Montag, 26. September 2022

25. September 2022 - ARD - Tatort Wiesbaden: Murot und das Gesetz des Karma


Felix Murot: Ulrich Tukur
Magda Wächter: Barbara Philipp
Eva: Anna Unterberger
Xavier: Thomas Schmauser
Schöller: Philipp Hochmair
Martin Landrot: Dirk Martens
Kapielski: Yorck Dippe
Kollege Riedel: Stephan Bieker
Bernd: Sascha Nathan
Musik: Christof Söhngen
Kamera: Max Preiss
Buch: Lars Hubrich
Buch und Regie: Matthias X. Oberg


Tatort Wiesbaden
Murot und das Gesetz des Karma

Am Ende sitzt Murot auf dem vermuteten ehemaligen Krankenbett seiner (verstorbenen?) Freundin aus den 1970er Jahren und öffnet den Umschlag, der das Ergebnis des Gentests enthält: ist Felix Murot der Vater von dem Früchtchen Eva? Er lächelt. Vielsagend. Nichts sagend. Nichtssagend. Die Zuschauer erfahren das Ergebnis nicht,

und vielleicht wissen selbst die Drehbuchautoren noch nicht, wie es ausfallen soll. Falls es relevant für die nächste Wiesbaden-Folge sein wird, kann sich bestimmt kaum noch jemand an die für Murot so wichtige Antwort auf seine Frage erinnern. Man möchte beinahe sagen: es vergeht zum Glück viel Zeit zwischen den einzelnen Murot-Tatorten.

Ist er überhaupt noch allumfassend für das LKA tätig? Ich sehe ihn wenig bis schludrig in den Tötungsfall involviert und sehr dem Bordeaux zugeneigt.

An der Bar lernt er auch jene Eva kennen, von der er später denkt, dass sie seine Tochter sein könnte. Aber erst einmal ist er im Flirtmodus - der durch Eva natürlich gelenkt wird: einem älteren Mann wird wohl Scrabble gefallen, denkt die gewiefte Kleinkriminelle (der später das Wort Klein aus der Krone fällt) und nutzt für das Spiel ihr Smart-Phone - die altersgerechte Anmache funktioniert, Murot beißt an und trinkt den von Eva mit K.O.-Tropfen versetzten Wein.

Am nächsten Morgen wacht er verkatert und ohne all seine Habseligkeiten in seinem Hotelzimmer auf.

Unterdessen ist einen Stock über ihm ein Mann ermordet worden.


Der Täter

ist das arme Würstchen Xavier, seines Zeichens Handlanger und Sklave eines Unternehmens-Chefs mit riesigen Geheimnissen, die natürlich nicht ans Licht kommen dürfen. Xavier sollte eigentlich nur den Laptop mit all den Beweisen seines späteren Opfers gegen eine Tasche mit Geld tauschen ... aber der Laptop ist verschwunden - eher versehentlich tötet er den Mann.

Der Laptop befindet sich nämlich inzwischen in den Händen von Eva, die gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin das gewaltige finanzielle Potenzial der darauf gespeicherten Daten erkennt.

Xaviers Chef scheut auch vor körperlicher und seelischer Gewalt gegen ihn nicht zurück - und scheucht den Unglücklichen auf die Piste, um die - ihnen vom Ansehen her nun bekannte - Diebin zu fassen und den Laptop zurückzuerobern.

Auf diesem Weg gerät Xavier in die Fänge eines (ich denke) russischen Paares, das ihn erst einmal ein wenig foltert (später bezeichnet Murot das Paar als Polen - obwohl kein russisches Klischee ausgelassen wird: womit hat diese Nationalitäten-Änderung wohl etwas zu tun?). Offenbar kann sich Xavier - unbemerkt von den Zuschauern - aus den Folterklauen befreien und erschießt beide.


Eva

erpresst hingegen den CEO der Firma - und für die Übergabe des Laptops gegen 800.000 Euro ist wiederum Xavier im Dienst. Er vermasselt es. Sie kassiert das Geldtäschchen und düst mit ihrer Freundin auf einem Motorrad davon. Der Laptop ist offenbar in den Händen der Polizei, Abteilung Wirtschafts-Kriminalität.

Zuvor stellt Eva ihm eine Tierfalle, in der Xavier prompt hineintappt: sicher ist er froh, dass er nun in den Händen der Justiz landet - und nicht seinem Boss das ganze Dilemma erklären muss.


Fazit

Der Tatort ist nicht ganz so schräg wie andere aus der Murot-Reihe, aber immer noch schräg genug. Ich bin hin- und hergerissen, aber es steht fest: eine Wiederholung dieses Falles werde ich mir sicherlich nicht ansehen. Einmal reicht. Für manche ist dieses Einmal vielleicht bereits einmal zu viel.

Andererseits vergehen hier 90 Minuten wie im Fluge (gottseidank). Wiederum steht Murot viel zu sehr im Mittelpunkt allen Geschehens - und das Gesamt-Werk scheint eine Hommage an den Schauspieler Ulrich Tukur zu sein,

dem der Xavier-Darsteller Thomas Schmauser ein bisschen die Show stiehlt.

Von hier aus vergebe ich 3 von 5 möglichen Sternen.

Und ob Felix nun der Vater von Eva ist oder nicht, oder ob Felix eine Abmahnung wegen fehlender ernsthafter Dienstauffassung verpasst bekommt oder nicht, ist mir auch schon egal.

Der Tatort ist immer wieder für eine Überraschung gut: aber das gefällt nicht allen Zuschauern ... doch da lässt die ARD keinesfalls mit sich reden, sondern zieht ihr Ding durch.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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