Freitag, 27. März 2020

27, März 2020 - Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter

Foto: S. B.


Man liebt den Verrat,
aber nicht den Verräter - Augustus

Bereits in der Schulzeit lernen die meisten Menschen jene Verräter kennen, die nichts lieber tun, als andere anzuschwärzen. Verräter,  Petz-Kids,  wollen sich in diesen eher harmlosen Fällen den Lehrern anbiedern, oder sie sind einfach so gestrickt,

dass nur sie selber  entscheiden, was richtig und was falsch ist. Und das vermeintlich Falsche wird dann eben an die nächst höhere Stelle weiter gegeben, damit es geahndet werden kann. Ob diese Stellen neben dem Verrat auch die Verräter mögen, ist allerdings fraglich.

In Zeiten von Corona und Ausgangsbeschränkungen könnten Verrats-Delikte ganz anders bewertet werden -

oder gilt auch hier: Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter?

Das ist sehr schwierig zu entscheiden, denn Verräter sind durchweg nicht hoch angesehen.

Doch:

Wer zum Beispiel ein derzeit illegales Picknick mit vielen Personen im Wald sieht und meldet ... handelt für die Allgemeinheit.

Denn wer es in absoluten Ausnahmesituationen nicht schafft, allein zu bleiben, ist bei sich selber wohl nicht gut aufgehoben. Daran kann man aber arbeiten.

Viele sind nicht einmal allein, denn Menschen, die in einem Haushalt leben, dürfen natürlich zusammen bleiben. Alle anderen Kontakte persönlicher Natur sind verboten - außer sie finden draußen zwischen nur zwei Personen und auf Abstand statt.

Bei der Entscheidung, auf eine allgemeine Ausgangsperre zu verzichten, wurden sicherlich auch die Übertretungen anderer Regeln, die

jetzt dringend eingehalten werden sollen,

berücksichtigt.

Doch in der vermeintlichen Not einiger dummer Köpfe entstehen ganz bestimmt einige illegale Wege, sich weiterhin zu vergnügen, als gäbe es kein Coronavirus.

Wenn man nun von diesen Verstößen erfährt? Ist man ein böser Verräter, wenn man sein Wissen an zuständige Stellen weiter trägt?

Ich kann nur hoffen, dass ich nicht in solch eine Zwickmühle gerate. Ich bin ungern eine Verräterin, sehr ungern.

Zwar dürfen Leute sich selber durchaus in Gefahr bringen, aber deren Eigengefährdung würde jetzt möglicherweise auch alle anderen betreffen, die ihren Weg kreuzen. Da hört der Spaß auf!

In normalen Zeiten und bei kleineren Vergehen gehören Verräter sicherlich zu den Leuten, die niemand braucht. Man denke an die Hilfssheriffs , die gerne Falschparker in Eigenregie aufschreiben und Daten ans Ordnungsamt weiterleiten.

Ganz einfach wäre es, jeder würde sich an die nun geltenden Regeln halten, und somit den chronischen "Verrätern" jeden Wind aus den Segeln nehmen.

Solche Ausnahmezustände sind immer gut, um seine Menschenkenntnis zu erweitern:

Der eine wächst über sich hinaus,

der andere sucht weiterhin nur nach Fehlern, und zwar ausschließlich bei anderen.

Am Ende meines Beitrages bin ich sicher:

Man liebt in diesen Fällen nicht nur den Verrat, sondern auch den Verräter! - Ausnahmsweise!


Guten Tag, Gruß Silvia

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