss er sich abschneiden.
In der Zwischenzeit verliert er das Ziel aber nicht aus den Augen und kontaminiert Pralinen mit Gift - was er eigentlich damit vorhat, bleibt im Dunkeln -
aber die pralle Naschkatze von der Rezeption, die später den Gast bewusstlos auffindet,
veranstaltet ihr ganz eigenes Ritual mit dem Mann, der nicht bei Besinnung ist:
Sie hievt ihn aufs Bett, isst zwischendurch ein paar Pralinen - dann küsst sie ihn wach.
Nützt ihr nichts mehr - wenig später stirbt sie.
Darknet
In wieweit das Gezeigte und Gesagte den tatsächlichen heutigen Möglichkeiten entspricht, weiß ich nicht - und es interessiert mich nicht. In Filmen wurde schon oft die Zukunft vorweg genommen. Eher halte ich es hier mit Borowski - und könnte mich auch mit einer "Sabine" zanken,
während Sarah Brandt das Netz samt seinen dunklen Nebenzimmern im Auge und den Durchblick behält.
Der Mörder wird schließlich von ihr und einer Horde Mädels gefasst,
und traut sich, im Verhör zu äußern, er sei kein schlechter Mensch.
In Wahrheit ist eigentlich nur einer noch einen Ticken schlechter als er: Der, der hinter ihm steht, und ihm den Auftrag erteilt hat.
Ein Flirt
mit dem Staatsanwalt wird Sarah Brandt beinahe zum Verhängnis - und kurzfristig hat man Sorge, dass sie bereits heute das Zeitliche segnen muss (denn die Schauspielerin Sibel Kekille steigt aus dem Kieler Tatort aus),
doch am Ende bringt sie den Hintermann des Mörders mit einer fiesen Tierfang-Falle zur Strecke.
Das wird bei ihr Blessuren hinterlassen,
die man in ihrem letzten Tatort-Auftritt nutzen kann, um ihren Ausstieg aus der Polizeiarbeit schlüssig zu machen.
Spannung
bis zum bitteren Ende mit jeder Menge humoriger Sprüche, einer weiteren übel durch den Zahn der Wochen zugerichteten Leiche (wird in einem Schacht unter einer Wohnung gefunden) -und einer verzweifelten Putzfrau, die all die Maden nicht in den Griff bekommen hat -
und ich gebe fünf von fünf möglichen Sternen.
Auch, wenn manche sich nun vielleicht etwas vom Internet zurückziehen möchten.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Samstag, 18. März 2017
18. März 2017 - Wer möchte anderen etwas vorschreiben? Vegetarisch, vegan ...?
Jedem Tierchen sein
Pläsierchen ...
In der Regel essen wir zuvor dafür gehaltene Tiere, die mal in schlechter, mal in besserer Umgebung aufgewachsen sind, um sie zu unseren
Kochrezepten
zu verwursten.
Es gibt auch die ganz miese Haltung dieser lebendigen und Seelen habenden Wesen,
auf die ich allerdings aus einem Empfinden von Allergie gegen Unmenschlichkeit nicht näher eingehen möchte.
Aus eben demselben Empfinden entschließen sich viele Menschen, ab sofort oder ab übermorgen vegetarisch oder gar
vegan zu leben.
Eine gute Sache, der ich leider selber noch nicht konsequent folge.
Vielleicht mangelt es mir an den Dreifachsaltos, die Fleisch-Kocher, aber keine Vegetarisch-Kochenden
schlagen.
Doch ein Beispiel, dass alle Alles-Esser immer und immer wieder aufregt, möchte ich hier anführen und auseinander nehmen:
Sie schreiben hier und da und immer und immer wieder:
Warum essen Vegetarier etwas, das nach Wurst schmeckt, aber keine ist?
Warum überhaupt möchten Vegetarier einen Fleischgeschmack erleben, ohne dass Fleisch in ihren Essen vorhanden ist`?
Das ist eigentlich ganz einfach!
Die meisten Menschen wurden großgezogen und mit Fleischgelüsten verhätschelt, manche auch ohne Dankbarkeit für dieses oder an dieses Leid sensibilisiert.
Irgendwann kann das betroffen machen - es muss nicht, aber es besteht die Möglichkeit.
Danach entscheiden sich viele, ab sofort und nicht erst ab morgen vegetarisch zu leben.
Aber ihnen fehlt der Fleischgeschmack auf Zunge und im Gaumen, dem sie so lange gefrönt haben und an den sie gewöhnt sind.
D a h e r essen Neu-Vegetarier und vielleicht auch schon Erprobte
gerne eine
vegetarische Wurst, die nach Fleisch schmeckt - aber keinem Tier Leid zugefügt hat.
