Montag, 12. September 2016
11. September 2016 - ARD - Polizeiruf 110 - "Wölfe"
Wölfe
Einsamkeiten, Urängste, Alkohol und der Song "Anyone Who Had A Heart" als gemeinsamer Nenner zwischen Ermittlern, Opfer und Täter.
Einsam sind nicht nur die beiden Ermittler, sondern ebenso der Mörder.
Warum er als Tierarzt auf diese Schiene gekommen ist, und dies mit einem einstigen Sprachfehler, verursacht durch eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, mehr oder weniger erklärt wird,
ist ein bisschen an den Haaren herbei gezogen. Sei es drum, man kann es dem Film, der ein Krimi sein will, nachsehen.
Eine junge Frau wird ermordet - und ausgerechnet die Ermittlerin Constanze Herrmann hat im Vollrausch in einer düsteren, waldigen Umgebung eine Begegnung mit einem wolfsähnlichen Wesen,
das nur kurz zuvor zum Mörder geworden ist.
Constanze Herrmann misstraut jedoch ihrer Wahrnehmung, denn sie hat ein Alkoholproblem - von dem auch von Meuffels weiß - und diese nächtliche Erscheinung als womögliches Delirium tremens abtut, andererseits jedoch den Ort des Geschehens in Augenschein nehmen will.
Die Leiche ist gruselig zugerichtet worden - und der Gerichtsmediziner holt sich den Tierarzt als Unterstürzung zur Identifizierung der Biss-Wunden.
Dieser ist mir von Anfang an verdächtig, aber man sieht keinerlei räumliche oder persönliche Bindungen zum Opfer ... andererseits gibt es lediglich einen zweiten Verdächtigen, der sich in diesem Fall schnell als unschuldig herausstellt.
Streckenweise denke ich daher, dass dieser Fall überhaupt nicht zur Aufklärung gebracht wird,
denn die tief-traurigen Stimmungen der beiden Kommissare
spielen eine wesentlich größere Rolle.
Und würde der Täter, der dämonische Tierarzt, sich nicht selber outen, es wäre wohl auch so gekommen.
All das wird begleitet von dem Song "Anyone Who Had A Heart" - und das bleibt auch die Frage für die nächste Folge dieses Polizeirufes:
Haben die beiden ein Herz füreinander - und vor allem: Werden sie sich dazu bekennen?
Andere haben kein Herz für irgendetwas. Ein Mob aus der Dorfgaststätte will den Hundezüchter in Eigenjustiz zur Verantwortung ziehen - Klischees müssen auch sein, und sie passen zu der traurigen, dunklen Landschaft.
Obwohl ich eigentlich keine Freundin von Krimis bin, in dem die Ermittler und ihre persönlichen Befindlichkeiten in den Mittelpunkt gestellt werden,
gefällt mir dieser spannende Film so gut, dass ich viereinhalb von fünf Sternen verteile.
Barbara Auer und Matthias Brandt begegnen sich schauspielerisch auf Augenhöhe und preisverdächtig.
Trotz allem: Vor Wölfen muss der Mensch keine Angst haben - wie es hier vermittelt wird.
Eher muss der Wolf
sich vor den Menschen fürchten.
Guten Tag, Gruß Silvia
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