Sonntag, 18. August 2019

15. August 2019 - ZDF - Ein Mann namens Ove

Darsteller:
Rolf Lassgard
Bahar Pars
Ida Engvoll

Buch und Regie: Hannes Holm

Entstehungsjahr 2015


Ein Mann namens Ove

Nach zwei kürzlich gesehenen "Vom Stinkstiefel zum Menschenfreund"-Filmen wollte ich diesen eigentlich auslassen. Das jedoch wäre ein Fehler gewesen, ein großer. Eher ohne weitere Erwartungen habe ich ihn mir am Samstagnachmittag, ein paar Tage nach der TV-Ausstrahlung,  über die Mediathek angesehen. Und schon nach kurzer Zeit war klar: Diese schwedische Produktion toppt die zwei auch nicht gerade schlecht zu bewertenden deutschen Filme über einen Wutbürger bei weitem.

Ove hat die Faxen dicke: Erst verliert er seine über alles geliebte Frau, dann auch noch nach vielen Jahrzehnten seinen Job. Und wenn er seine täglichen Aufreger hinzurechnet, lohnt sich sein Leben nicht mehr. Die Aufreger sind solche, die andere Leute überhaupt nicht aus der Fassung bringen, aber Ove ist ein Sonderexemplar eines Griesgrames. Wie kann eine Frau es auch wagen, in seiner Straße mit ihrem Hund spazieren zu gehen? Wie kann sich im Geschäft jemand dreist vordrängeln, und überhaupt: Warum muss er zwei Blumensträuße kaufen, weil die nur einen Hauch mehr kosten als einer?

Er kauft sich ein Seil und will sich erhängen. Doch als er endlich hängt, sieht er aus seinem Fenster, wie schon wieder jemand gegen die Regeln seiner Straße verstößt ... also nix wie das Seil beiseite legen und

Parvaneh

kennen lernen, die neue Nachbarin: Ehemann, 2 Kinder, schwanger!

Den Neuen muss Ove erst einmal die Flötentöne beibringen!

Bevor er sich wieder um sein Erhängen kümmern kann. Denn er verspricht seiner Frau, dass sie nicht lange allein bleiben wird ...

Am Ende reißt jedoch das Seil. Grund genug, sich darüber im Baumarkt zu beschweren!

Sein nächster Versuch, sich das Leben zu nehmen ... ist dann auch sein letzter: Er will Abgase seines Autos einatmen. Aber

Parvaneh rettet ihn.

Und wie es so schön heißt: Deinen Lebensretter wirst du nicht mehr los.

Parvaneh spannt ihn ein, und er muss ihr Fahrstunden geben. Offenbar ist das in Schweden - mit dem Kauf einer entsprechenden Plakette - auch Privatpersonen gestattet.

Und durch Parvaneh kommt der Schwerenöter auf eine Katze. Was er sicher nie für möglich gehalten hat.

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden auf sein glückliches Leben mit Sonja, seiner Frau. Auch zu der wortkargen Liebe seines Vaters gibt es einen Schwenk.

Ove bleibt bis zum Schluss der mürrische ältere Herr - und ganz ohne eigenes Zutun gelangt er am Ende dorthin,

wo sicher Sonja auf ihn wartet.

Fünf von fünf möglichen Sternen für diesen hervorragenden, herzerwärmenden Film, der eindrucksvoll zeigt, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Unter der Oberfläche ist es wesentlich komplexer.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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