Sonntag, 27. Februar 2022

27. Februar 2022 - Weekly: Zwei Begegnungen

 

Weekly: zwei Begegnungen

Es gäbe jede Menge zu berichten in dieser traurigen Woche. Den Krieg lasse ich trotzdem außen vor. Privat und im persönlichen Gespräch kann man sich über viele Themen, und besonders über dieses heikle, besser austauschen, und man wird nicht so leicht falsch verstanden.

Ich widme mich nun meinem kleinen Leben, das hoffentlich so glücklich bleibt wie es bislang ist:

Doch nicht alle Begegnungen sind glücklich. Neben vielen normalen Zufalls-Treffen unter Hundefreunden gab es in dieser Woche zwei der besonderen Art. Das eine war ganz sicher nicht glücklich, und das andere könnte unglücklich enden:

Katzen-Halter trifft man natürlich nicht, wenn man mit seinem Hund spazieren geht. Aber man trifft Hunde-Halter, bei denen man sich fragt:

sind das überhaupt Hundefreunde?


Der Dackel-Halter

Ein griesgrämig aussehender älterer Mann kommt uns entgegen. Die schlechte Laune steht in seinem Gesicht geschrieben. Beinahe hat man Angst, dass er das Pinkeln von Charlie und Henry auf freier Fläche überflüssig findet und uns gegenüber zu einem Verbal-Anschlag ausholt.

Nichts dergleichen passiert. Glück gehabt? Nein! - Den einen Dackel an der Leine, weist er auf den anderen hin, der weit weg von ihm ... vermutlich versucht, ihm auf immer zu entkommen. Das wissen wir allerdings nicht sofort. Es wird uns jedoch sogleich erzählt:

"Der olle Hund wird in zwei Monaten 16 Jahre alt, und das ist es für ihn dann gewesen. Der ärgert mich jeden Tag. Sehen Sie nur, wie weit weg der von mir ist, dieses störrische Wesen ..."

In der Tat sehen wir in der Ferne eine winzige Erscheinung, die durchaus ein Hund sein könnte. Und der Mann fährt fort, sich über seinen Dackel zu beschweren, als trügen wir - meine Freundin Silke und ich - die Verantwortung dafür, dass er so viel "Pech" mit seinem Hündchen hatte.

Nachdem er seinem Ärger Luft gemacht hat, trottet er mit Dackel Nr. 1 in Richtung Parkplatz davon.

Wir hingegen folgen der Spur des anderen Dackels, um sicherzustellen, dass der Mann den Hund, den er bald töten lassen will, nicht zurücklässt. Oder wäre es sogar besser, wenn er ihn zurücklassen würde? Seine Worte klangen nicht, als meinte er sie im Scherz oder trüge sie schwarzhumorig vor ...

Aber kaum war der Mann mit Dackel Nr. 1 an seinem Auto, beschleunigte Dackel Nr. 2 seinen Gang, war ruckzuck auch am Auto und sprang sogar eigenständig hinein.

Von manchen Geschichten möchte man nicht wissen, wie sie ausgehen ...


Der andere Hund

ist nicht der 3. neben Charlie und Henry auf dem obigen Foto. Das Foto dient nur als Beispiel. Mann und Hund trafen wir einen Tag später an fast derselben Stelle. Wir waren nach einem Spaziergang bereits auf dem Weg zurück zum Auto, als wir diesen freundlichen Mann passierten ... er sprach uns an, und er begann, über sich und den Hund zu erzählen:

der gehörte seinem Sohn, aber er ging täglich mit dem Tier spazieren, mal hier, mal dort. Sehr auskunftsfreudig erzählte er uns auch, in welchem Vorort er wohnte ... Ein paar Sätze später "wohnte" er plötzlich in einem völlig anderen Vorort unserer Großstadt. Überhaupt erzählte er in ständigen kreisförmig sich wiederholenden Sätzen. Die Liebe zu dem Hund war deutlich spürbar, aber die Vergesslichkeit des Mannes auch.

Wir liefen gemeinsam zum Parkplatz, und er hob seinen Hund ins Auto.

Ein lieber Mann. Aber ein bisschen Sorge machte es uns schon, dass er mit seinem Auto davonfuhr.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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