Montag, 17. Mai 2021

16. Mai 2021 - Franken-Tatort "Wo ist Mike?"

 
Darsteller
Fabian Hinrichs - Felix Voss
Dagmar Manzel - Paula Ringelhahn

Sylvester Groth - Rolf Glawogger
Simon Frühwirth - Titus

Buch: Thomas Wendrich
Regie: Andreas Kleinert


Tatort
Wo ist Mike? 

Bereits in der ersten Einstellung sieht man, wer den kleinen Mike durch den Wald zieht - Titus, ein psychisch schwer gestörter junger Mann, der in einer psychotischen Episode noch für manche Irritation sorgen wird.

Während die Kommissarin Paula Ringelhahn in ihrem neuen Liebesglück mit Rolf Glawogger schwebt, naht bereits das Unheil, das Titus anrichtet und mit dem er noch ein paar mehr Menschen außer Mike und sich selber ins Unglück zieht.

Mike wird vermisst, und das stellen seine mehr mit sich selber und ihren Streitigkeiten beschäftigte Eltern erst nach 3 Tagen fest. Der jähzornige Vater glaubt, er sei bei der Mutter - die Mutter denkt, er sei beim Vater.

Unterdessen wird Titus nackt auf einem Marktplatz aufgegriffen, in die Psychiatrie gebracht und dort von einem Psychiater behandelt, den man selber schon ein bisschen für abgedreht halten kann. Den schwer kranken jungen Mann gibt er kurze Zeit später zurück in die mütterliche Obhut. Die alleinerziehende Mutter glaubt, mit Liebe und ein paar Tabletten kommt ihr Sohn Titus schon wieder auf die richtige Spur.

Inzwischen gelangt Rolf Glawogger in den Fokus von Felix Voss, denn über ihm schwebt ein Verfahren wegen sexueller Übergriffe, derer er von zwei Schülern - zu Unrecht - beschuldigt wird.

In seinem Haus findet Paula Ringelhahn schließlich in einem Schrank im Keller den toten Mike.

Die Kommissarin ist zwischen Pflicht und Gefühlen hin- und hergerissen.

Titus' mentaler Amoklauf geht weiter, und als er in einem Möbelgeschäft einen Schrank sieht, der dem aus dem Keller ähnelt, sucht er darin verzweifelt nach Mike ... und gelangt schließlich in den Ermittlungskreis von Paula und Felix.

Zwischendurch unterhält Titus sich immer wieder mit seiner eingebildeten Freundin, die ihn unterstützt haben will.

Eigentlich passiert überhaupt kein Mord, sondern es ist eine

Rettung mit Todesfolge.

Titus hat den verzweifelten Mike im Wald aufgegriffen, und ihn - vermutlich, um ihn vor seinem Vater zu retten - in dem Keller-Schrank seines väterlichen Freundes Rolf versteckt. Mike stirbt an seinem Herzfehler.


Fazit

Der hochsensible Titus wird von Simon Frühwirth gespielt, der schauspielerisch in die Vollen geht und damit absolut überzeugend ist.

Die Traum-Sequenz, in der Rolf sich nach seiner Haftentlassung mittels einer langen Schnurrolle (die fest in der Garagenwand verankert ist), und die er sich um den Hals bindet, um dann mit seinem Auto davon zu düsen und auf die finale Erhängung zu setzen, ist überflüssig ... und für einige Minuten auch irritierend.

Außerdem ist solch eine Vorlage für einen Suizid keine gute Idee, die in der Welt verbreitet werden muss ... da hat der Autor eine wirklich düstere Version der Erhängung in diese Geschichte eingebaut.

Dass Paulas Geschichte mit Rolf am Ende des Krimis ebenfalls endet, ist beinahe schon klar, denn mit solch einer Hypothek kann man keine Liebe beginnen.

Die Schuld am Tod des Kindes Mike ist eher bei seinen Eltern als Titus zu erkennen. Natürlich trägt Titus Mutter, die seine Krankheits-Symptome vermutlich eher nicht erkennen wollte als sie nicht erkannt zu haben, auch eine Teilschuld an allem, was passiert ist.

Von hier gebe ich dem Krimi 4 von 5 möglichen Sternen.

Der Film hätte auch Eltern heißen können.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen