Mittwoch, 28. August 2019

27. August 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Rhein-Ruhr-Gebiet (Duisburg) bei Piet


Amboseli-Nationalpark

Vorspeise: Dreierlei vom Fisch: Gegrillte Jakobsmuscheln auf Salicorn (Meeresspargel), dazu frisch auf dem Grill gebackenes Zwiebelbaguette mit einem Lachs-Avocado-Tatar
Hauptgang: Klabauterschmaus: Auf Zedernholz gegrillter Viktoriaseebarsch mit einer mediterranen Gemüsehaube, dazu ein Kartoffel-Fenchel-Püree und feiner Zitronenschnee
Nachtisch: Arielles Unterwasser-Traum: Atlantik-Garnelen-Mandelcreme



Viele Fußballkommentatoren haben mehr für die Comedy getan, als so mancher Comedian
Erhard Blanck , *1942

Ich muss den Titelspruch jetzt einfach hinnehmen, ohne ihn überprüfen zu können, weil ich meine, dass er passt.  Meine beiden Herzensstädte haben viel mit Fußball am Hut, Dortmund natürlich ganz besonders, weil es auf der ständigen Bayern-Jagd manchmal sogar Treffer erzielt. Duisburg kennt das Auf und Ab, und wenn ich nicht falsch liege, sind die Zebras momentan in der 3. Liga auf dem 3. Platz.

Schande über mich, dass ich so wenig von Fußball verstehe. Es erklärt sich lediglich dadurch, dass man in Dortmund aufwachsen kann, ohne infiziert zu werden, weil man völlig immun ist. Keine eigene Schuld also.

An das Versäumte erinnert mich Piet, der heute nicht nur kocht, sondern auch als Dozent und Erklärer in seiner Küche steht, um seine Sicht auf Lachs, Viktoriaseebarsch oder Arielles Unterwasser-Traum zu Protokoll zu geben und überhaupt sein ganzes wuchtiges Wesen ins Spiel zu bringen.  Was ihn mit Fußball verbindet?

Piet ist Vize-Stadionsprecher beim MSV Duisburg und seit Ewigkeiten Fan der Blau-Weißen, auch Zebras genannt.

"Bayern-Fan sein ist einfach", meint Piet, "als MSV-Fan ist man leidgeprüft und hart im Nehmen."

An seinem heutigen Dinner-Tag ist das Meer eher leidgeprüft, denn in allen drei Gängen gibt es Fisch oder Meerestiere.

Auch der eine oder andere Gast könnte heute leidgeprüft sein, denn der gläubige Mormone Piet verzichtet vollkommen darauf, Alkohol zu servieren. Es soll noch einmal jemand behaupten, Fußball und Alkohol gehörten zusammen ... nicht in Piets Fall!

"Alkohol verändert die Leute", meint Piet in einer seiner vielen Erklärungen, "sie sind dann nicht mehr sie selber." Nun ja, es ist wohl besser, er zwingt seinen Gästen einen Blümchen-Wein auf als gleich seinen gesamten Glauben.

Nachdem Ennatz, das lebendige MSV-Maskottchen im Zebra-Kostüm seinen Auftritt hatte, kommt die Frage, ob Piet mehrere Frauen heiraten dürfe:

Laut seiner Erklärung sei seine Gruppe von den amerikanischen Mormonen abgesplittet, und er dürfe nur eine Frau heiraten.

Na ja, selbst, wenn die Mehrfachheirat in seiner Liga der Mormonen erlaubt wäre: Rein staatlich gesehen, wäre es eine Straftat ... Und noch gelten hier die Gesetze des Staates und nicht jene z. B, die die Mormonen für sich in Anspruch nehmen.


Fazit

Eigentlich kommt es beim Dinner eher selten vor, dass sich Leute aufgrund von Alkoholgenuss völlig verändern - die meisten geben sich ja nicht großzügig die Kante oder versuchen, einander unter den Tisch zu saufen.

Ein toleranter Mensch würde es seinen Gästen überlassen, ob sie zum Essen ein Glas Wein trinken möchten - oder doch lieber Wasser.

Insgesamt: Zu viel Fisch! Selbst im Dessert kann Piet sich eine Garnele nicht verkneifen. Innovation hin oder her, manches ist einfach sinnlos ... er sagt selber zu Dustin: "Probier das ruhig, du wirst die Garnele nicht rausschmecken."

Diese Aussage macht den Quatsch noch sinnloser.

Und ich verstehe Jennifer, die das Meeresfrüchtchen gar nicht herausschmecken muss, um Kopfkino zu bekommen. Sie ist  per se keine Fischliebhaberin - aber Piet zwingt auch ihr den letzten Gang inklusive und nicht exklusive auf.

Schließlich bekommt er sagenhafte 34 Punkte. Muss zum Teil an seiner Redegewandtheit liegen. Je 8 geben Jennifer und Gabriele und je 9 Vanessa und Dustin.

Piet hat seinen Abend vollbracht und derart gestaltet, dass er mehr an sich als an seine Gäste gedacht hat. Jeder ist sich eben selbst der Nächste.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen