"Elsass-Hamburg-Fusion"
Vorspeise: Labs„Elsass“kaus
Hauptgang: Choucroute-Frikadellen-Brötchen
Nachtisch: „Frantzbretzel“
Vorspeise: Labs„Elsass“kaus
Hauptgang: Choucroute-Frikadellen-Brötchen
Nachtisch: „Frantzbretzel“
"Ach du, mein Freund Brutus"
könnte Léon seinen kleinen schwarzen Mischlingshund (ein Schnauzer ist das eher nicht) mit dem bekannten Namen fragen, "hätte dir mein Essen geschmeckt?" Wie aber soll Brutus, der leider in der Wohnung nicht von seinem Gurt befreit wird, das beurteilen können? Ein Fitzelchen von der Möhrenschale reicht Léon seinem besten Gefährten - und der zeigt sich zufrieden über dieses Stückchen Abfall.
"Charmant", nennt Daniel den gebürtigen Franzosen Léon, und ich kann dem Kommentator der Sendung hier überhaupt nicht zustimmen.
In der letzten Woche hat ein charmanter Franzose namens Tom gekocht und gewonnen, und auch, wenn sich in dieser Ausgabe ebenfalls ein französischer Sieg abzeichnet, sehe ich Léon mit völlig anderen Augen als die Autoren des "Dinners". Aber mir muss er schließlich nicht gefallen, weil er sich selber bereits gut genug gefällt: er sei sehr kreativ und hält insgesamt sehr viel von all seinen Fähigkeiten und Begabungen. Und die wären?
Gern reißt er die Augen weit auf, als könne er die anderen damit hypnotisieren. Zielt der für mich akustisch schlecht zu verstehende Léon es darauf ab, Gäste und Publikum in seinen Bann zu ziehen? Das ist schließlich nicht verboten, und jeder veräußert den Einsatz, den er für richtig hält.
Das Menü
des 29jährigen Léon ist recht niederpreisig, und so bleibt viel von der Kandidaten-Aufwandsentschädigung übrig, die jeweils 800 Euro betragen soll.
Zur Vorspeise serviert er eine Rote Bete-Suppe mit "Knepfele" (größere Käsespätzle).
Der Hauptgang ist in der Tat etwas sicher völlig Neues: aber nicht alles, was neu und den meisten unbekannt bis ein Graus sein dürfte, ist auch gleichzeitig hervorragend.
Er püriert Knackwürstchen, und aus der Masse stellt er Frikadellen her. Die finden zwischen Blätterteigscheiben Platz. Dazu gibt es Sauerkraut, gemischt mit Weißkohl und einen Krautsalat.
Im Vorfeld verziehen besonders Larissa und Nathaly ihre Mienen - und plötzlich befindet sich diese bescheidene, sehr bescheidene Hauptspeise auf dem Triumpfzug.
Eine schiefe Abschiedskrone setzt Léon dem Ganzen mit dem Nachtisch auf: Franzbrötchen, gekauftes Eis und Karamellsoße. Die Soße sieht gelungen aus, die Brötchen ebenfalls - aber einen Nachtisch, der am Ende zu einer hohen Punktevergabe beiträgt, stelle ich mir völlig anders vor.
Fazit
Obwohl ich selber beim Essen kein bisschen mäkelig bin, fühle ich mich heute überfordert. Die Vorspeise finde ich soweit okay - nichts Besonderes, und daher mein Urteil "warum nicht?".
Bei pürierten Wienerwürstchen - noch niemals vorher gesehen oder gehört - bekomme ich Schnappatmung, und der Nachtisch ist kein Highlight, sondern würde auch - ohne Eis natürlich - einem Frühstück gut zu Gesicht stehen.
Unter "Hypnose" - anders kann ich mir das nicht vorstellen - geben die Gäste Punkte: je 9 geben Nathaly, Steffen und Larissa, 10 gibt Frauke.
Mit insgesamt 37 Zählern liegt Léon am 3. Tag auf dem bislang 1. Platz.
Wer kann mir dieses Top-Urteil erklären?
"Er ist charmant", hatte Daniel anfangs geäußert. Warum? Weil im allgemeinen Empfinden a l l e Franzosen als charmant gelten sollen? - Liegt hier die Erklärung? Ist das des Pudels-Kern?
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen