„Fränggischer Abend“
Vorspeise: Fränggische Vesper
Hauptgang: Schwammerl meets Semmel
Nachtisch: Plootz a la Apfel Zweierlei
Vorspeise: Fränggische Vesper
Hauptgang: Schwammerl meets Semmel
Nachtisch: Plootz a la Apfel Zweierlei
Wegsehen! Weghören!
Wegschalten wäre eine weitere Möglichkeit, diesem Dilemma zu entgehen. Gerade noch rechtzeitig denke ich an meinen Blog und daran, dass ich gerne schreibe. Nimm es mit Humor, sage ich mir, sonst nimmt es dich zu sehr mit.
Was ich dann wahrnehme, ist eine Satire auf das "perfekte Dinner", allerdings eine ziemlich schlechte. In dieser ist Verenas Einkaufsliste für billige Fertigprodukte genauso lang wie es ihre Nase im Laufe des Abends werden müsste, denn sie kann lügen wie ein Profi.
Die 26jährige Verena spricht schnell und ohne Unterlass, und was sie eigentlich beruflich macht, geht mir verloren. So wortreich wie alles andere beschreibt sie ihren akademischen Werdegang und kitzelt ihre Talente heraus - was davon der Wahrheit entspricht, kann ich nicht beurteilen, denn dieser Abend ist für jeden Lügendetektor eine Herausforderung.
Zudem lacht sie die ganze Zeit, als hätte sie verstanden, dass man es nur mit Weglachen richten kann. Lacht sie über sich selbst? Lacht sie ihre Gäste aus? Lacht sie das Publikum aus?
Am Ende der Vorstellung würde sie sich selber 8 bis 9 Punkte geben ... die Witze auf die Spitze treiben, beherrscht sie aus dem Effeff.
Das Menü
Das Wort "Menü" ist eigentlich zu hoch gegriffen für dieses Essen. Angeblich handelt es sich hierbei um das alljährlich wiederkehrende Weihnachts-Essen ihrer Familie. Ich hoffe, das entspricht nicht der Wahrheit - und dieses Zusammenspiel desaströser Zutaten gibt es nur an Heiligabend.
Zur Vorspeise gibt es Kartoffelsalat (ich bereite den aus Pellkartoffeln zu - ist ihr das zu viel Aufwand?), den sie mit Fertigbrühe mixt und mit einer Salatcreme aus dem Supermarkt krönt. Schon sitzt das Krönchen ziemlich schief ... und es gelangen Laugenstangen hinzu (natürlich gekauft) neben einem Obazda und kleinen Bratwürstchen.
Für den Hauptgang hat sie angeblich bereits Vegetarier berücksichtigt, denen sie in dieser Sendung hätte begegnen können ... ich glaube, sie kann gar kein Fleisch zubereiten. Und natürlich ist ein vegetarischer Hauptgang überhaupt nicht abwegig - es sei denn, die Motive liegen nicht in den guten Gedanken, sondern spielen dem Nichtkönnen in die Hände. Fertig gekaufter Pilzfond gelangt an die Pilze, während die Knödel ebenso wenig Anklang finden wie die Pilzsuppe - weil beides misslungen, nicht, weil es vegetarisch ist.
Für den Nachtisch braucht sie nicht nur die Hilfe industriell gefertigter Produkte, sondern auch die ihrer Freundin Anni. Apfel-Streuselkuchen - vollkommen von Anni zubereitet.
Am Tisch lügt sie den Gästen dreist ins Gesicht, dass sie den Kuchen selber gebacken hat. Aber immerhin schiebt sie ihn wirklich und wahrhaftig selber in den Backofen (und vergisst ihn beinahe darin?).
Zitrone aus einem Plastikfläschchen wird nur getoppt vom Supermarkt-Eis und von ihrem Selbstbewusstsein, das sich ohne jeglichen Nachweis auch aufs Kochen bezieht.
Fazit
Ich denke, die Gäste könnten dieses Menü punktemäßig entsprechend bewerten, trauen sich aber offenbar nicht. Seit einiger Zeit wird auf Vox-Facebook bereits bemängelt, wenn jemand 7 Punkte gibt. Obwohl 7 Punkte für dieses "Dinner" viel zu hoch gegriffen sind. Ich würde viel, viel weniger geben, obwohl ich nichts von alledem probieren m u s s.
Ich habe eben Glück.
Die Punkte: je 8 geben Thomas, Lena und Andrea, 7 gibt Anita.
Das Schönste an dieser Verena-Sendung sind die Bilder aus Amsterdam und vor allem der Abspann. Selten war er für Zuschauer, die durchgehalten haben, wertvoller.
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