Freitag, 16. September 2022

16. September 2022 - Die Faust in der Tasche ...




Die Faust in der Tasche ...

Manchmal sind die Sprengsätze, die einem als kalter Wind um die Nase wehen, zu groß, um die Faust in der Tasche zu machen anstatt damit auf den Tisch zu schlagen. Es bleibt am Ende jedoch die Frage, wann es sich

lohnt, die Faust zu ballen und zu einem gepfefferten Gegenschlag auszuholen.

Auch das jeweilige Temperament spielt eine Rolle, wie man auf Angriffe, Unterstellungen oder Ungerechtigkeiten reagiert. Tief ein- und ausatmen hilft vielleicht, bevor man die Faust in der Tasche ballt, um nur nicht gedanken- und gnadenlos um sich zu schlagen.

Mit bösen Hunden bellen will gelernt und geübt sein - und manchmal ist keine Antwort die allerbeste Möglichkeit, andere zum Schweigen zu bringen.

Ungerechtigkeiten sind vielleicht das Schlimmste, was einem Menschen, der sich gern selber erklärt, zu schaffen macht. Es kriecht die Wut hoch, es fallen ihnen bessere Argumente ein und nun empfehle ich ihnen,

die Faust in der Tasche zu machen?

Nein, das ist nicht meine Empfehlung, sondern eher eine Erfahrung, die ich gemacht habe. Um den Sprengstoff aus einer Situation herauszunehmen,

ist es diplomatischer, de-eskalierender und für die eigenen Nerven auch schonender, wenn man die Faust

n u r   in der Tasche macht.

Wer ungerecht sein möchte - der bleibt es auch, wenn der andere die Faust aus der Tasche holt. Wer verletzten möchte, der macht das auch nach einer

besseren Antwort auf den Ausgangs-Angriff - und daher lohnt es sich nur in wenigen Fällen, auf so etwas überhaupt zu reagieren.

Selbstverständlich ist es schwer, die Faust in der Tasche zu belassen, weil sie dort auch gar nicht hingehört und sich wie eine Gefangene fühlt.

Mir gelingt es auch nicht immer, die Faust in der Tasche zu lassen ... aber ich bemühe mich und lerne täglich dazu.

Und wenn es nicht anders geht: Feuer los! - Zehnmal verkneife ich es mir, beim elften Mal bricht das Feuer aus ...


Guten Tag, Gruß Silvia 

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