Vorspeise: Trilogie von der Tomate serviert mit Parmesan im Speckmantel und Rapunzel
Hauptspeise: Edelstück vom Rind, Sous-vide gegart, serviert mit Whiskey-Sauce, Annabell-Mousseline und glasierten Möhren
Nachspeise: Magic Chocolate Ball
Der Ausgleich
zum vorherigen Dinner bei Katharina folgt auf dem Fuße, und schon sind wir bei der hübschen Werbeträgerin und dem Aushängeschild Denise,
die in einem knapp 600-Seelen-Dorf lebt, in dem sowohl Bier als auch Secco und Wein hergestellt werden. All das wird heute verkostet, obwohl sie selber Bier überhaupt nicht mag.
Eine ganz andere Welt ist es, wenn sie als Flugbegleiterin zum Beispiel dem Dalai Lama in der First Class ihres Arbeitsplatzes begegnet:
Eigentlich hätte ich gedacht, er würde nicht luxus-fliegen, sondern sich undercover mit der Economy begnügen.
Dass Denise arrogant erscheint, habe ich auch nicht vermutet - aber da sie es selber anschneidet vor dem Hintergrund, dass Leute, die derart über sie denken, schnell ihre Meinung revidieren ... warte ich in aller Ruhe die nächsten Tage ab. Es ist erst Dienstag, noch nicht aller Tage Abend,
doch wenigstens wird heute gut gekocht.
Die Vorspeise sieht aus, als wäre sie ein Gedicht.
Der Nachtisch mit der Mega-Kugel aus Schoko ist sicherlich köstlich, aber in dieser Menge und mit dem, was unter der Kugel steckt
und mit der Himbeersoße, die drüber gegossen wird, damit sie vor aller Augen zerbricht,
eher ein Hingucker als gut verdaulich.
Denise bekommt verdiente dreiunddreissig Punkte, obwohl ich mir ihren letzten Satz noch mal auf der Zunge zergehen lassen muss:
"Ich wollte vor Mitternacht mit dem Nachtisch durch sein - und das habe ich geschafft."
Das sind dann auch nur knappe zweieinhalb Stunden weniger als die langsame Katharina gebraucht hat. Und es ist natürlich zu sehen, dass Denise eine flottere Küchen-Arbeiterin ist. Die Dreharbeiten an und für sich verzögern also auch dieses und jenes und bis in die späten oder frühen Stunden,
was auch logisch ist. Eine harte schlaflose Woche folglich für alle Beteiligten.
Katharinas Menü war vielleicht auch aufwändiger, aber so genau möchte ich mich da nicht festlegen.
Hier und heute erzählt Katharina, dass sie eigentlich kein Fleisch mag - ich erinnere dabei an ihr durchgedrehtes Kalbfleisch. Das ist sogar eine Art von Fleisch, die viele Omnivoren verweigern. Davon hatte sie gleich ein richtig großes Stück verarbeitet.
Egal, ich stecke nicht in den Köpfen der Leute.
So auch nicht in denen von Peter und Juliane, die sich dazu hinreißen lassen, im Bälle-Bad des Kinderzimmers Platz zu nehmen
und albern die Bälle in die Luft werfen.
Da denkt der Regisseur vermutlich an den Nachtisch-Ball und bekommt so diesen tollen Brückenschlag vor die Linse.
Manchmal sind die Gedankengänge dann doch ganz einfache ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Und da war noch die kleine Kneipe am Ende der Straße!
AntwortenLöschenAber diese Straße führt nicht zu Denise mit ihrem Kleinhäuschen am Ende des Dorfes! Der Ort beherbergt 560 Einwohner, einen Kindergarten und ein Schloss mit Restaurant. Ab heute gibt es Überlegungen ob Denise zur Ehrenbürgerin ernannt werden soll, weil, selten wurde ein Ort so schön beim perfekten Dinner präsentiert!
Und dann kann Denise auch noch kochen! Denise hat sich doch tatsächlich im Vorfeld Gedanken über ihr Dinner gemacht, scheint durchaus gerne und ambitioniert zu backen und kochen und verzichtet komplett darauf, die Restfamilie vor die Kamera zu zerren. Ich bin verwirrt, bin ich noch beim perfekten Dinner, wurde ein neues Sendeformat entwickelt oder besinnt sich VOX auf Tugenden zurück, die am Anfang dieser Sendung durchaus häufiger anzutreffen waren?
Der Zeitplan passt, der Willkommensdrink schmeckt und die Gäste scheinen froh zu sein, dem gestrigen Abend entkommen zu sein. Die gestrige Gastgeberin Katharina wurde am heutigen Abend zur Vegetarierin und hatte leider vergessen, an ihrem eigenen Abend, darauf hinzuweisen. Dann isst sie doch Fleisch und verwirrt die Zuschauer zusätzlich.
Apero: Bier aus einer kleinen Hausbrauerei - sicher lecker, auch wenn die Schokonote wirklich mutig war!
VS: viel Arbeit für drei kleine Komponeten. Besonders der klaren Tomatenconsomée merkt man eigentlich den zeitlichen Aufwand nicht an. Den Gästen schmeckt es und die Teller sind "ratzefatze" leergegessen.
HG: das Fleisch wirkt nach seinem Wasserbad wirklich sehr weich und evtl. wurde etwas viel Sahne in die einzelnen Komponenten eingearbeitet. Die Gäste vermissen ein wenig den Whiskey in der Sauce und ich bin traurig, weil das Püree in ein Einzelschälchen verbannt wurde!
Dessert: toller Effekt - aber alles Zutaten zusammen viel zu süß und viel zu viel des Guten. Das Törtchen alleine schon ein ganz schöner Brummer, aber dazu noch die große Schokoladenkugel aufessen "dürfen"? Ein Teil der Gäste schafft die Portion, ein Teil der Gäste gibt frühzeitig auf.
Was für ein schöner, entspannter Dinnerabend mit einer Gastgeberin die immer um das Wohlergehen ihrer Gäste besorgt war! Danke Denise, dass wir bei dir vorbeischauen durften!