Mittwoch, 22. Juli 2020

21. Juli 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Potsdam bei Steven

Unser Theater


Vorspeise: Cremesüppchen à la Lars
Hauptgang: Stevens Röllchen
Nachtisch: Katharinas süßer Eintopf


Mit all seinen Tiefen, seinen Höhen roll ich das Leben ab vor deinem Blick.
Wenn du das große Spiel der Welt gesehen, so kehrst du reicher in dich selbst zurück - Friedrich Schiller, Inschrift an unserem Theater

Sobald die Kameras laufen, lernt man den Schauspieler Steven kennen - ob man auch dem Typen hinter der Fassade auf die Spur kommt, wage ich zu bezweifeln. Er versinkt nämlich sehr in seiner dieswöchigen Rolle, einen

Hobby-Koch zu spielen. Einen an sich und seinen Kochkünsten zweifelnden Hobby-Koch. Diese Zweifel sind natürlich echt und nachvollziehbar. Zur Sicherheit kocht er in der Vorspeise und im Nachtisch einfach das,

was in seiner Hausgemeinschaft gang und gäbe ist. Eine Hausgemeinschaft wie in der Lindenstraße. Hätte Steven dort je eine Rolle bekommen,

er hätte die Kollegen allesamt an die Wand gespielt.

Nun ist Steven damit beschäftigt, eine Sed-Card in bewegten Bildern zusammenstellen zu lassen. Ich gönne es ihm (die Künstler-Szene ist ohnehin  arg gebeutelt durch Corona),
und würde mich sogar freuen, ihn hier und da im Fernsehen und in TV-Film-Produktionen wiederzusehen.

Auch, wenn er ein völlig anderer Mensch ist, würde ich ihn, wäre ich Casterin, in zum Beispiel der Vertiefung einer Darstellung als

Muttersöhnchen sehen.

Oder als einen, der vom Leben arg gebeutelt, benachteiligt ... und schwierig wird. Vom harmlosen etwas spinnerten Nachbarn bis zum Mörder - ich traue ihm solche Rollen zu.

Sich selber beschreibt Steven mit dem zeitweiligen Status als Diva. Das glaube ich gerne, und ich denke, er ist auch ziemlich exzentrisch.


Koch-Schule

Für die Gewährleistung eines größeren Abstandes zueinander muss Steven heute in eine in der Nähe gelegenen Koch-Schule umziehen. Im schönen Außenbereich ist genügend Platz, den Aperitif zu servieren.

Das Kochen selber will er von seiner früh verstorbenen Oma erlernt haben - aber entweder konnte auch die Oma nicht kochen oder Steven war nicht aufmerksam genug.

Alles, was er zubereitet, ist weder Hexenwerk noch große Kochkunst. Ein Schichtdessert bleibt eben ein Schichtdessert, schmecken kann es ja trotzdem.

Seine Notlösungs-Soße ist gar grausam.


Fazit

Aber, oh Wunder: Steven hat seine kleine Fan-Gemeinde voll im Griff. Die Lobeshymnen überschlagen sich. Zum Glück lässt nur Margarete ihren überschwänglichen Worten

Taten folgen: Sie zieht die Ziffer 9 für sein Menü. Cindy, Erik und Birgitt finden je eine 7 in Ordnung. Mit 30 Zählern liegt er nun hinter Cindy.

Insgesamt fühle ich mich gut unterhalten, und vor allem:

Er benutzt weder überflüssige Füllwörter wie genau oder tatsächlich, und auch Äähs undsoweiter kommen nicht über seine Lippen. Da macht das Zuhören Spaß -

bleibt nur die Frage, ob Steven anderen auch gerne zuhört oder doch lieber nur selber redet.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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