Freitag, 2. September 2016

1. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Stuttgart bei Hermann



Aperitif: Champagner
Vorspeise: Roulade von der Seezunge und Wildgarnele
Hauptspeise: Medaillons vom Milchkalb an Morchelrahmsoße und handgeschabte Spätzle
Nachspeise: Panna cotta von der Tahiti-Vanille mit frischen Erdbeeren und Rhabarbereis


BisS auf den letzten Happen

wird Hermanns Menü verspeist und für gut befunden, während der Gastgeber selber über den nötigen Biss verfügt

als er 1. die Gäste mit einem übergestülpten Horror-Gebiss begrüßt

und 2. den absoluten Willen zum Gewinnen hat (ist legitim):

An den drei vorhergehenden Tagen ist Hermann dem perfekten Dinner nicht begegnet, während er seines nach vollbrachter Tat als perfekt einstuft. Das trübt mir ein bisschen die Chose.

In der Küche des gastrosexuellen Hermann mit all seinen "Spielzeugen" hilft ihm seine Frau Isabel. Die beiden verbinden frühkindliche Begebenheiten:

Sie sind am gleichen Tag geboren. Wurden durch dieselbe Hebamme in derselben Klinik auf die Welt geholt usw.,

während sie heute gemeinsam Yoga machen.

Sonja möchte wissen, ob Hermann bereits bis zum "Omm" gekommen sei - und ich bin erstaunt, als ich höre, dass dieses Omm zu den am höchsten erreichbaren Zielen im Yoga gehört. Ich rufe hin und wieder nur mal Omm, ganz ohne tiefere Ahnung, aber mit viel Begeisterung.

"Beim Omm vibriert dein Gehirn", erklärt Sonja.

Dazu benötige ich keinen weichen Laut, mein Gehirn vibriert, als sie über das Milchkälbchen mehrmals und voller Begeisterung verlauten lässt,

dass es einfach Babyzart sei und es aus gutem Grund gestorben sei.

Das lasse ich mal so stehen. Ist sowieso klar, wie ich das finde.

Zur Morchelrahmsoße gibt es noch ein Gespräch über Eitergel, was natürlich Sonja ebenso wenig gefällt wie mir an Sonja so einiges nicht gefällt.

Hermann kannte ich bis dato nur als Ketten-Teig, der zwecks Erstellung eines Kuchens auf die Reise in viele Küchen geht.

Nun kenne ich Hermann, den Super-Koch. Der mich trotzdem kalt lässt.

Die sechsunddreissig Punkte sind verdient und sollen ihm den Sieg nach Hause bringen, und ob er mit seinem Dinner

wirklich in den höchsten Weihen eines Omms ist, möchte ich nicht beurteilen.

Den Spätzleteig macht seine Frau, die Nudeln zur Vorspeise sind gekauft, ein Teil des Nachtisches ist bereits vorbereitet ...

und ich gönne ihm die hohe Punktzahl von Herzen, aber

mein Herz berührt dieser Mann nicht.

Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Hermann hat die beste Leistung dieser Woche gebracht,
    natürlich mit viel Unterstützung der lieben Gattin.

    Es ist meine Überzeugung, dass er es auch allein
    gewuppt hätte, so ist es aber entspannter.

    Auch mir geht es so, Hermann gehört zu den Menschen die
    für mich weder Fisch noch Fleisch sind.

    Er wird gewinnen, egal wie heute gekocht wird.

    Das Getöne von Jennifer, sie sei die beste Köchin geht
    ja nicht unter.
    Sie scheint nicht so beliebt zu sein.

    Wenn überhaupt, hätte ich dem jodelnden Rotschopf das Geld
    gegönnt.

    Gruß Anna

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