Hauptgang: Orientalisches Gemüse-Duo an verdatteltem Lamm
Nachtisch: Fruchtiges „Fire and Ice“-Duo in den Zeiten der Mandelblüten
Ein Whisky pur - ein unverdünntes Glück!
- Rupert Schützbach (*1933)
Ich wollte, ich könnte das gleiche über diesen Abend bei und vor allem mit Lars schreiben ... aber mit einer rein subjektiven Ansicht dieses Abends komme ich leider zu einem völlig anderen Ergebnis.
Lars wohnt in einer schönen Wohnung, die interessant eingerichtet ist. In einer Vitrine stehen seine gesammelten Whisky-Errungenschaften, von denen er nur sehr sparsam hin und wieder ein wenig nippt. Mit seiner mit ihm frisch verheirateten Frau Barbara hat er vor einiger Zeit die schottische Whisky-Route bereist und hier und dort Halt gemacht, um eine Destille zu besuchen.
Ich kenne diese Route auch, aber Halt gemacht haben wir damals nur an einer Destille, der von Glenfiddich. Eintritt kostenlos, am Ende der Führung gibt es noch einen winzigen Whisky, damit der Rückweg fröhlicher wird. In einem Shop kann man allerlei rund um den Whisky und natürlich die Malt-Whiskies (verschiedene Jahrgänge) käuflich erwerben.
Im Gegensatz zu Lars' Abend ist solch eine Führung durch die Braugewölbe - trotz ausführlicher Erläuterungen - die reinste Erholung ...
Lars übernimmt von Anfang an die Hoheit über mindestens 135.610 Wörter, die er monoton herunterraspelt, als würde er in einer Kirche als katholischer Pfarrer die Sonntagspredigt halten. Unterdessen schlummern alle Schäfchen, die überhaupt noch eine Messe besuchen, einem tiefen Traum entgegen ...
Der Unterschied zwischen Fabian, der am Montag ebenfalls viel geredet hat, und Lars: Fabian spricht lebendiger, Lars' mag ich irgendwann überhaupt nicht mehr zuhören ...
Das Menü
ist angelehnt an Lars' Krimi-Dinner, das er vor einiger Zeit mit Freunden zelebriert hat. Der zugrundeliegende Krimi spielt in Ägypten, so dass sich das Orientalische in seinem Menü erklärt.
Die Vorspeise wird von allen Gästen hervorragend bewertet, Ayleen würde dieser satte 10 Punkte verleihen.
Leider geht es - für die Gäste - bereits im Hauptgang bergab: nur die Dattelsoße schießt hochgelobt aus dieser Chose hervor.
Und hätte der heutige Kandidat nicht so viel gequasselt ... wer weiß, vielleicht wäre ihm das Nachtisch-Eis geglückt und nicht als Pfützen in den Schälchen gelandet.
Fazit
Ich könnte jetzt selber einen schottischen Whisky vertragen ... aber ich habe leider keinen im Haus. Neben mir steht nur meine Wasserflasche, durch dessen Inhalt ich zumindest einen kühlen Kopf bewahre.
Verständlich ist es, wenn man in diesem Lockdown nicht viele Möglichkeiten hat, zu reden, zu sprechen, sich auszutauschen ... und dann überschwappt, wenn man endlich einmal wieder zu Wortschwallen greifen darf. Aber Lars kennt nicht die Grenze zwischen Reden und sinnlosem Dauer-Geschwafel.
Die Punkte:
Je 7 geben Fabian und Ayleen, 8 Sumita und mit einer 9 belohnt John den Dinner-Abend.
Mit 31 Zählern liegt Lars gleichauf mit Ayleen, wird aber von Fabian übertroffen.
Einen puren kleinen Whisky spendiert Lars übrigens nicht. Man muss seine Schätze eben hüten!
Ich nehme einen kräftigen Schluck Wasser, als sei meine Kehle vom vielen Reden rau, denn ich feiere das Ende dieser Lars-Show.
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