Montag, 12. September 2022

11. September 2022 - ARD - Tatort Zürich: Risiken mit Nebenwirkungen


Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
Tessa Ott – Carol Schuler
Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
Noah Löwenherz – Aaron Arens
Martina Widmer – Therese Affolter
Matteo Riva – Benjamin Grüter
Klara Canetti – Anouk Petri
Dorit Canetti – Annina Butterworth
Charlie Locher – Peter Jecklin
Milan Mandic – Igor Kovac
Regula Arnold – Laura de Weck
Corinne Perrault – Sabine Timoteo
Hubertus Gastmann – Robert Hunger-Bühler


Tatort Zürich
Risiken mit Nebenwirkungen

Bereits im Vorfeld ist es eine Frage der zögerlichen Abwägung: bin ich bereit für einen Tatort aus Zürich, obwohl ich vage sehr schlechte Erinnerungen an dieses Team habe - und sie für die beste Einschlafhilfe der ARD halte. Doch ich schlafe nicht ein, was aber eher an diesem ruhigen Sonntag liegt, der mich in keiner Weise gefordert hat und mich noch ein wenig länger um erlösende Müdigkeit ringen lässt. Und das, obwohl in dem Film

alles drin ist, was müde macht. Dabei ist das Thema des Krimis ein ewig aktuelles. In diesem Fall geht es um ein kurz vor der Zulassung stehendes Medikament,

das

- ja, was soll es eigentlich bewirken: die Heilung dieser schweren Krankheit, die ähnlich der multiplen Sklerose ist ... oder doch nur die Linderung der Beschwerden? -

einen hohen Profit verspricht. Je Behandlung wird es für 1 Million CHF zu erwerben sein (10 Tabletten zu je 100.000 CHF).

Die Jugendliche Klara und ihre Mutter stehen dieser Zulassung im Weg. Bei Klara hat der Rebound-Effekt eingesetzt - nach der Behandlung mit dem Mittel geht es ihr schlechter als zuvor ... Sie muss sogar ins künstliche Koma versetzt werden.

Die knallharte Anwältin des Pharma-Konzerns wird ermordet. Und es stellt sich heraus, dass sie gar nicht so knallhart war, sondern ihr Gewissen entdeckt hat ... Wen haben diese Gewissensbisse gestört?

Bevor wir alle langweiligen Befragungen an die vielen Verdächtigen - die vor allem Frauen sind - hinter uns haben,

erschlägt der Professor, der einst um seine Forschungen betrogen worden ist, die Vorstandsvorsitzende der Pharma-Firma. Das verursacht einen Moment des Hellwachwerdens ... der Mann hat wirklich schwache Nerven, dass ihn eine Drohung dieser Frau nur noch Totschlag als Antwort sehen lässt.

Dann kommt ein spaßiger Moment: schnell sollen beide Ermittlerinnen zum Tatort flitzen. Die eine düst samt Blaulicht auf ihrem Autodach durch Zürich,

die andere entscheidet sich für ihr Fahrrad. Auf dem hat sie schon zuvor den Zuschauern einen Rundumblick auf Zürich gewährt.


Fazit

Die Mörderin der Anwältin ist ihre vorgesetzte Kanzlei-Chefin und mütterliche Freundin, die den größten Fall ihrer Karriere zu ihrem eigenen Vorteil abschließen wollte: sie will künftig im Verwaltungs-Rat der Pharma-Firma sitzen und diese juristisch vertreten.

Eigentlich spielt es keine Rolle, wer hier die Täterin ist: das Ergebnis der Ermittlungen erhöht keinesfalls die Sehfreude.

Hölzerne, belanglose Dialoge - mit der einen Ausnahme "Folge dem Geld oder dem Sperma ... dann findest du den Täter" - dem keine weiteren folgen.

Ich bin sicher, ich werde diesen Tatort schneller vergessen, als die Ermittlerin Tessa Ott mit ihrem Fahrrad flüchten kann ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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