Samstag, 13. Januar 2024

13. Januar 2024 - Henry, Charlie und Momo - eine wahre Geschichte - Teil 3



- Für Silke, Iris und Henry -
Henry, Charlie und Momo

Natürlich bleibt bei einem Hund wie Henry die Frage auf immer offen und unbeantwortet: was ist passiert, bevor er im Shelter gelandet ist? War er einer der glücklichen rumänischen Hunde, die dann vom Schicksal mehr oder weniger gebeutelt wurden - wie es der Tod eines Herrchens oder Frauchens vermögen? Jede Spekulation ist müßig und dient höchstens einer Legendenbildung -  am Ende kann man nicht einmal

Henrys Alter schätzen, denn die Zähne, die einen wichtigen und annähernd verlässlichen Aufschluss darüber geben könnten, hat er sich in einer Form des Zwingerkollers an den Gitterstäben kaputtgebissen. Inzwischen wurden seine Zähne rundum saniert, und viele mussten gezogen werden.

Falls einmal eine Röntgenaufnahme eines Teils seiner Knochen fällig sein sollte, so könnte der Tierarzt sein etwaiges Alter vielleicht schätzen. Aber

wir (ich gehöre ja auch ein wenig zu Henrys Familie) nehmen es nicht mehr als allzu wichtig an, denn Silke und Iris wissen natürlich, dass Henry, der ehemalige Bel Ami, nicht mehr ganz jung ist (neben seiner Behinderung war auch dies ein Grund, ihn zu adoptieren, hinderlich waren damals nur die Treppen, die zu Silkes Wohnung hinaufführten) ... 

Vor der Adoption hat daher eine rumänischen Shelter-Mitarbeiterin das Treppensteigen mit "Bel Ami" "geübt". Mehr gezogen hat sie ihn, besonders treppab als sollte es auf jeden Fall passend gemacht werden:


(Fall jemand den vorherigen Teil nicht kennt: Henry muss längst keine Treppen mehr steigen, er fährt bequem mit einem Aufzug)

Ein weiterer Grund, der beinahe jede Adoption erschwert, ist die Fellfarbe,

denn Henry ist schwarz.

Das ist für viele Hundefreunde ein Ausschlusskriterium, obwohl auf unseren vielen gemeinsamen Spaziergängen niemand der oft hundelosen Spaziergänger, die von Henry genötigt werden, ihn zu streicheln, vor ihm zurückschreckt. Er kommt bei allen Menschen gleichermaßen gut an,

ausgenommen natürlich jenen, die Hunde ohnehin hassen: da könnte ein Hund aus purem Gold sein und glänzen wie die Sonne, wer Hunde hasst, sieht keine Schönheit an oder gar in ihnen.


Selber war ich hundelos

Wie ich bereits geschrieben habe, war Bienchen in einer Tierklinik von den Beschwerden ihres hohen Alters erlöst worden, als Henry gerade einmal 9 Tage in Deutschland war. Die beiden kannten sich, haben sich aber nicht wirklich kennenlernen können, denn Bienchen war altersstur und höchstens daran interessiert, was ich tat oder nicht und wo ich war, wenn ich nicht in ihrer Nähe war. Sie war zielgerecht orientiert - und außer ihrem Ziel interessierte sie gar nichts mehr. 

Bienchen: 13. Oktober 2003 bis 25. Januar 2021

Meine Mrs. Methusalem fehlte mir enorm, und sie fehlt auch heute noch (obwohl ich sicher bin, dass sie sich mit meiner jetzigen Hündin Momo  n i c h  t   vertragen würde - aber dann gäbe es Momo auch nicht in meinem Leben: alles hat seine einzigartige Zeit ... ).

Zuvor hatte ich meinen Robin verloren: 13. Januar 2004 bis 6. September 2019. Wer ihn kannte und mich kennt, weiß, dass er mir genau so fehlt wie Bienchen

... und später Charlie. Nur war Robin seit seiner 9. Lebenswoche bei mir. Bienchen habe ich 2010 von meiner Mutter geerbt, und sie hat den größten Teil ihres Lebens ab dem 18. Juni 2010 bei mir verbracht.

Henry war offenbar unbelastet von allzu vielen Erinnerungen und verbreitete damals wie heute unbändige Lebensfreude, die aber gelegentlich in Faulheit münden kann. Besonders bei Regen überwiegt seine Bequemlichkeit, denn warum sollte man auch noch im Regen spazierengehen? Trockene Kälte mag er allerdings sehr gerne -

und Hundebegegnungen ebenfalls, wenn sie ein bisschen tollkühn werden und man sich gegenseitig ein bisschen verrückt in den Schmutz werfen kann.

So lernte Henry auch Hunde kennen, die sowohl Robin als auch Bienchen kannten - und manchmal fragte ich mich, ob diese Hunde eigentlich bemerken, dass ich nun ohne meine beiden unterwegs war? Wenn sie es bemerkten, so fiel mir ihre Reaktion nicht auf ... es ist schwierig.

Und schwieriger als nötig empfand ich auch mein plötzlich hundeloses Leben. Ich überlegte hin und her und

füllte am Ende der Überlegungen einen Interessentenbogen fürs örtliche Tierheim aus:

und dann kam Charlie! Charlie, der liebste Hund der Welt! Charlie, der Buddhist! Charlie, Henrys Freund!





Fortsetzung folgt


Guten Tag, Gruß Silvia


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