Hautnah: Die Tierklinik -Warum ich diese Sendung ablehne
Manchmal bleibt einem wenig erspart, und so gucke ich das perfekte Dinner freiwillig und seit fast zweieinhalb Jahren auch für das "Wohl" meines Blogs,
aber da man bei privaten Sendern nie weiß, wann ein Sendung beginnt -
schalte ich stets fünf bis zehn Minuten vor 19.00 Uhr ein.
Seit einer Woche läuft dort die Show (ja, ich nenne das so): Hautnah: Die Tierklinik!
Wer ein eigenes Tier hat, kann ermessen, wie wichtig hier und da eine Tierklinik ist. Neben dem Haustier-Arzt können sie diagnostisch tiefer gehen.
Und dann steht dort, wo man - manchmal verzweifelt - um Hilfe bittet - plötzlich ein Fernseh-Team.
Man könnte dies auch als Werbung für die entsprechende Klinik sehen. Ärzte dürfen jedoch in der Regel keine Werbung machen - und ich denke, davon sind auch Tierärzte betroffen.
Aber viel mehr sehe ich es als eine Zumutung für jeden ernsthaft bemühten Tierbesitzer, in solch einer Klinik die Hilfe zu suchen,
die der Haustier-Arzt mangels Gerätschaften einem nicht geben kann.
Ich hatte Katzen - und habe nun zwei kleine Hunde.
Neulich musste ich mit Robin, meinem Yorkie, zum Herz-Ultraschall in eine der hiesigen Kliniken, nachdem unser Tierarzt durch Abhören Unregelmässigkeiten an einer Herzklappe festgestellt hat.
Von Glück kann ich reden, dass dort nicht die Geier von Vox standen - um mich vielleicht auf der Tour der Traurigkeit begleiten zu wollen.
Es ist auch ohne diese aufdringlichen Leute schwer genug, wenn man sein geliebtes Tier in eine Klinik bringen muss. Obwohl ich immer und überall sehr viele Fotos schieße, war mir in dem Krankenhaus für Tiere überhaupt nicht danach, auch nur ein einziges Foto zu machen.
Aber die persönliche Angst des Menschen vor einer bösen Diagnose ist nichts gegen die Angst,
die ein Tier hat,
sobald es zum Tierarzt oder in eine Tierklinik muss.
Manche lassen ihrem Urin freien Lauf (nicht mein tapferer, aber zitternder Robin), manche wollen das ärztliche Personal beißen und andere wie mein Robin sind völlig am Boden zerstört und unfähig, irgendwelche bösen Handlungen zu vollziehen. Sie denken nur noch, dass sie jetzt sterben müssen ...
Ehrlich gesagt, hatte ich Sorge, dass Robin bei all dieser Aufregung einen Infarkt bekommt ...
Und wenn dann Scheinwerfer aufgebaut würden und zig Leute um den Behandlungstisch stünden,
die nur lauern, und womöglich kein Mitgefühl haben,
dann hört der Spaß auf, solche Sendungen
auch nur anzusehen.
Zudem sind Diagnosen, wie die von dem herzkranken Dackel, nicht übertragbar auf andere Hunde, die ebenfalls ein Herzproblem haben. Nur als Beispiel - denn in der Medizin sind wir mehr oder weniger alle Einzelfälle, auch die Tiere.
Und natürlich hat man zu seinem Haustier-Arzt ein langjähriges Vertrauen aufgebaut, das auch schon mal in persönlichen Gesprächen mündet.
Doch in einer Tierklinik geht es sachlich und nach Schema F zur Sache. Da ist die Tierärztin, die sich von einem
Jungen, der sehr viele Nachfragen nach der Kastration seiner Katze hat, die diese voller Begeisterung beantwortet,
ein seltenes und mir noch nie begegnetes "Exemplar" in einer Tierklinik
und bedient eher das Kamera-Team als das Kind.
Nicht ohne Grund hatte ich den Termin für Robins Herz-Ultraschall um 12.20 Uhr. Das riecht schwer nach
Massen-Abfertigung.
Natürlich bin ich Frauchen genug, um dem Arzt absolut und nachdrücklich auf die FInger zu sehen.
Aber so sind nicht alle.
Mit einer Kamera im Blick drehen sogar manche Ärzte auf und erzählen von ihren gesanglichen Qualitäten undsoweiter
Und bitteschön! Was der Arzt an Show-Qualitäten hat,
interessiert mich im Falle, wenn es einem meiner beiden Hunde schlecht geht,
mal so überhaupt nicht.
Ich lehne diese Sendung ab. Sie verfälscht und ist absolut so überflüssig
wie die bei Robin festgestellte Mitral-Insuffizienz. Mittleren Grades.
Vox hätte ihn sicher als halb tot deklariert ... aber die sollen mir nicht in die Finger geraten.
Guten Tag, Gruß Silvia
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