Montag, 24. April 2017

23. April/30. April und 7. Mai 2017 - ZDF - Dreiteiler "Honigfrauen"

Foto: S. B.


Honigfrauen -
1. Urlaub im Paradies
2. Verrat im Paradies
3. Hochzeit im Paradies


DDR 1986: Catrin und Maja erhalten die Erlaubnis, Urlaub am Balaton machen zu dürfen. Sie wollen die schönste Zeit ihres

Lebens genießen,

aber es kommt alles völlig anders als man es für einen Urlaub plant.

Catrin, die Ernsthafte und Maja, die Lockere, lernen gleich zu Beginn Tomás, den ungarischen Hoteldirektor kennen.

In seinem Hotel urlauben jedoch nur Westdeutsche,

und es kommt zum Ausdruck, dass jeder aus dem Osten gleich verdächtig ist, wenn er sich in dem Hotel nur blicken lässt. Die Stasi soll selbst am Balaton ihre Landsleute bespitzelt haben.

Der erste Teil dümpelt ein wenig unentschlossen vor sich hin. Man bewundert die Vertrauensseligkeit der beiden jungen Frauen,

als sie anderen jungen Leuten aus ihrem Land begegnen.

Doch bereits zum Ende des ersten Teils und im zweiten und dritten geht die Post ab:

Nichts bleibt wie es vorher war. Der eine wird unfreiwillig zum Stasi-Spitzel, während andere wiederum zu Fluchthelfern mutieren.

Als Nebenhandlung erscheint auch noch Catrins richtiger Vater (Dominique Racke) am Balaton und macht sich entweder als Stasi oder Spanner verdächtig,

während er jedoch aus dem Westen kommt und nur seine Tochter einmal in seinem Leben sehen möchte. Erst in Teil drei erfährt Catrin, wer ihr wirklicher Vater ist,

und dieses Geheimnis der Mutter treibt auch die Mutter selber an den Balaton.

Während die Mädchen eine Genehmigung für die Reise brauchten, reisen Kirsten und Karl Streesemann problemlos und ziemlich spontan an.

Ein bisschen Logik muss dem zügigen Fortgang der Handlung zum Opfer fallen. Auch, dass Tamás sich sofort derart für die beiden Mädchen interessiert und alles stehn und fallen lässt, sobald eine oder beide mal wieder in seinem Hotel auftauchen,

ist nicht schlüssig, denn Liebe auf den ersten Blick zu der einen oder anderen, merkt man ihm wirklich nicht an.


Verrat und Verräter


Letztendlich bleibt nichts mehr ein Geheimnis am Balaton, denn jeder hat jemandem, dem er vertraut, und erzählt diesem brühwarm

weiter, was in Sachen Fluchthilfe in den Westen abgeht.

Dabei bleibt die Frage, ob man wirklich so schnell Zutrauen zu vor kurzem noch fremden Menschen fassen konnte,

wenn manche nicht mal den eigenen Familienangehörigen trauen konnten?

Doch die Trilogie läuft unter dem Label: Herzkino! Obwohl es eher ein Melodram ist, und am Ende ist auch nicht alles wieder gut.


Bezaubernd

ist besonders die erlebnishungrige Maja (Sonja Gerhardt), die heute diesen und morgen jenen Mann bevorzugt.

Sie landet am Schluss in Österreich - warum und wieso, möchte ich hier nicht verraten, denn die letzten beiden Folgen stehen noch aus.

Ob sie den Weg zurück findet, bleibt ebenfalls ungeschrieben.

Niedlich ist noch die Aussage in 1986: "Ehe sich Computer durchsetzen, geht die Mauer auf ..."


Von hier aus gebe ich dreieinhalb von fünf möglichen Sternen für den Dreiteiler. Spaß macht das Zusehen auf jeden Fall, auch, wenn man sich hier und da und öfter denkt:

Herrje! Das kann doch nicht wahr sein!


Guten Morgen, Gruß Silvia

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