Donnerstag, 24. Januar 2019

23. Januar 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Unterfranken bei Walid

Vorspeise: Tajine (Eierkuchen mit Thunfisch, Milch, Petersilie, Kurkuma ), Garnelen im Teigmantel mit Soße-Tatar, Salat Mishua
Hauptgang: Lamm-Lachse mit einer dunklen, kräftigen Soße aus Knochen, dazu orientalischer Reis
Nachtisch: Granatapfel mit Zucker und Rosenwasser, Datteln gefüllt mit Mandeln und Butter, Beeren in Rotwein


Die Zehn

ist am Ende einer Skala das äußerst Mögliche, was man erreichen kann, denn besser geht es nicht. Walid, nach seinen Kochkünsten gefragt, ordnet die mit einem Selbstbewusstsein, das man bei anderen lange suchen müsste, als 10 ein. Gut, dann lehne ich mich zurück und lasse mich von den Super-Kochkünsten eines Supermans berieseln und schreibe im Anschluss daran ein paar freundliche Worte, die natürlich voll es Lobes sein werden.

Pustekuchen!

Es liegt zumindest nicht an fehlenden Deutschkenntnissen, dass Walid sich derart hoch oben einordnet, denn nach 12 Jahren in Deutschland (andere Stimmen sagen ca. 13 Jahre, aber er hat ja auch ca. 2 Kinder) spricht der gebürtige Tunesier die Sprache hervorragend. So gut, dass Missverständnisse ausgeschlossen sind.

Seine Verlobte Marina, mit der er zwei Kinder hat, hat ihn fürs "Promi-Dinner" angemeldet. Sagt er
zumindest, denn er weiß noch nicht, dass man dafür erst den Bachelor oder sonstwas in der RTL-Gruppe geben muss. Dann wird das auch was mit dem Promi-Dinner.

Vorerst befinden wir uns nur beim perfekten Dinner, obwohl ich mir - ohne Kenntnis seiner Gesangskünste - gut vorstellen kann, dass er demnächst in dieser Superstar-Show einen Auftritt hinlegt. Danach direkt ins Dschungel-Camp, denn die brauchen am Lagerfeuer immer einen, der auch kochen kann.

Die Gäste trudeln ein und sind guter Dinge und freuen sich auf ein tunesisches Dinner.

Allein der Vorspeisen-Salat, hier Pampe genannt, hat ihn fünf Stunden seiner Zeit gekostet, gibt Walid preis:

Na ja, wenn man den Gemüse-Einkauf in 150 km Entfernung mit einrechnet, das Verbrennen im Ofen dauert auch - dann kommt das in etwa hin. Ansonsten hält Walid es mit Superlativen und trägt dick auf. Unterdessen lobt er die Majonnaisen-Fabriken, deren Produkt er nutzt. Eine runde Sache, schmeckt für Walid vermutlich wie selbst gemacht.

Kurz vorm Lamm-Hauptgang bringt er ein unappetitliches Thema auf den Tisch: Schächten. Da sein Lamm jedoch aus Neuseeland stammt, ist es nicht geschächtet - wie sonst üblich. Nein, hier ist Schächten nicht üblich, und ich lehne mich weit vor, denn mit Zurücklehnen und leicht und super berieseln lassen wie gehofft, klappt es doch nicht. Die unendlich weite Reise des Lamms, die Umwelt - ihm ist auch das egal!

Dann kommt der Hauptgang so phantasielos auf die Teller wie es eben möglich ist.

Eigentlich verliert er mit jeder Stunde, die vergeht, einen der ihm selbst zugedachten 10 Punkte - und wäre am Ende dann bei wie vielen Minus-Zählern? Denn lang ist sein Dinner-Abend obendrein.

Und lecker, wie er oft Löffel abschleckt und wieder in die Speisen steckt.

Im Nachtisch gipfelt schließlich dieser Abend. Zuerst verstehe ich, dass er die Datteln mit Gummibärchen füllt - und ich bin nicht einmal erstaunt, denn ohne Weiteres wäre es ihm zuzutrauen. Dann höre ich: Es sind Goji-Beeren. Ansonsten ist alles im Dessert Fertig-Kram.

Die Überraschung des Tages jedoch sind die Punkte. Mir wird sogar jetzt noch schwindelig, wenn ich die Ziffer aufschreibe: 32! Selbst die neutrale 7 von Katja ist hoch gegriffen.

Ich kann nur vermuten, was die Konkurrenz zu dieser hohen Punktzahl verleitet hat. Zum Glück kann er damit wenigstens nicht mehr gewinnen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Walid - Stress am Herd!

    Kann es noch Schlimmer kommen, können sich noch mehr Küchengötter gegen den heutigen Gastgeber verschwören, ist es möglich, dass die große Kochheit gerade heute Abend im Urlaub ist? Es kann doch kein Zufall sein, dass schon relativ am Anfang, der heutige Herd, dem heutigen Koch, seine Dienste versagt? Da kann auch der familiäre Hauselektriker nicht weiterhelfen, Walid wird auf der kalten Herdplatte festgesetzt!

    Bereits zubereitet sind zu dieser Zeit, verschmurgelte Paprika! Nach einer Zwischenlagerung in Plastikbeutel werden die Paprika zu einem kalten Salat weiterverarbeitet. Mayonnaise und Dosenthunfisch ergänzen die Auswahl zur Vorspeise und dann, ein kleiner Sonnenstrahl bricht durch die Wolkendecke, nimmt der Herd wieder seine Tätigkeit auf, und bereitet einen Eierauflauf zu. Bisher wirkt das Tun von Walid nett, aber ein wenig ungeübt.

    Zügig sind die Vorbereitungen für die Vorspeisenvariationen abgewickelt, Vorbereitungen für den Hauptgang sind nicht notwendig und die Granatapfelkerne für das Dessertsind bereits aus der Schale geklopft. Walid hat Zeit und kann entspannt dem Aufmarsch seiner Gäste entgegensehen.

    Die laschen Vorbereitungen werden sich später etwas rächen, Walid verschiebt seine Dinnerzeitschiene deutlich nach hinten, Ungeduld bei den Gästen wird die Folge sein!

    Apero: schnell und prickelnd!

    Vorspeise: Paprikasalat, Mayosoße, leckere, ausgebackene Garnelen, ein wenig Eierauflauf und Thunfisch. Die Vorspeise zeigt viele Facetten auf und wird von den Gäste durchaus goutiert!

    Hauptgang: kann man Lammlachse schlichter präsentieren? Ein großes Stück Fleisch liegt neben einem Reiskreis und versinkt ein wenig in Soße. Das Lamm ist etwas zu grau, der Reis eher kalt und überhaupt, das Auge isst mit!

    Dessert: Joghurt wird mit Beeren und Fertigelementen zusammen gefügt. Die mit Butter gefüllten Datteln stoßen auf Unverständnis!

    Die Runde in Unterfranken ist nett und kulinarisch leicht zu begeistern, sie finden freundliche Worte für Walid und sein Dinner und lassen entsprechend Punkte folgen!

    Für das TV-Volk war dieser Kochabend eher eine Enttäuschung!

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