Ich möchte nicht ins Fernsehen ...
Worte, die man immer weniger hört, denn heute kann man nicht nur Schauspieler, Sänger und sonstige Prominente im TV bewundern, sondern mehr und mehr Menschen, die auch einmal "ins Fernsehen" wollen. Manche mit aller Gewalt und nach dem einmaligen Auftritt bitteschön immer wieder, andere machen einen einmaligen Ausflug und sind damit dann zufrieden.
Ich möchte nicht ins Fernsehen, wollte ich noch nie. Das kann daran liegen, dass ich einige Jahre mit dieser Branche zu tun hatte ... nein, nicht als Protagonistin für irgendwas, sondern nur als Begleiterin. Dabei ging es jedoch nicht ums Trash-TV. Der Blick hinter die Kulissen hat mir für den obigen Wunsch gereicht.
Wenn ich vielleicht eine besonders hervorragende Hobby-Köchin wäre, die ihre Kunst unters Volk mischen möchte, würde ich mich unter Umständen beim "perfekten Dinner" um eine Rolle bewerben. Zum Glück komme ich nicht in die Versuchung, denn ich kann (fast) gar nicht kochen (zumindest nicht gut).
Das sei jedoch kein Hindernis, wie ich beinahe täglich sehen und selbst beurteilen kann ... für mich schon.
Immerhin wandere ich nicht ohne Grund nicht aus, damit ich erst gar nicht in Versuchung komme, als Steilvorlage für böse Shitstorms der "Goodbye Deutschland"-Sendung zu enden.
Für irgendwelche Superstar-Events im TV habe ich leider keine traurige Lebensgeschichte parat, so fällt das sowieso flach. In der Sendung "Wer wird Millionär" würde ich mich zu Tode langweilen - und den Zuschauern würde es mit mir so ergehen. Vermutlich.
Als Robin Hund noch lebte, hätte es ihm und mir vielleicht gut zu Gesicht gestanden, wenn wir einen TV-Hundetrainer zu uns nach Hause geholt hätten ... aber Robin und ich, wir haben das ganz allein hinbekommen. Außerdem mochte weder Robin noch mag ich Besserwisser, denn jeder Hund ist so unterschiedlich von einem anderen wie es auch Menschen sind, und nicht mal eben durch diverse absolvierte Lehrgänge zu trainieren.
Shopping-Queen war ich lieber privat und ohne Zeitbeschränkung. Jetzt in der Pandemie verlernt man allerdings glatt das Shoppen.
Einen Bauern suche ich leider nicht, so dass ich passen muss. Und leider bin ich sowohl für diese als auch für das TV-Highlight von der unteren Linie aus gemessen, "Schwiegertochter gesucht" einfach nicht dumm genug. Das bedeutet nun nicht, dass ich ein Loblied auf meine Intelligenz anstimme, sondern es einfach nur realistisch sehe.
Ganz im Ernst kenne ich die meisten der genannten Sendungen ohnehin nur aus den jeweiligen Presseberichten, die sich nach den Ausstrahlungen mit Spott und Häme überschlagen. Ein leicht gefundenes Fressen also.
Im Dschungel-Camp würde ich schließlich halbwegs gern, aber nicht allen Ernstes eine Rolle übernehmen ... allerdings muss man zuvor durch diverse Formate tingeln, damit man überhaupt in die Riege der aus dem Alphabet herausfallenden Promis gelangt, aber dennoch einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt ...
ohne, dass man etwas geleistet hat. Denn Leistungen sind genau das, was die Trash-Sender von ihren Kandidaten überhaupt nicht erwarten. Eher sind sie erpicht darauf, dass sich die Leute blamieren.
Ich möchte nicht ins Fernsehen ... und meine das genau so wie es hier schreibe.
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