Freitag, 11. Februar 2022

11. Februar 2022 - Charlie: der liebste Hund der Welt: eine Liebeserklärung




Charlie: der liebste Hund der Welt: Eine Liebeserklärung

Um den Titel "schönster Hund der Welt" würde Charlie sich vermutlich vergebens bemühen. Dennoch könnte er in solch einem Wettkampf den Sieg nur ganz knapp verfehlen. Zwar ist Schönheit nicht alles und sagt auch nicht viel aus, aber wenn der

liebste Hund der Welt

auch noch sehr, sehr hübsch ist, kann das kein Fehler der Natur sein, sondern eines ihrer Meisterwerke.

Bei Charlie stimmen das Innere und das Äußere überein.

Er stammt aus einem Tierheim, und dort wurde er als Tibet-Terrier-Malteser-Mix eingestuft. Schon Malteser sind ausgesprochen liebe Hunde, und Tibet-Terrier kennen nicht einmal den Anflug irgendeiner Aggression. Sie sind gelassen und gehen das auch Leben gelassen an ... (vielleicht kann man von ihnen lernen?)

Gelassenheit war für Charlie überlebenswichtig, denn nach mindestens zwei Vor-"Besitzern" ist er nun in meiner Hand, und das wird auch so bleiben. Selbst, wenn mir etwas passieren sollte, gibt es jemanden, den Charlie ausgesprochen gut kennt - und der ihn dann nehmen würde. Aber davon will ich gar nicht ausgehen,

denn inzwischen sind Charlie und ich ein eingespieltes Team geworden: er - total lieb, ich - nicht ganz so lieb, aber zu ihm nur lieb.

Charlie ist mit allen anderen Hunden verträglich, und wir treffen täglich viele. Am Anfang hat er alle Artgenossen ignoriert. Das hat sich inzwischen geändert, und ein paar seiner eigenen "Sorte" sind ihm lieb und teuer geworden.

Die begrüßt er gerne bei Treffen. Aber auch ihm völlig unbekannte Hunde können sich mittlerweile über sein Interesse freuen. Wie ich mich über seine Veränderung hin zum Aufgeschlossensein freue, muss ich sicher nicht ausführlich erwähnen ...

Menschen, außer jene, die ihm nahestehen, sind ihm immer noch ziemlich gleichgültig. Ein Hund, der von Fremden oder flüchtigen Bekannten gestreichelt werden möchte, ist er nicht.

Aber er würde es erdulden. Nur komme ich dann ins Spiel und antworte auf höfliche Fragen nach einem Streichelndürfen freundlich mit einem "nein, er möchte das nicht".

Bellende Belästigung für Nachbarn? Anbellen anderer Hunde oder sogar gegenüber Menschen? - Charlie bellt überhaupt nicht,

außer in seinen lebhaften Träumen.

Drohenden Konflikten geht er genauso aus dem Weg wie er freudewedelnd jeden Tag seine vielen Spaziergänge unternimmt. Dort sammelt er

Traummaterial.

Obwohl in seiner "Rasse" das Wort Terrier vorkommt, ist er kein Terrier und hat auch nicht die Wesensmerkmale eines Terriers. Der Begriff Terrier wurde einst falsch übersetzt - und hat sich irgendwie etabliert. Dass Charlie kein Terrier ist, kann man hier nachlesen und das zeigt er jeden Tag.

Kopie aus Wikipedia: 

Wesen
Heute ist er auch Familienhund, manchmal mit „eigenem Kopf“, lässt sich aber trotzdem gut erziehen, wobei es aber einiger Konsequenz bedarf. Der Tibet-Terrier ist eine gesunde, robuste Rasse mit einer langen Vergangenheit als Gebrauchshund, aus einer rauen und kargen Umwelt. Er ist fröhlich, intelligent und lernwillig, sehr verspielt, anhänglich und kinderlieb, zurückhaltend gegenüber Fremden, aber niemals aggressiv oder streitsüchtig. Zudem erweist er sich als aufmerksamer und zuverlässiger Wachhund.


Das beschreibt im Wesentlichen auch Charlie, aber als liebster Hund der Welt kann er da locker noch eine Schaufel draufsetzen. Er ist einfach nur


ein großer Schatz.

Nicht nur ein wenig habe ich das Gefühl, dass er in seiner Vergangenheit nicht das Leben eines Hundes führen durfte, sondern auf geringfügige, aber notwendige Bedürfnisse wie Fressen konditioniert wurde - all das, was einem Hund auch sonst viel Freude bereitet, holen wir nun nach.

An etlichen Einzelheiten merkt man, wie wenig er früher kennenlernen durfte ... insofern können auch Hunde uns aus ihren uns unbekannten Vergangenheiten erzählen, ohne Wörter zu benutzen.

Sie sind die stummen, aber deutlichen Verräter.

Somit hat Charlie für die Nacht und Zwischendurch-Nickerchen an jedem Tag genug Material gesammelt, um in seinen Träumen so richtig aufzutrumpfen. Schade, dass er mir von diesen Träumen nicht erzählen kann ... aber ich sehe einen

jetzt ausgeglichenen Hund, der jeden Tag genießt und viel Freude am Leben hat. Im Tierheim hat er sich sehr einsam gefühlt und viel geweint. Die Zeiten sind vorbei.

Charlie ist mein großes Glück. Ich kann nur hoffen, dass ich auch seins bin.

All das gilt auch für Charlies (menschlichen) Hunde-Papa.

Guten Tag, Gruß Silvia 

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