Samstag, 21. März 2020

20. März 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Köln bei Sascha

Vorspeise: Lachs-Dreier: Panko / Sesam / Avocado / Mango / Queller
Hauptgang: Bambi hat Beef: Reh / Kartoffel / Wasabi / Spitzkohl / Tomate
Nachtisch: Süßes Pfläumchen: Pflaume / Kartoffel / Vanille / Zimt / Paniermehl


Vorübergehender Streik

Der Fernseher läuft, das entsprechende Programm wird abgedudelt, aber einerseits ängstigt mich die letzte Ausgabe dieser Köln-Woche schon im Vorfeld,

andererseits müsste ich bis 20.15 Uhr ausharren, um einen Überblick über Saschas Kochabend zu gewinnen, der mich so überhaupt nicht interessiert. Mir fehlt absolut die Lust, mich da durchzuwurschteln. Am Ende fallen mir ergebnisorientiert noch ein paar böse Bemerkungen aus der Tastatur ...

Normalerweise sehe ich mir verpasste Sendungen im Nachhinein an. Allerdings ist das seit der Verlängerung der Sendezeiten des "Dinners" zum Glück nicht mehr vorgekommen -

und zu nichts habe ich an diesem frühen Samstagmorgen weniger Lust, als mir den Quatsch von gestern reinzuziehen.

Denn gestern zur Dinner-Zeit fiel mir siedendheiß ein, dass ich meiner Freundin Hanna seit mindestens einer Woche einen Anruf schulde:

Hanna ist vor etwa eineinhalb Jahren aus dem Ruhrgebiet zurück in ihre Heimat Österreich, genauer Innsbruck, gezogen. Seitdem haben wir leider nur noch telefonischen Kontakt, aber den ziemlich regelmäßig.

Mein Anruf kam genau richtig, um Hanna ein bisschen aufzubauen. Sie sitzt in Innsbruck in der Isolation, die im übrigen erst einmal bis zum

15. April 2020

verlängert wurde.

Hinzu kommt ihr nicht enden wollendes Heimweh, das dem Ruhrgebiet gilt. Ja, ja, hier ist es eben sehr schön

und Hanna hat mehr als ihr halbes Leben hier verbracht. Die


Muffenköppe sind ihr vertrauter als die Leute im für sie heimischen Innsbruck. Zwar trägt Hanna ihr Herz nicht gerade auf der Zunge,

aber sie kann damit umgehen, wenn andere derart geradeheraus sind.

Hanna braucht eher eine lange Zeit und viel Distanz, bevor sie sich öffnet. Ich habe ihr einmal gesagt:

"Du brauchst 3 Jahre, um jemandem einen guten Tag zu wünschen und 10 Jahre, bevor du dich auf eine wirkliche Unterhaltung mit ihm einlässt."

Ganz so schlimm ist das mit den Wünschen für einen guten Tag natürlich nicht, aber das mit der Unterhaltung kommt in etwa hin.

Irgendwie haben wir die ersten 10 Jahre überbrückt, um dann in den nächsten 10 Jahten viel voneinander erfahren zu haben.

Das Leben und ein paar Umstände haben sie zurück nach Österreich gebracht.

Dort ist sie nun kreuzunglücklich. Hinzu kommt die Ausgangssperre, die sie durchaus auch als sinnvoll ansieht,

aber es drückt eben ein wenig aufs Gemüt.

Daher dauerte unser Gespräch auch länger - und ich habe das Finale der Köln-Woche total verpasst. Man muss Prioritäten setzen.

Ich wünsche allen einen guten und weiteren gesunden Tag. Wer jetzt noch Lust auf

Massentreffen und Menschenansammlungen hat,

der hat sie nicht mehr alle.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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