Samstag, 10. August 2019

9. August 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Dresden bei Marcus


Vorspeise: Rote Bete-Birne mit Ziegenkäse auf Salat, dazu frisches Baguette
Hauptgang: Rind trifft Spatz: Rindersteak mit Rosmarinspätzle und Ofengemüse, dazu Kräuterbutter und selbstgemachte BBQ-Soße
Nachtisch: Apfelstrudel mit Vanilleeis


Hitze und Tränen

Das Thermometer klettert auf 36 Grad in dieser Dresdner Dinner-Woche, und das sind schon mal erschwerte Bedingungen, unter denen die Hobby-Köche abliefern müssen. Für diese Umstände: Bewunderung an alle, dass sie es schaffen und geschafft haben, ihre Menüs auf die Tische zu bringen, obwohl jeweils ein Salat die bessere Alternative gewesen wäre. Der macht nicht viel Arbeit und liefert ausreichend Vitamine.

Auch Marcus hat sich jedoch mehr vorgenommen und schwitzt in seiner Küche, palavert wie ein Pastor und vergisst nach anfänglicher Betüddelung seine Gäste.

Über die Outfits von Sarah und Anke kann man nicht meckern, legen die Autoren Daniel Werner in den Mund, als diese Marcus Wohnung in einem hohen Stockwerk erklimmen müssen. Gar nicht dumm oder weltfremd, wissen die Schreiber vom "perfekten Dinner" bereits im Vorfeld genau, was in dieser Woche ein Hauptthema ist. Daher halte ich mich zurück und sage weiterhin nichts zu Ankes Modenschau durch die fünf Tage.

Die Gäste meckern über Marcus' Vorspeise, die am Gaumen und an den Zähnen klebt, und überhaupt schmeckt der Ziegenkäse zu sehr nach Ziege. Eine ewige Leier! Wonach soll der denn sonst schmecken?

Obwohl ich selber gerne und oft die Nachspeisen lobe, muss ich hier bemerken, dass der Strudel keinen guten Auftritt hat. Eis ist Eis und das kann ich von der Ansicht her überhaupt nicht bewerten. Insgesamt bekommt Marcus 29 Zähler zugeschustert:

Dreimal je 7 und einmal die 8 von Andrea.

Das enttäuscht den redegewandten Marcus. Eine Art völlig anderer Enttäuschung packt plötzlich Anke:

Sie weint in Sturzbächen, weil sie gemeinsam mit Sarah diese Dinner-Woche gewinnt. Die Ungerechtigkeit macht ihr zu schaffen, denn natürlich weiß auch sie, dass sie mit Sarahs Menü nicht mithalten kann. Dem kann ich mich anschließen, aber ganz ohne Tränen. Trotzdem hatte Sarah einen Vorteil: Als Konditorin war der Nachtisch für sie ein leichtes Spiel, und in dem hat sie ihre ganze Kunst ausgelebt.

Inzwischen sind die Tränen hoffentlich wieder getrocknet, und Anke kann sich überlegen, was sie mit 1.500 zusätzlichen Euros anfängt.

Ich fange meinen Tag mit einem Waldspaziergang an und vor allem beginne ich ihn mit den besten Wünschen für alle Leser, die ein hoffentlich tolles Wochenende haben werden.

In der nächsten Dinner-Woche geht es ins Tessin. Aber das allein reicht nicht, so dass die 5 Sendungen jeweils um 15 Minuten verlängert werden. Der Tagesschau werden die Zuschauer fehlen - oder die Zuschauer wechseln um 20.00 Uhr rigoros und gemein wie sie sind zur Nachrichtensendung. Wer weiß.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Marcus - oder die Geschichte von den Knöpfle!

    Die Woche in Dresden geht in den Endspurt. Noch einmal wühlen wir uns durch die Touristenmassen am Zwinger, versuchen am Elbufer einen Raddampfer zu besteigen und fahren, jenseits des blauen Wunders, mit der Schwebebahn hoch hinauf auf die Berge. Schön ist dort der Ausblick und gutbürgerliche Villen laden zum Verweilen ein. Im Tal tobt der Mopp, tobt der Küchenkrieg, tobt der Kampf zwischen Siegern und Verlierern!

    Nix tobt, in dieser Woche sind sich fast alle Köche und Köchinnen einig, mein Abend war prima, die anderen Abende laufen unter ferner liefen! Da wird nix groß geübt oder ausprobiert, da wird nicht getestet, ob der Strudel wie auf der Berghütte mundet oder ob Spätzle, auch ohne Soße, schmecken! Mein Eis wird lecker, mein Fleisch ist besser und überhaupt, mein Pflücksalat ist so schön, der kann nicht überboten werden.

    Es ist eigenartig Marcus zuzuschauen und dabei seinen Erklärungen zu lauschen. Selten musste Teig so schön entspannen und Fleisch tiefenentspannt relaxen, wurde Spätzleteig zauberhaft gelb und wunderbarer Ziegenkäse in herrliche Scheiben geschnitten. Es wächst da eindeutig eine Küchenriege heran, die besser erklären und dafür etwas schlechter kochen kann. Es fehlen jedwede Basics und zum Ausgleich will man relativ wenige eigene zusätzliche Erfahrungen machen! Prima!

    Apero: ob der Hitze ohne Alkohol - sehr gute Entscheidung!

    Vorspeise: Marcus findet kleine Teller im Küchenschrank und beschließt, sie mit Salat, Birne und Ziegenkäse zu überfrachten. Warum man jetzt eine Birne mit rote Bee kreuzen muss - keine Ahnung! Absoluter Tiefpunkt auf dem Teller, kalten Ziegenkäse mit klebrigem Karamell.

    Hauptgang: relativ rohes Fleisch trifft auf sehr gelbe "Teigwaren". Soße gibt es nicht und so müssen sich die Gäste mit trockenen Spätzle vergnügen. Die Fraktion vegetarisch freut sich über ein Pils....äh, einen Pils!

    Dessert: Apfel....äh.......Strudel? Das Vanilleeis kommt bei den Gästen sehr gut an!

    Nach der Bekanntgabe der Punkte fliesen die Tränen! Nein, nicht weil man verloren hat, eine Teilnehmerin fühlt sich ungerecht mit einem 1/2 Sieg belohnt! Eigenartig!

    Tschüss Dresden!

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