Montag, 7. Februar 2022

6. Februar 2022 - Tatort Köln - Vier Jahre -


Max
Ballauf: Klaus J. Behrendt
Freddy Schenk: Dietmar Bär
Melanie Novak: Renan Demirkan
Carolin Seitz: Nina Kronjäger
Moritz Seitz: Thomas Heinze
Frank Heise: Florian Anderer
Lene Seitz: Sarah Buchholzer
Ole Stark: Martin Feifel
Betti Stark: Franziska Arndt
Thore Bärwald: Max Hopp

Tatort Köln
Vier Jahre

Der Krimi mit dem besonderen Reiz, dass Schauspieler auch Schauspieler spielen. Und oh Wunder, im realen Leben sind sogar die Kommissare Schauspieler. Damit nicht genug, ist es auch der Beruf des Mörders (eher Totschlag im Affekt) und seines sehr eigennützigen Helfers, der im Film ein Polizist ist.

Hatte der Autor Wolfgang Stauch vielleicht ein paar ihm bestens bekannte Schauspieler vor Augen, als ihm dieser Stoff in den Sinn kam und er das Drehbuch geschrieben hat? Aber auch unter den von ihm erschaffenen fiktiven Schauspielern grassiert das pralle, manchmal gnadenlose Leben: der eine ist erfolgreich, der andere hat seinen Erfolg regelrecht versoffen und

der Dritte, das Opfer, hält sich für den "größten Jungfernhäutchenknacker der Nation". Dieser heißt Thore Bärwald und ist zur Silvester-Neujahrsparty 2018 überhaupt nicht eingeladen, erscheint trotzdem. Die Party findet am dampfenden Pool und darum herum, und in allen Ecken des Hauses des Schauspielerehepaares Seitz statt. Moritz Seitz will den Eindringling sofort rauswerfen, Caroline Seitz will im Gegensatz dazu keinen Skandal und ihn nur langsam hinauskatapultieren. Am Ende schwimmt

Bärwald tot im Pool, getötet durch einen Scheinwerfer-Stromschlag.

Die Indizien weisen auf Moritz Seitz hin - und weil er mitansehen musste, dass seine 16jährige Tochter mit Bärwald geschlafen hat, klingt das erst einmal logisch. Er wird verurteilt. Doch

4 Jahre später

erscheint Ole Stark im Revier und gesteht, dass er der Mörder sei.

Ballauf und Schenk sind alarmiert, und obwohl sie eigentlich nicht mehr ermitteln dürfen, lässt ihnen diese Geschichte keine Ruhe.


Die wirklichen Täter

sind allerdings zwei völlig andere Männer (und im Film quasi die einzigen Nicht-Schauspieler): der eine hat den Scheinwerfer in den Pool geworfen, der Polizist Frank Heise hatte seine ureigenen Gründe, dieses zu vertuschen, um Moritz Seitz in den Fokus der damaligen Ermittlungen zu stellen, damit er letztendlich an die Justiz ausgeliefert werden kann.

Der Täter ist der Nachbar, der sich von dem enormen Lärm belästigt fühlte - und die Polizei informierte. Einer der beiden Polizisten vor Ort ist Frank Heise, der bereits seit Gymnasial-Zeiten ein Faible für die etwas ältere Caroline hatte. Später war er oft Statist in ihren Filmen. Bemerkt hat sie ihn allerdings nie ... "Schauspieler kreisen nur um sich selbst", sagt jemand.

Der Nachbar war nicht allein vom Lärm gestresst, sondern auch von dem ungeheuerlichen Vorfall, dass Bärwald ihm im Garten ein großes Geschäft hinterlassen hat. So passiert es, dass er in einer Affekthandlung den Scheinwerfer in den Pool wirft, in dem sich Bärwald zu dem Zeitpunkt befindet.

Auch Ole Stark ist unschuldig. Er hat das falsche Geständnis abgelegt, weil ihm Moritz Seitz dafür Geld versprochen hat - das wiederum seiner Frau Betti zugute kommen soll.


Fazit

Da Moritz Seitz am Ende doch noch zu einem Mörder wird und den Polizisten Frank Heise mit dessen Revolver erschießt, könnte man wirklich wie die Kommissare denken,

ob es manchmal nicht besser ist, die Dinge auf sich beruhen zu lassen.

Ein stimmiger Krimi mit einigen Logik-Lücken. Gut, das ist widersprüchlich, aber im Sinne guter Unterhaltung muss man hier und da durch eine Lücke schlüpfen. Ansonsten ist der Film vollgestopft mit Personen, die man nicht unbedingt kennenlernen möchte. Am bedauernswertesten ist die Figur des Täters, der Bärwald ins Jenseits befördert hat. Am wenigsten Mitleid kann man dem Opfer Bärwald entgegenbringen. Auch Moritz Seitz geht nicht gerade als Liebling durch.

Von hier aus gebe ich 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Ich habe es nicht bereut, den Film eingeschaltet und bis zum Ende angesehen zu haben. Die verschiedenen Zeitebenen, in denen er spielt, sind gut voneinander zu unterscheiden und dienen dem besseren Verständnis.

Dass es kein finales Kölsch am Rheinufer-Büdchen gab, ist verständlich.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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