Wer will es ihnen verdenken, sich Gewöhntes nicht so einfach
abgewöhnen zu können,
aber dennoch bewusster zu leben?
Andere Meinungen werden gerne gehört. Danke.
Guten Abend, Gruß Silvia
18. März 2017 - Der Spieler
Der Spieler
Heute lebt er in einer kleinen Wohnung von einer kleinen Rente und er denkt nicht an die besseren Zeiten zurück,
denn seine Gedanken sammelt er für den nächsten Casino-Besuch, und in der Zwischenzeit ist er auf der Suche nach dem
passenden Kleingeld dafür.
Für das große Geld reicht es längst nicht mehr ... Das ist ihm im Laufe seines Spieler-Lebens unmerklich, aber vorhersehbar,
abhanden gekommen.
Er ist namenlos und steht für viele, die einer Sucht die Hauptrolle in ihren Leben geben, die von anderen oft unbemerkt bleibt,
weil sie keine stoffliche ist und nicht zu Auffälligkeiten im täglichen Leben führt, aber die
Betroffenen genau so zu Wracks macht wie es die stofflich Abhängigen sind.
Er war einst ein Einzelkind, verwöhnt von Eltern, die begütert waren. Sein Vater vertrieb sich manchmal die Zeit auf
einer Pferderennbahn - und nahm den Sohn irgendwann mit dort hin.
Doch während der Vater nur Entspannung und nicht das große Geld suchte
(obwohl das bei einem Speilsüchtigen auch nicht an erster Stelle steht, manche sind sogar der Meinung,
dass die Süchtigen tief im Innern gar nicht wirklich gewinnen wollen),
begann die
Zocker-Karriere des Sohnes.
Die wurde irgendwann nicht mehr auf Pferderennbahnen befriedigt, und er besuchte Spielcasinos.
Als er seine spätere Frau kennen lernte, war er dem Zocken längst gnadenlos verfallen,
aber die Liebe zu ihm machte die intelligente Frau erst einmal blind.
Als er das Erbe seiner Eltern antrat - konnte er so richtig loslegen -
und nicht im Nu, dazu war das Erbe zu groß, aber gewissenhaft bis ins kleinste Detail
verspielte er alles, was auf Konten, in Aktien angelegt oder an Grund und Boden vorhanden war.
Zwei Kinder hatte er mit seiner Frau,
als sie ihn verließ,
um sich selbst und die Kinder in Sicherheit zu bringen.
Heute haben die Kinder keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater - und sie schämen sich für ihn, wenn sie mal hier und da hören,
wie herunter gekommen er ist.
Er hat niemals Einsicht in seine Sucht gehabt, denn für ihn war Sucht etwas, das mit Alkohol oder Drogen zu tun hatte -
und so lebt er heute von der Hand ins Casino.
Das Geld dafür spart er sich regelrecht vom Munde ab.
Er bereut nichts, denn er sieht sich selber nicht so wie er wirklich ist - er sieht nur das, was er immer gesehen hat:
Den Mann, den alle schnöde enttäuscht haben.
Ja, dann - weiterhin viel Pech im Casino.
Guten Tag, Gruß Silvia
Freitag, 17. März 2017
17. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Darmstadt bei Ursula, Uschi genannt
Vorspeise: Zucchini-Flan an Tomatensugo
Hauptspeise: Boeuf du Bourguignon, Kartoffelgratin, Tomaten à la Provencale
Nachspeise: Walnussparfait auf Himbeerspiegel, Tarte aux Pommes, Mousse au Chocolat
Der Dritte Mann
... dieselbe Frau. Und alle heißen Ulla.
Selber empfehle ich immer, nicht gleich zu heiraten, damit man am Ende nicht so viele staatlich verbriefte Fehlgriffe (und selber nicht als Fehlgriff auffällt) auf dem Buckel,
sondern nur Spaß - ohne Folgen hat
Für Silke sind die Folgen, obwohl zum ersten und sicher auch letzten Mal verheiratet, dauernde Halsschmerzen, denn schon wieder trägt sie einen Schal
so modisch-unmodisch, dass man denkt, jemand will ihr die Kehle abschnüren. Gruselsmiley.
In Wahrheit verbirgt sie darunter vermutlich nur diverse Knutschflecken, denn sie ist einfach
zum Knutschen,
wenn sie meint, jede Frau hätte schon mal mit einer Diät geliebäugelt.
Ich nicht. Ich habe aufgepasst, bevor es so weit kommt!
Silke hat eben immer Hunger,
während Uschi auf die Bretter stampft, die die Welt bedeuten (vielleicht ...), doch auch ihr dritter Mann möchte da nicht mehr mithalten,
sondern seinen Ruhestand als vorheriger Zahnarzt genießen.
