Freitag, 10. März 2017

9. März 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Donnerstag in Burgwedel bei Jens


Foto: S. B.

Vorspeise: 3 x Gemüsesuppe vs. 3 x Beilage
Hauptspeise: 3 x Rind, 3 Garmethoden vs. 3 x Gemüse, 3 Garmethoden
Nachspeise: 3 Zutaten, 3 Paarungen, 3 Zubereitungen



Der Arzt, der seinen Geräten vertraut

Während der Beefer mit Hilfe von 800 Grad Jens' Hütte einräuchert, habe ich Zeit für ein paar Gedanken:

Tagsüber ist Jens Radiologe und am Abend kehrt er in sein Haus zurück und flüchtet in eine andere Welt, die von seinen Science-Fiktion-Büchern und Comics beherrscht wird. Menschen braucht er nicht so sehr,

obwohl allein sein Gästeklo ein Hingucker ist - denn er benutzt es als Weinlager.

In der Regel ist er lieber allein, weil er bereits tagsüber von vielen Menschen umgeben ist - das sind jedoch Patienten und keine Ansprechpartner im Sinne einer gleichberechtigten Konversation.

Obwohl auch er bis heute als Profi-Koch unter Verdacht stand, und nach seinem Dinner außen vor ist, glaube ich auch nicht,

dass er beruflich kocht:

Als Koch hätte er nicht den großen Erfolg, um sich solch ein privates Refugium erwirtschaftet zu haben.

Als Arzt sehe ich ihn als völlig sachlich und fachbezogen an. Verlassen die Patienten die Praxis, hat er sie vermutlich schnell wieder vergessen.

Für wen er sonst gerne kocht, ist nicht sicher bei seinem deutlichen Statement fürs Alleinsein, aber heute humpelt der arme, beim Sport verletzte Klaus rein,

um Jens beim Schnibbeln zu helfen.

Zur Vorspeise gibt es dreierlei Süppchen, dreierlei Beilagen dazu, und das ist zumindest einmal dreierlei Unsinn,

denn natürlich fließt diese Suppe nicht so einfach und freiwillig aus den Reagenz-Gläsern, um der Optik die Gefälligkeit folgen zu lassen.

Is(s) was, Doc! - möchte man sagen - aber am Ende ist es schwierig mit den Suppen, und außerdem sind sie allesamt so kalt wie

Jens.

Kalt ist auch der Hauptgang. 800 Grad Hitzewallungen und das für jedes Steak einzeln - lassen die anderen schnell wieder abkühlen.

Der Nachtisch wird als Unfall deklariert, weil alles umfällt oder erst gar nicht aus dem Glas fällt - und dass auch der nicht gefällt, ist dann klar.

Als Ergebnis steht ein Honorar von 28 Umdrehungen an,

und während Beate versucht, ihre sechs beigetragenen Zähler zu erklären,

fällt mir auf, dass der von ihr getragene Hut sie

so alt macht wie sie sicherlich überhaupt nicht sein möchte.

Von Comics und Science-Fiktion habe ich so gar keine Ahnung,

aber komisch ist die gesamte Veranstaltung nicht. Nicht nur bei Jens nicht, sondern überhaupt.

Das kann jetzt nur noch Arun rausreißen, den ich als den einen von zweien identifiziere,

der keinen Stock im Arsch hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia





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