Freitag, 9. September 2016

9. September 2016 - Buch-Kritik: "Ich, Udo" von Christian Simon

Kitzbühel
Rezension
zum Buch:

"Ich, Udo" - Gespräche mit Christian Simon
erschienen am 5. September 2016


Warum ich das Buch so schnell zu Ende gelesen habe, obwohl ich es erst einmal - ich habe mich übrigens für den Buchhandel entschieden  - bestellen musste?

Natürlich wollte ich wissen, was in dem Werk steht - es jedoch nach den ersten Seiten nur noch so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Selten hat mich ein Buch so kalt gelassen und so unerfreulich berührt:

Hier will jemand mit der Beliebtheit eines anderen Kasse machen. Das ist mein Resümee für das Buch, das das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt ist.

Mit 16 Jahren lernte Christian Simon Udo Jürgens als Fan in Duisburg in der Mercatorhalle kennen. Später arbeitete der "Autor" für Radio Luxemburg und RTL und

so sind in dem Buch auch alle Autogrammkarten abgebildet, die Udo Jürgens im Laufe seiner Karriere benutzt hat - und unter vielen, vielen anderen auch jenem Christian gewidmet hat.

Zunächst einmal ist die Frage, worum es eigentlich in dem Titel

"Ich, Udo"

geht.

Meint der Autor sich selber - und Udo? Meint er den Udo, der hier umfangreich - aber auch in allseits absolut bekannten Statements - selber zur Worte kommt?

Ich?
Udo?

Ein seltsamer Titel für eine Hommage an einen großen Star. Aber vielleicht bin ich nur zu dumm, um den Salto zu verstehen.

Und nichts anderes als eine Hommage ist es:

Kein einziges kritisches Wort findet den Weg in dieses Buch. Wenn man mal davon absieht, dass Udo zuweilen brutal ehrlich sein konnte ... wenn ihm was nicht passte. Und selbst das hat der Autor noch dezenter ausgedrückt.

Bis auf Seite 42 ist die Langeweile schon vorprogrammiert, denn da werden Tournee-Daten, Song-Daten usw. aufgelistet -

jeder Lokal-Redakteur könnte das besser und vor allem interessanter niederschreiben.

Was Udos Vorliebe für unter 20jährige Mädchen angeht ... allseits bekannt! Und nichts für Schlüssel-Loch-Gucker ... hier wird mehr ausgelassen, als aufgeschrieben.

Vom literarischen Standpunkt aus ist es einem Aufsatz eines 15jährigen Schülers angemessen,

aber nicht dem eines Bestsellers. Und genau dort steht das Buch offenbar schon: Auf einer Bestseller-Liste.

Lektoriert scheint das Buch zu sein, denn grobe Fehler - weder welche in der Rechtschreibung noch in der Grammatik finde ich nicht - aber

an einer Stelle schreibt der Autor: "Wäre der Begriff nicht bereits anders besetzt, man könnte Udo einen Liedermacher nennen ..."

Erstens verstehe ich diesen Satz nicht, denn es gibt viele Liedermacher, nicht nur einen,  und

zweitens schreibt Udo "selber" (wohl nach Band-Aufnahmen abgetippt) und nur zwei Seiten weiter:

"Meine Songs sollen zu dem Begriff Liedermacher geführt haben ...".

Fazit: Dieses Buch ist nicht einmal lesenswert für die größten Fans.

Schade drum.

Guten Tag, Gruß Silvia

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