Viel hat Uschi mit ihrem Mann nicht gemeinsam - doch sie relativiert schnell und telegen - und hat dann doch einiges mit ihm gemeinsam.
Was? Keine Ahnung! Den Mann lernen wir nicht kennen.
Vielleicht eine kleine Vermutung meinerseits:
Es geht im Leben immer Zahn um Zahn!
Biss auf Unterbiss und Überbiss gegen
den Biss im Leben kann einem sowieso niemand nehmen.
Uschi bekommt dreiunddreissig Sachen zum Beißen,
während Silke enttäuscht ist, dass ihre Eigenwahrnehmung der Fremdwahrnehmung nicht stand hält.
Ich verdiene vierzig glatte Punkte, diese langweilige Runde durchgehalten zu haben. Florian gewinnt die Chose und das Geld. Glückwunsch.
Guten Abend, Gruß Silvia
17. März 2017 - Eine kurze Geschichte: "Kevin - Verloren im Netz"
Kevin - Verloren im Netz
Wäre Kevin viel früher geboren worden, hätte er vielleicht am Dorfbrunnen gesessen und den anderen Menschen zugesehen, wie sie ihren Beschäftigungen und Freuden nachgingen -
und sicherlich würde er dann einen anderen Vornamen tragen als ausgerechnet Kevin. Nie vergaß er die Worte seines Vaters, der völlig im Ernst meinte "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose. Aber deine Mutter wollte, dass du so heißt. War gerade modern. Gott hab' sie selig."
Seine Mutter war bei Kevins Geburt gestorben, und nun lebte er bereits 30 Jahre mit der Tatsache, dass es ohne Mutter gar nicht lustig war. Dass es m i t einer Mutter fröhlicher und schöner zugehen könnte, empfand er in seinen Tagträumen, und manchmal sah er es bei seinen Mitschülern, später bei Kollegen oder Nachbarn - ohne es wirklich mitzuerleben.
Denn Kevin war ein Einzelgänger, und das vielleicht aus einer Not heraus, weil niemand ihn mochte - obwohl er manches Mal dachte, dass es einzig und allein an ihm lag, dass ihm niemand Sympathie entgegen brachte.
Zum Glück gab es das Internet.
Seit fünf Jahren war der Maler- und Lackierer arbeitslos und verbrachte seine wache Zeit mehr und mehr nur im Netz.
Anfangs surfte er durch diverse Foren und soziale Netzwerke, bis er ihn zufrieden stellerende Seiten fand:
Tatsächlich gab es Leute, die ihren gesamten Alltag mit anderen teilten - und somit immer online waren. Er sah nicht nur deren Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küchen, sondern auch jede Menge von dem Leben der ihm fremden Menschen.
Irgendwann stieß er auf die Seite der Familie Sommer, die alle Minuten des Tages ihr Leben für jeden präsentierte, der zusehen wollte. Bald fühlte er sich wie ein Mitglied dieser Sippe mit Mutter, Vater, Oma und zwei Kindern im pubertären Alter.
Schon am frühen Morgen konnte er es kaum erwarten, zu sehen, wie sie ihr Frühstück mit lautstarken Kommentaren und liebevollen Bemerkungen über die Runden brachten.
Doch an den Abenden wurde es manchmal richtig interessant,
denn die Oma der Familie lud ein, um Geister zu beschwören. Zu diesen Ereignissen trudelten jede Menge anderer Leute ein, die es sich in einer großen Runde gruselig machten.
Mehr und mehr versank Kevin in die Welt der Familie Sommer, die so sonnig gar nicht war, aber wie sollte er das bemerken?
In einer Vollmondnacht lud die Oma ein, um Verstorbene zu kontaktieren ... Kevin sank vorne über in den Bildschirm vor lauter Faszination -
und plötzlich war er mitten drin im wirklichen Leben dieser Leute, nicht mehr nur außen vor, nicht einer, der vor dem Bildschirm aus sicherer Entfernung betrachtete, was andere anstellten.
Schüchtern grüßte der junge Mann in die Runde, aber er bekam keine Antwort. Er erhob seine Stimme, bekam jedoch wieder keine Antwort.
Die anderen Menschen, mit denen er sich in einem Raum befand, konnten ihn offenbar nicht sehen - also musste es ein Traum sein. Er schloss fest die Augen, um wach zu werden -
aber er wurde nicht wach. Er befand er sich weiterhin in diesem Zimmer - und hörte die Oma mit Verstorbenen sprechen.
Kevin begann, sich zu fürchten. Kevin wollte weg rennen, stand aber erst einmal wie erstarrt. Dann ging er langsam zur Eingangstür - denn die Wohnung kannte er gut, er war schon tausendmal vor dem Bildschirm hier gewesen.
