Hauptmann Kessler: Götz Otto
Oberstleutnant Angelika: Limbach Katrin Röver
Patrick Werfel: Jonathan Müller
Anwalt Baki Kaya: Emre Aksizoglu
Oberstaatsanwalt Marquardt: Max Tidof
Edith Keller: Annalena Schmidt
Peter Becker: Peter Espeloer
Astrid Deckert: Christine Wilhelmi
Hauptfeldwebel Böwe: Marco Reimers
Antje Lukas: Lisa Wildmann
Oberstleutnant Angelika: Limbach Katrin Röver
Patrick Werfel: Jonathan Müller
Anwalt Baki Kaya: Emre Aksizoglu
Oberstaatsanwalt Marquardt: Max Tidof
Edith Keller: Annalena Schmidt
Peter Becker: Peter Espeloer
Astrid Deckert: Christine Wilhelmi
Hauptfeldwebel Böwe: Marco Reimers
Antje Lukas: Lisa Wildmann
Drehbuch: Stefan Dähnert
Regie: Esther Wenger
Regie: Esther Wenger
Tatort Ludwigshafen
Das Verhör
In diesem ausgesprochen bösen Tatort gibt es nur zwei Verdächtige - und wie angeflogen kommt die Erinnerung an den Patricia Highsmith-Krimi "Zwei Fremde im Zug", der von Hitchcock verfilmt wurde.
Ann-Kathrin Werfel wurde bei lebendigem Leib verbrannt - eine Tat, die auf einen tiefgreifenden Hass auf diese Frau schließen lässt. Doch dieser Hass erfährt hier eine Erweiterung, denn er richtet sich generell gegen Frauen, die mehr leisten als nur Kaffee kochen zu können. Auch Morde haben ihren Qualitätsanspruch und geben Einblicke in die Psyche des Täters.
Schnell wird Patrick Werfel, der getrennt lebende Ehemann der Toten, verdächtigt. Aber sein Alibi ist so einwandfrei und verhörraumsicher, dass er aus dem Blickfeld verschwindet. Zunächst. Denn ein Motiv hat er: es geht um das Sorgerecht für den kleinen Sohn.
Dann gerät der Bundeswehr-Hauptmann Kessler (Götz Otto) in den Fokus von Odenthal und Stern. Dieses Prachtbeispiel eines niederträchtigen Frauenverachters trifft auf Lena Odenthal und gibt sich zunächst sehr charmant. Aber die Charme-Offensive hält nicht lange vor, und bald wird er nicht nur als Zeuge, sondern als Verdächtiger befragt. Und offenbar will Kessler, dass seine Vernehmung sich in die Länge zieht ...
denn als ihn Odenthal auf Geheiß des Oberstaatsanwaltes Marquardt entlassen muss, greift der Hauptmann ins tiefe Archiv eines Frauen-Hassers:
F o t z e nennt er die Kommissarin. Nun muss Kessler zurück auf den Stuhl des Verdächtigen und hat weiterhin seinen Spaß an diesem Spiel, eine Frau zu erniedrigen.
Im Laufe des Verhörs wird die Vorgesetzte von Kessler entführt - und ihr droht ebenfalls der Tod im Feuer.
Erst nach und nach dämmert es Odenthal, dass Kessler zwar keinesfalls der Entführer seiner Vorgesetzten sein kann, aber dennoch schuldig ist:
Morde überkreuz.
Kessler hat die getrennt lebende Ehefrau von Werfel entführt und getötet - und nun ist es an Werfel, seinen Teufelspart einzulösen und die Kessler-Vorgesetzte das gleiche Schicksal erleiden zu lassen.
Fazit
Im Mittelpunkt steht das Psycho-Duell zwischen Odenthal und dem nervenstarken Hauptmann, der die Kommissarin an ihre Grenzen bringt. Er bringt sie dazu, vor ihm zu knien und beinahe entblößt sie auch noch ihre Brust, damit er ihr verrät, wo seine Vorgesetzte zu finden ist.
In der normalen Polizeiarbeit hätte man diesem abgrundtief bösen Typen sicher schnell den härtesten männlichen Beamten ins Vernehmungszimmer geschickt.
Hier aber kommt es noch unglaubwürdiger: auf der Flucht vor Stern telefoniert Werfel mit seinem kleinen Sohn - und als dieser gerade singt:
... Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt ...
verunglückt Patrick Werfel tödlich. Um Kessler in die Knie zu zwingen, wird der tote Komplize für ihn von hinten sichtbar von der Polizei gedemütigt und geschlagen ...
Erst in dem Moment, wo er erkennen und glauben soll, dass sein Komplize eher früher als später gestehen wird, gibt Kessler das Versteck bekannt, in dem sich seine Vorgesetzte befindet. Sie wird gerettet.
Das ist an Morbidität und Unglaubwürdigkeit kaum zu überbieten. Aber: es ist ein Film, der hier so einige Realitäten außer acht lässt. Aber: es ist auch ein Tatort, und der soll sich dicht an echte Polizeiarbeit orientieren und nicht von der Phantasie der Polizisten befeuert werden.
Ich gebe 3 von 5 möglichen Sternen für den Krimi - und 5 Sterne für die schauspielerischen Leistungen von Ulrike Folkerts und Götz Otto.
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