Samstag, 1. April 2017

1. April 2017 - Koch-Kunst



Koch-Kunst

ist schön, interessant, nett und vielfach ein Ausdruck dafür, dass man jemand anderem oder auch vielen Gästen

eine Freude bereiten möchte,

wenn man sie dann beherrscht, diese hohe Kunst des Kochens.

Bewundernswert, wenn sich jemand tief in die Materie hineinarbeitet und fortan für Gaumenglückseligkeit sorgt.

Was aber haben die Fließbandarbeiter in den China-Tempeln damit zu tun? Nichts, sie beherrschen Handgriffe

und freuen sich, wenn die zahlenden Gäste stets wieder kehren,

weil es schmeckt.

Nun ja, wenn man diese Geschmäcker mal hinterfragt, bleibt nicht viel übrig von hoher Kunst oder gar großartigem Genuss.

Beinahe allen Menschen laufen bereits Bäche im Munde zusammen, wenn sie an die Küche ihrer Kindheit denken -

jene von der Mama oder der Oma.

Die haben übrigens noch keine Fotos von ihren Gerichten gemacht, denn auf solch eine absurde Idee wäre früher niemand gekommen -

und es wäre auch eine reine Film-Verschwendung gewesen: Film kaufen, in die Kamera einlegen,

warten bis 36 Fotos gemacht wurden, zur Entwicklung geben, ansehen, bezahlen.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wären einige Essensfotos im Müll gelandet bzw. im Geschäft verblieben und von dort entsorgt worden,

oder?

Hätte der Fotogeschäft-Betreiber sich heimlich die verbliebenen Fotos als Anregung in die Tasche gesteckt?

Ob Kochen-Können ein Talent oder doch nur ein Handwerk ist, will ich gar nicht beurteilen - aber keinesfalls hat es etwas

mit dem Charakter der kochenden Person zu tun.

Selbst ein begnadeter Maler, dessen Handwerk anerkannt als Kunst angesehen wird, kann ein bösartiger Mensch sein.

Eine Poetin kann eine traurige Gestalt sein oder ein Sonnenschein für jemand anderen, während die gute Hobby-Köchin

ihr in nichts nachstehen muss, was das eine oder andere angeht.

Nun komme ich zu dem Anlass meiner Abhandlung über Kochen und Charakter,

denn ich bringe das nicht in einen harmonischen Einklang,

sondern muss gestehen:

Ich koche nicht so gut wie viele, ich fotografiere mein Essen selten. Völlig vor den Kopf schlagen mich all die tollen Fotos,

und der Gedanke, dass ich damit nicht mithalten kann.

Kann ich nicht?

Nein, ich möchte es einfach nicht, denn ich könnte schon ... Aber warum soll ich mich auf etwas konzentrieren,

das ich doch nur halbherzig erledigen würde,

während ich voller Freude

beim "Perfekten Dinner" über ganz andere

Eigenschaften als den Kochkünsten der Kandidaten "herfalle".

Und einen großen Vorteil habe ich am Ende doch:

Ich nehme das überhaupt nicht ernst, sondern so larifari wie es über den Bildschirm kommt.


Guten Tag, Gruß Silvia


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