Er wollte die Tür öffnen, doch die ließ sich durch seine Hände nicht öffnen.
Irgendwann verließ einer der Gäste die Runde, und er konnte mit hindurch schlüpfen - und gelangte schließlich auf die Straße.
Es war tiefe Nacht und stockdunkel. Kevin kauerte hinter einem Mauervorsprung und wartete, dass es hell wurde.
Im Morgengrauen sah er die ihm fremde Umgebung und fragte sich, wo er hingeraten sei. Als ein Mann mit einer Aktentasche vorbei kam, sprach er ihn an -
doch der Mann sah durch ihn hindurch, als wäre er überhaupt nicht auf dieser Welt.
In der nächsten Stunde sprach er jeden an, der ihm über den Weg lief - doch niemand sah Kevin.
Er war so unsichtbar, wie er es immer gewesen war. Doch jetzt noch ein Stück weit mehr als je zuvor, denn selbst, als er jemanden brutal anstieß, merkte er seinem Gegenüber nur ein leises Zögern an als hätte ein Windhauch ihn gestreift, aber keine Erkenntnis, dass man ihn wahrnahm.
Tagelang irrte Kevin durch die Gegend. Er wusste nicht, wohin, er wusste nicht, was hier ablief - sein Essen fischte er aus Papierkörben, seine Gedanken konnten die Situation nicht mehr erfassen. Er war irgendwo gefangen,
aber wo? Er war doch ausgangs nur ins Internet gegangen!
Und falls jemand von euch irgendwann mal einen Windhauch oder eine leichte Brise im Gesicht verspürt,
dann ist Kevin noch immer auf der Suche,
aus diesem Internet wieder heraus zu finden.
Copyright (wie alles in diesem Blog): Silvia Gehrmann
Guten Tag, Gruß Silvia
16. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Darmstadt bei Florian
Vorspeise: Büffelmozzarella mit Mango, fermentiertem Pfeffer und Riesengarnele
Hauptspeise: Tafelspitz sous-vide mit Steckrübe und Schwarzwurzel
Nachspeise: Dreierlei von der Schokolade
Viermal in die Vollen
von den am Ende wohlgesonnenen Mitstreitern ergeben sechsunddreissig Punkte, wird vermutlich der Wochen-Sieg sein, ist auch Florians eigene Bewertung für sein Menü
und kommt als kleine Zusatz-Geldspritze für die Eröffnung seines eigenen Restaurants sicherlich sehr gelegen.
Uschi ist voll des Lobes, während Petra sich stets dem neben ihr Sitzenden anpasst und doch einiges auszusetzen hat. Neben ihr sitzt in den heutigen Interviews Jens,
der sich letztendlich auch nicht lumpen lässt.
Tafelspitz - anders interpretiert, und das ist meistens gut so. Doch was sollen diese herrlichen Schwarzwurzeln (schon ewig nicht mehr gegessen, aber nicht vergessen), die am Tellerrand Spalier stehen, von niedriger Statur sind und sicher richtig kalt auf den Tisch kommen?
Da möchte nicht nur Silke etwas mehr zu beißen haben. Sie mag die Soßenpfützchen auf dem Dessert-Teller nicht und möchte lieber
ein Schälchen mit üppiger Flüssigkeit, um alles so richtig dippen zu können.
Gar nicht bissig ist Hündin Traudel - die Jens aus einer spanischen Tötungsstation heraus adoptiert hat - und sie nun
leichtfertig vor einem Supermarkt anbindet.
Hund: Groß, schwarz - ist auch nicht vor einem Diebstahl sicher!
Traudel ist inzwischen mit Jens' Freundin Jenna unterwegs, die ihm zuvor noch vierzig Punkte wünscht,
aber natürlich sind auch die sechsunddreissig am Ende eine gute Werbung für das künftige Restaurant.
Florian ist aufgeregt, meinen die Gäste, während ich einen völlig ruhigen Typen ausmache, den so leicht nichts aus der Ruhe und zu Temperamentsausbrüchen bringt. Beinahe würde ich einschlafen,
wenn mich Uschi und Jens nicht wach halten würden -
und da die Gäste selber Motivation brauchen,
reicht auch schon mal ein Flaschenöffner in Penisform.
Irgendwie hat dieser Öffner die Hauptrolle an sich gerissen, so begeistert ist auch die Dreh-Crew von dem öden Teil.
Silke will es aus ihrem Blickfeld verbannen, und Jens fällt noch ein schlüpfriger Witz ein -
ich lache mal nicht drüber, ich bin heute humorlos.
Auch die Kommentar-Schreiber des moderierenden Daniel sind nicht in Bestform.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Abonnieren
Posts (Atom)