Getrennte Betten
oder doch lieber ein gemeinsames Doppelbett? So manch einer oder eine möchte vom Zusammen-Schlafen nicht abweichen, weil die Sorge überwiegt, die zweite Hälfte der Liebe zu sehr aus den Augen und am Ende auch aus dem Sinn zu verlieren.
Da werden nächtliche Belästigungen durch Schnarchen, Kaugeräusche oder umfangreiche Erzählungen des anderen nicht gerne, aber notgedrungen hingenommen.
Woher die Institution Doppelbett ursprünglich kommt, weiß ich nicht, möchte ich nicht ergooglen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es früher in vielen Wohnungen oder auch Häusern nur ein einziges
für das Paar vorgesehenes Zimmer gegeben hat. Andere Räume waren den Kindern vorbehalten. Aber die Idee, dass ein Paar gefälligst auch in einem gemeinsamen Bett schlafen muss, ist vermutlich viel älter und auch heute noch ungehemmt beliebt.
Egal, wie sehr einen in mancher Nacht der Hass auf die Liebste antreibt, die wild mit den Beinen um sich schlägt, weil sie gerade vom Weglaufen träumt ... oder wie sehr das Sägewerk neben einem die Liebe Nacht für Nacht schrumpfen lässt - man hält an dieser Tradition fest.
Auch, wenn man gerne am frühen Morgen Arm in Arm mit dem Liebsten kuschelnd aufwachen möchte, sieht die reale Sehnsucht irgendwann völlig anders aus: die Zeiten, um Aufzustehen sind oft nicht dieselben, und während der eine noch friedlich
(und endlich geräuschlos - warum ist er nur am frühen Morgen geräuschlos und nicht in der Nacht?)
schlummert, muss die andere aufstehen - und fühlt sich erst einmal wie gerädert, weil die nächtlichen Belästigungen einen stärkeren Eindruck hinterlassen als es der Wunsch nach einem liebevollen Wecken je könnte.
Viele haben schließlich mit dem Entschluss fürs Doppelbett ihre friedliche Nachtruhe aufgegeben. Zudem wird die Tiefschlafphase verringert, was zu extrem schlechter Laune führen kann.
Natürlich gibt es Menschen, die ein gesteigertes Bedürfnis nach Nähe haben und dies auch in der Nacht nicht missen möchten. Vielleicht können sie sich an den gestörten Schlaf gewöhnen. Möglich, dass sie denken,
getrennte Betten bedeuten bald auch Getrenntsein als Paar.
Für das Doppelbett spricht alles, was man sonst darin unternehmen kann ... außer schlafen.
Die Entscheidung für ein Doppelbett fällt meistens, weil es schon immer so war, dass Paare in diesen gemeinsam schlafen ... und oft im Überschwung der Liebe zueinander. Die Realität folgt erst, wenn das Möbel bereits etabliert ist und seine Tücken aufzeigt.
Ich sehe das in meinem eigenen Kosmos. Mein Schlaf in meinem eigenen großen Bett ist mir heilig. Und der darf durch keine lästigen und nervenden Nebengeräusche oder einen Kampf um die Bettdecke gestört werden. Morgens stehe ich völlig entspannt auf - und schiebe keinen Frust.
Am Ende sieht jeder selber, wie groß oder klein oder gar nicht vorhanden das nächtliche Leid ist. - Aber man muss nicht an Doppelbetten festhalten, weil es
schon immer für Paare als die bindende nächtliche Gemeinsamkeit galt.
Wer seine Nachtruhe und damit die seelische Gesundheit in Gefahr sieht, muss diese mittels eines eigenen Schlafzimmers verteidigen ...
die anderen sollen glücklich in einem gemeinsamen werden.
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