Montag, 3. Mai 2021

2. Mai 2021 - ARD - Tatort Münster: Rhythm and Love


Foto: S. B.


Tatort Münster:
Rhythm and Love

Nach "Limbus", der mir rundherum gefallen hat,  habe ich einen Münsteraner Tatort übersprungen, weil mir seit längerer Zeit klar ist, dass man (mit Münsteraner Verhältnissen) einen wie Limbus kaum toppen kann. "Rhythm and Love" fügt sich dann auch leider in die Riege der Münsteraner-Krimis ein, die von einem bisschen Klamauk und viel seichtem Humor leben. Leider gehöre ich nicht zu den Leuten, die über alles lachen können ... und insgesamt zieht sich die Münster-Komödie langatmig dahin und wird schnell wieder aus meinem Kopf verschwunden sein. Nix Neues in der Mord-Szene Münster.


Inhalt

Ein nackter Mann wird tot aufgefunden. Er gehörte einer Kommune an, die sich der nach allen Seiten offenen freien Liebe verschworen hat. Das Wort Polygamie allerdings ist out,

denn heute heißt das Polyamorie.

In der Landkommune voller Hippies, die Seminare übers Trommeln und die Ekstase halten, werden von Anfang an keine Verdächtigen ausgemacht oder präsentiert. Dafür gerät der

Polizeisprecher in den Fokus der Ermittler. Dieser hatte ein Verhältnis mit dem Toten, ist außerdem verheiratet und hat zwei Kinder.

Damit die Welt am Ende rund ist, hatte auch seine Ehefrau mit dem Ermordeten ein Verhältnis. Diese hegt ihm unbekannte, mörderische Gedanken gegen ihren Mann. Am Ende verlässt sie ihn mitsamt ihren Kindern, denn eine der polyamoren Trommlerinnen meint, die Kinder hätten es gut im Wohnwagen-Camp, denn sie könnten Kartoffeln überm Feuer rösten und am Lagerfeuer sitzen ... für Kinder, die bis dato in einem großen Haus wohnten, ist das allenfalls für ein paar Wochen interessant. Und wie das wohl die Schulkameraden der Kinder sehen werden?

Der Mörder ist der Vater des Polizeisprechers, ein ehemaliger Kriminalbeamter. Ihm ging die Affäre seines Sohnes mit einem Mann gegen den Strich. Hätte er, falls er unentdeckt geblieben wäre, fortan jeden Lover seines Sohnes ermordet? Das ist regelrechter Quatsch!


Fazit

Boerne muss sich einen Plagiats-Vorwurf gefallen lassen, der schließlich völlig simpel aus der Welt geschafft wird.

Frau Haller verschlampt eine DNA-Probe, und das ist der Hauptstrang dieser Folge, der sich unnötig in die Länge zieht.

Den Schauspielern kann ich allen eine große Spielfreude bescheinigen. Die Freude vor dem Bildschirm ist getrübt. Das Spiel zieht sich in die Länge, obwohl jeder dieser Krimis gleich lang ist und in der 89. Minute endet. Ob man den Krimi mag oder eher nicht, liegt daran, wie

einfach man zum Lachen zu bringen ist. Was jeder einzelne unter Humor versteht, unterscheidet sich schließlich.

Ich finde gewollten, aber nicht gekonnten Humor. Leichte und schnell verdauliche Kost an einem Sonntagabend ist allerdings nicht zu verachten, besonders in dieser

schwierigen Pandemie-Zeit. Trotzdem darf auch in der leichten Unterhaltung mehr Sinn und Plausibilität stecken.

Einmal mehr heißt es in Münster: Lachen erwünscht!

Ich lache ebenfalls. Ich lache diesen Film aus.

Aufgrund der guten Darsteller gebe ich dennoch 3 von 5 möglichen Sternen. Sie seien laut herausgetrommelt ...

Guten Morgen, Gruß Silvia 
 

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