Hauptgang: Rotwein-Schalotten küssen Öcher Printen auf der irischen Weide
Nachtisch: Fruchtig frischer Abgang mit einem Hauch Öcher Bend
Kasernenhof: Persönlichkeitsfriedhof.
- Manfred Hinrich (1926 - 2015)
Wer in der Bundeswehr tätig ist, muss eigene Belange zugunsten der Allgemeinheit zurückstellen und folgenden Eid leisten:
"Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
– § 9 Soldatengesetz, Eidesformel für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit
Günter, 54, ist schon lange eine feste Größe in der Bundeswehr. Inzwischen arbeitet er am Köln-Bonner Flughafen im militärischen Sicherheitsbereich der Feuerwehr. Viele Auslandseinsätze hat er bereits hinter sich gebracht,
bevor es heute um seinen Küchen-Einsatz beim "perfekten Dinner" geht. Es ist bekannt, dass so manch ein Einsatz Soldaten an ihre psychischen Grenzen bringt,
und ich möchte eine Mitwirkung an dieser TV-Sendung auch keinesfalls damit vergleichen, Trotzdem ist es für keinen Kandidaten einfach, sich der anschließenden öffentlichen Internet-"Bewertung" zu stellen. Für jemanden wie Günter ist dies hoffentlich nur ein kleiner Spaziergang mit aufrecht erhaltener guter Laune ... es gibt Schlimmeres, als im Netz ein bisschen verspottet zu werden.
Der Spott dürfte Günter jedoch überhaupt nicht treffen, denn er liefert einen angenehmen Auftritt, wenn dieser auch in der Länge etwas öde ist (ist meine ewige Leier über die Dauer dieser Sendung vermutlich auch).
Das Menü
Warum Günters Mitstreiterin Nurgül bereits im Vorfeld weiß, dass er einerseits chaotisch ist und andererseits nicht das "perfekte Dinner" abliefern wird, weiß ich nicht. Sie wird ihre Gründe haben, aber die sind mir schnurzpiepegal.
Die Vorspeise ist sehr umfangreich ... doch da ist dieses gekaufte Brot. Das kann "Bäckerin" Nurgül nicht durchgehen lassen ... sie bietet den anderen Gästen am Tisch direkt an, ihnen jeweils ein Brot zu backen. Halleluja. Da kann ja niemand Nein sagen.
Ein kleines Ton-Desaster passiert während der Vorspeise: die Teller klappern auf den Platztellern, dass man denkt, in der Nähe sei eine Baustelle, auf der kräftig gearbeitet wird ... warum entfernt niemand, vor allem Günter, die Platzteller?
Er ist eben ein bisschen aufgeregt.
Der Hauptgang besteht aus einem Batzen Fleisch und einem dosenmilchverfeinerten Kartoffelpüree. So sollen es angeblich unsere Omas gemacht haben ... ich kann mich nicht erinnern, überhaupt nicht.
Der Nachtisch besticht durch Günters Ehrlichkeit: er hätte verschweigen können, dass der fruchtige Abgang eine Fertig-Pudding-Mischung ist, die er lediglich mit Joghurt gepimpt hat.
Fazit
Besonders Nurgül hat offensichtliche Freude an der Fehlersuche in Günters Menü. Es ist schon klar, dass man in jeder Suppe ein Haar finden kann (außer in der eigenen) ... und diese Haare sind eben das Salz in der Dinner-Suppe.
Die Punkte sind fair. Aber: sind sie auch noch fair im Vergleich zu denen, die Nurgül am Tag zuvor bekommen hat? Das muss jeder für sich entscheiden.
Je 7 Zähler geben Nurgül, Meike und Thomas, 8 zückt Christiane.
Mit 29 Punkten kann er die Bäckerin, die eigentlich eine Verkäuferin ist, nicht schlagen.
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