Montag, 26. September 2016
25. September 2016 - ARD - Tatort Münster - "Feierstunde"
Feierstunde
In einer wilden Mischung aus einem Jenke-Experiment und einem endlich wenigstens halbwegs mundtot gemachten Professor Boerne
geht der etwas ernsthaftere Münsteraner an den Start, nachdem in den letzten Sendungen zu sehr der Klamauk im Vordergrund stand.
Der von seiner Psychologin zum Durchknallen gebrachte Professor Götz läuft nach dem schrecklichen Suizid seiner Ehefrau, die an ALS litt, Amok. Hauptsächlich ist der Professoren-Kollege Boerne in seinem Visier,
denn dieser hat die 3 Millionen Euro für Forschungszwecke erhalten und lässt sich nun ausgiebig dafür feiern,
während er leer ausgeht und nicht weiter die Krankheit ALS erforschen kann.
Zur Feierstunde in einem Lokal überwältigt der Psychopath Götz dann zunächst das gesamte Personal und empfängt Boernes Gäste
als Kellner. Nicht, dass Boerne sich irgendwie über den "Nebenjob" des Wissenschaftlers wundert, aber er gibt ihm zu verstehen,
dass die Polizei ihn sucht.
Und naiv in seiner Arroganz greift Boerne dann auch noch zu einem explizit ausgesuchten Häppchen, das dieser Kellner ihm serviert.
Das sind Voraussetzungen, die man erst mal verdauen muss,
bevor Professor Boerne mit eben jenem Häppchen etwas zu sich nimmt,
durch das er an Symptomen von ALS leidet.
Glauben zunächst die Ermittler, die dieser seltsamen Feierstunde auf die Spur kommen, der Täter hätte die Häppchen mit Tollwut-Erregern kontaminiert,
ist es am Ende oral verabreichtes Botox, das zum Botulismus führt.
Höchste Eisenbahn ist geboten.
Doch zuvor genieße ich noch mal die Sprachlosigkeit von Boerne. Und genieße ... und genieße ... bis er am Ende
von der Psychologin, die eigentlich eine Neurologin ist, für tot gehalten wird, aber
der schlaue, gewitzte Professor stellt sich einfach mal tot.
Ja, wenn das so ist ... täuscht man leicht jeden Arzt.
Natürlich lebt Boerne noch und will fortan ein besserer Mensch werden. Was er ruhig einen Tick weit in die Tat umsetzen darf, aber in der nächsten Folge sicher längst wieder vergessen hat.
Ungewohnt ernst - wie hier und da geschrieben steht - würde ich diesen Fall überhaupt nicht nennen. Es fehlen nur zum Glück viele dumme Boerne-Sprüche, was das Ganze ein bisschen aufwertet, aber noch lange nicht zu einem innovativen Krimi gedeihen lässt.
Drei Sterne von fünf möglichen gebe ich. Immerhin ist das Münsteraner-Team auf einem guten Weg, den ganz großen Klamauk auch in Zukunft außen vor zu lassen. Hoffe ich,
weil die Hoffnung ... man kennt das Sprichwort. Es bleibt oft nur ein frommer Wunsch.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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