Sonntag, 6. Februar 2022

6. Februar 2022 - Wenn alle Masken fallen ...

Das Kreuz des Glööcklers



Nicht gesehen, trotzdem eine Meinung
Wenn alle Masken fallen ...

bleibt das Dschungel-Camp als Erklärung dafür, warum sie denn nun fallen. Zig, zumeist unbekannte Leute ziehen in ein australisches, nun südafrikanisches Camp, um den Zuschauern den Kick zu vermitteln, den sie selber nie erleben werden. Wobei ...

nie erleben ... ist so eine Sache, denn man muss sich nur trash-mäßig bekannt machen, um eine Einladung zum Dinner für Ungenießbares zu erhalten. Dann geht es endlich los, und er und sie ziehen im Dschungel vom Leder.

Jeder kann heute bekannt werden - er oder sie müssen sich nur zuvor ein wenig fürs Matsch-TV bewerben, durchhalten, und vielleicht besonders dümmliche Sprüche vom Stapel lassen. Okay, das ist beliebig auch auf kluge Sprüche erweiterbar. Die Typen aus dem Dschungel

waren z. B. mal als auf Schönheit getrimmte, hochaufgebrezelte Persönchen unterwegs, die sich um einen Bachelor oder auch um eine Bachelorette beworben haben,

oder sie haben mit wirklich prominenten Personen ein Date und mehr gehabt.

Da fällt mir das sogenannte "Teppich-Luder" (auch ein böses Wort) ein, das aus dem diesjährigen Dschungel rausgeschmissen wurde, weil

sie einer schwarzen Frau hinterhergerufen hat "Geh doch in den Busch zurück".

Böse.

Im Eifer des Gefechts gesagt, und leider von Kameras und Mikrofonen unwiderbringlich eingefangen.

Die Frau, die derart auf dem eigenen, fehlenden Hochfrequenz-Intellekt ausgerutscht ist, hat selber einen Migrationshintergrund. Beinahe hatte ich Mitleid mit ihr. Sie hat das vermutlich nicht böser gemeint, als hätte sie die Kontrahentin als "Bitch" bezeichnet.


Der Glööckler

Man möchte ihn in den Arm nehmen - und dann auch wieder nicht.

Ich habe keine einzige Sendung gesehen, sondern nur Überschriften aus mindesten 336 Artikeln aus Online-Zeitungen gelesen.

Das wandelnde Operations-Faktotum ist ein Mensch wie viele andere, nur völlig, völlig anders. Nicht nur zum Teil möchte er sich von seinem eigenen Aussehen so weit entfernen

wie irgend möglich, sondern vollständig. Wenn er im Himmel ankommt, möchte er eben nicht wiedererkannt werden.

Verständlich nach seinen dramatischen Geschichten, die überall breitgetreten worden sind. 



Anouschka Renzi

Wer hat nicht schon einmal den Film "Die Züricher Verlobung" gesehen und ihren Stiefvater Paul Hubschmid als schönen, aber langweiligen Typen wahrgenommen? In Wahrheit war er vielleicht nicht so langweilig, aber eben auch kein typischer Vater-Typ. Immerhin ist er auch nicht ihr Vater, sondern

ihr Vielleicht-Vorbild bezüglich Starruhm.

Aber er war damals ein Star: Anouschka ist wer, was oder von wessen Gnaden? Gewiss hat sie Star-Allüren, aber kein Star-Format.


Tina Ruhland

Die Zeiten von Dauerwellen und Mantas mit Fuchsschwänzen sind zum Glück vorbei. Den Film habe ich nie gesehen.

Vielleicht ist sie lieb und nett und außerhalb des Dschungels gut drauf. Zumindest sagte sie vorab die Wahrheit,

denn ihr Motiv, in den Dschungel zu gehen, war das Geld. Authentischer kann man nicht sein. Und in Corona-Zeiten auf die Nöte der Schauspieler hinweisen, kann man auch nicht deutlicher.


All die anderen

kenne ich gar nicht. Und selbst, wenn die Zuschauer sie kennen: sie werden bald dem Vergessen anheim fallen.

Typen, rekrutiert aus anderen Sendungen oder Ereignissen ... belanglos, beliebig. 


Offenbar ist es nicht so einfach, Leute für den Dschungel zu finden, die wirklich Stars sind, aber jede Menge, die sich dafür halten.

Eine letzte Hemmschwelle verbietet diesen allerdings und offenbar den sehr seltenen Ruf:

Ich bin ein Star, holt mich hier raus.

Der Dschungel zeigt, wie sich ein Querschnitt einer "besonderen" Gesellschaftsecke in Ausnahmesituationen verhält. Die Rückkehr zum sehr, sehr einfachen Leben mit nur dem Allernötigsten bringt nicht immer die besten Charakterzüge zum Vorschein. Da brechen Dämme. Die eigenen Leben werden aufgearbeitet ... Geschichten preisgegeben, auch olle Kamellen. 

Die gesamte Camp-Crew ist in jedem Jahr eine Farce, aber eine beliebte. Dagegen muss man sich überhaupt nicht aufplustern oder den Geschmack anderer Menschen herabwürdigen, die diese Sendungen lieben: vor den Bildschirmen ist es oft spaßig anzusehen.

Die Suche nach neuen Pleitegeiern, geldgeilen Selbstdarstellern fürs nächste Jahr geht ab sofort an den Start.

Dass ich mich über manche Teilnehmer wundere, über andere eher nicht, ist mein Problem.


Dschungelkönig ist ...

Filip Pavlovic. Leider kann ich über ihn absolut gar nichts sagen, denn ich kenne ihn nicht. Aber herzlichen Glückwunsch zur Blätterkrone. Hoffentlich sind da keine Krabbeltiere drin.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen