Mittwoch, 31. Juli 2024

30. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Bielefeld bei Ralf


"Oh, wie Lecker!"
Vorspeise: Teich / Beet / Mühle / Forelle / Möhre / Brote
Hauptgang: Weide / Sennesand / Acker / Rind / Spargel / Kartoffel
Nachtisch: Kalt / Knusprig / Cremig / Pistazie / Pickert / Quark


Der Experte in Sachen Eigenlob

Der 60jährige Ralf ist total verknallt in jede von ihm gekochte, gebackene und zusammengerührte Zutat, das man glauben könnte, er springt innerlich vor lauter Glückseligkeit in die Luft und kehrt nicht mehr auf den Boden zurück. Alles, was er probiert, und er probiert jede Menge, findet er hervorragend, geil und phantastisch.

Der Kfz-Sachverständige könnte mit seiner Überzeugungskraft die nicht so stark beschädigten Autos gewinnbringend weiterverkaufen und mit kleinen Unfällen große finanzielle Erfolge feiern.

In dieser Sendung und als Teil davon fühlt er sich nach eigenen Worten ausgesprochen wohl, denn Adrenalin fließt durch seinen Körper und treibt ihn an. Eine Ruheposition jedoch - wie beim Eintreffen der Gäste und beim Aperitif - hält er nur schwer aus:

wie ein ungeduldiges Kind schaukelt er hin und her - mir wird ganz schwindelig.

Ebenso drüber wie er selber ist sein Menü: von allem viel zu viel, jede Menge Koch- und Pfannen-Baustellen, und - entgegen seiner Aufgedrehtheit - verliert er stoisch sein Ziel nicht aus den Augen. Ihn juckt es nicht, dass die Gäste viel Zeit zwischen den Gängen überbrücken müssen.


Das Menü

In der Küche hilft ihm Frauke, die seit 37 Jahren eine Freundin des Hauses ist. Sie beschreibt Ralf als Perfektionisten ... nun ja,

zum Perfektsein gehört es auch, die Zeit im Blick zu haben und sich nicht in ihr zu verlieren.

Forellen-Tatar (nicht selbst geräuchert) tummelt sich auf Pumpernickel.

Mit nackten Händen manscht er das Tatar zurecht, obwohl er hier durchaus Einmalhandschuhe hätte benutzen können - oder simpel einen Löffel. Am Ende klebt sicher mehr an den Händen als in der Schüssel übrigbleibt.

Eine Tomaten-Möhren-Suppe bereichert die Vorspeise und wird mit pochierten Wachtel-Eiern gekrönt.

Die Zubereitung eines Kartoffel-Baumkuchens erfordert Zeit: Vesna schmeckt die Beilage marshmallowmäßig, also gar nicht. - Ich denke, mir würde die sehr gut schmecken. - Zum "Kuchen" gesellen sich Spargel samt passender Sc. Hollandaise und Rinderfilet mit einer Jus.

Pickert ist ein westfälisches Kartoffelgericht (ich kenne es als Westfälin trotzdem nicht), das man sowohl herzhaft als auch süß zubereiten kann. Zum Nachtisch-Pickert gibt es Pistazien-Eis und Gin-Tonic-Espuma. Den Rest des Espumas

spritzt er sich gleich aus dem Behälter in den Mund. - An Georgs Stelle hätte ich mir den Wunsch nach einem Espuma-Nachschlag verkniffen ... aber Männer sind da wohl nicht so empfindlich.


Fazit

Auch, wenn Ralf mich leicht bis schwer nervt, ist er der optimale Teilnehmer für genau diese Sendung: redefreudig, eingebildet, dabei jedoch freundlich und immer mindestens zwei Spuren drüber.

Die Punkte: je 9 geben Gina, Bettina, Georg und Vesna.

Der reinen Speisen-Ansicht nach halte ich die hohe Bewertung diesmal für gerechtfertigt, was das Kochen anbelangt. Allerdings steht ein

Nachtisch, der erst gegen 23.25 Uhr serviert wird, der ausgeglichenen Nachtruhe und somit der hohen Bewertung entgegen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Dienstag, 30. Juli 2024

29. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bielefeld bei Gina




"Ginas Welt"
Vorspeise: Reisküchlein à la Oma Mietz – Reis / Käse / Curry / Rapunzel
Hauptgang: Caramelle mit Huhn – Pasta / Ricotta / Tomate / Filet
Nachtisch: Pasteis de Nata küsst Zitrone


Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
- vermutlich von Friedrich von Bodenstedt

Umgekehrt ist der Mensch nicht immer das Glück für sein Pferd: eine nun für Olympia gesperrte Reiterin hat das traurig veranschaulicht. Ich würde mich freuen, wenn ihr zuständiges Veterinäramt zusätzlich eine Anzeige wegen Tierquälerei auf den Weg bringt.

Aber selbstverständlich gehe ich davon aus, dass es den vier Pferden (zwei Hunden und eine Katze) auf dem Hof von Gina hervorragend geht. Sie spricht von ihrem Glück, auf einem großen Hof auf dem platten Land zu leben, der sich in der Nähe von Bielefeld befindet.

Und falls ihre Tiere einmal Probleme mit dem Rücken, den Gelenken, dem Alter oder dem Zustand nach einer Operation oder Verletzung bekommen, kann sie ihnen sofortige Hilfe vor Ort angedeihen lassen: die 32jährige Gina ist

Physiotherapeutin für Tiere.

Neben ihren Tieren mag Gina den gelebten Karneval - und das habe ich in Ost-Westfalen eher nicht vermutet,

denn als Dortmunder Westfälin kenne ich nur den verkrampften Versuch von Karneval, aber Karneval ist auch überhaupt nicht mein Ding.


Das Menü

Nicht alles, was es augenscheinlich in dieser Sendung noch nicht gegeben hat ... macht einen guten Eindruck.

Gina verarbeitet Reis wie Kartoffelpuffer, und zwischen zwei Puffern für jeden Gast gibt es jeweils ein Stückchen Käse - für die Burger-Optik. Das Gesamtbild zerstört sie nachhaltig mit reichlich Curry-Soße. Ralf fühlt sich nach Asien versetzt, weil Reis und Curry für ihn eben asiatisch und sonst nix sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Vorspeise gut schmeckt.

Die Caramelle im Hauptgang sehen gelungen aus: in grün-heller Bonbonoptik serviert sie die selbstgemachten und gefüllten Ravioli. Hühnchen komplettiert den Gang.

Pasteis de Nata sind Küchlein, die sie oft in Portugal gegessen hat, sogar schon zum Frühstück. Mit Zitronen-Eis vervollständigt sie den letzten Gang für den heutigen Tag.


Fazit

Die Gäste unterhalten und empören sich, dass es in dieser Sendung bereits Teilnehmer gegeben hat, die glatte Null Punkte verteilt haben. Obwohl, von Verteilen kann man da ja gar nicht reden, denn Null ist Null und nicht teilbar.

Zwei dieser Kandidaten führt Vox vor, damit sie auch nach langen Jahren in die negative Erinnerung zurückkehren. Ich kenne beide nicht oder erkenne sie nicht wieder. Und vor allen Dingen habe ich keine Ahnung,

warum sie damals Null Punkte gegeben haben.

Heute geht es punktemäßig ohne Anecken weiter wie gehabt: je 8 geben Ralf, Bettina, Georg und Vesna.

32 Zähler sind ziemlich viel für dieses einfache Menü, das zudem keine großen Kosten verursacht hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 27. Juli 2024

27. Juli 2024 - Alternative Fakten: Die Geschichte von Schnuppern und Pinkeln der Hunde - und was daraus entstanden ist. - Neuveröffentlichung.


Alternative Fakten
Die Geschichte vom Schnuppern und Pinkeln der Hunde ... und was daraus entstanden ist ...

Es soll gar nicht Mark Zuckerberg gewesen sein, der Facebook "erfunden" hat. Wie wahr das ist, belege ich in diesem Alternative-Fakten-Beitrag. - Denn  es gibt im Prinzip kaum etwas auf der Welt, das es nicht bereits vorher in etwas anderer Form gegeben hat - und das Menschen aufgreifen, um scheinbar absolut Neues aus der Taufe zu heben.

Am 4. Februar 2004 startete Facebook -

aber: wer hat es erfunden? Nein, auch nicht die Schweizer!

Irgendwann in den 2000er Jahren ging ein Student mit dem Hund seiner Mutter spazieren. Viel Erfahrung mit Hunden hatte er nicht und keine Ahnung, wie diese funktionieren und was ihnen Spaß macht. Aber dieser Spaziergang veränderte sein Leben - und das von uns am Ende und als Ergebnis eben auch:

Der Hund hieß vielleicht "Bonbon", denn er hatte für den Studenten ein ganz süßes Bonbon parat, das dieser sofort in seinem Gehirn-Apparat zu einer fixen Idee umarbeitete, die am Ende weltweit Furore machte - und sie ziemlich veränderte.

Seine Mutter hatte dem jungen Mann gesagt, Bonbon gehe gern in einem Wald spazieren. Er war ein braver Sohn und fuhr mit dem ungeduldigen Hund zum nächsten Wald. Dort sprang Bonbon aus dem

Auto, um sich sofort um den ersten Grasbusch ausführlich zu kümmern. Der Hund schnupperte sich die Nase an den Grashalmen und Pflanzen wund - und konnte sich überhaupt nicht mehr losreißen. Dann hob er sein linkes Hinterbein und pinkelte ins Gras, und gleich danach hob er sein rechtes Hinterbein und pinkelte auf eine Pflanze.

"Hunde lesen "Zeitung,", wenn sie schnüffeln", hatte seine Mutter ihm einmal erzählt, und obwohl er ihr selten zuhörte, erinnerte er sich daran, "und dann antworten sie auf Zeitungsberichte, indem sie drüberpinkeln."

Bonbon lief weiter, teilweise auch an vielen Bäumen einfach vorbei - bevor ihn der eine oder andere Baum jedoch besonders zu interessieren schien. Hier verweilte er eine Weile, schnüffelte und schüttelte dann ein paar Pipi-Tropfen aus seiner Blase.

Dann wiederum nahm Bonbon Fahrt auf und lief nur aus lauter Lebensfreude durch den Wald. Bis er einen

Rosenbusch entdeckte. Gehörte der überhaupt in den Wald? Und hatte der Hund ihn gerade eben erst entdeckt und fand ihn so

wunderschön, dass er sich von ihm kaum trennen mochte. Bonbon schnupperte, Bonbon pinkelte, Bonbon "las" auf Hunde-Art und gab Antworten, die ihm im Urin brannten.

Aha, dachte der junge Mann: so kann man miteinander kommunizieren, ohne sich zu sehen - und das, ohne dass man sich überhaupt jemals persönlich trifft.

Manche Gerüche knurrte Bonbon sogar an - und es war klar, dass man in der übertragenen Form, die ihm gerade in den Sinn kam, auch böse auf die Pinkeleien anderer reagieren konnte ... 

Nachdem der junge Mann so viel von dem Hund gelernt hatte, setzte er sich vor seinen Computer und versuchte, das Gesehene und Gelernte in ein Programm umzusetzen ... dass es ihm gelungen ist, weiß man, seitdem es Facebook gibt.

Dort kommunizieren einander völlig unbekannte Leute miteinander, manchmal in tiefer Einigkeit, manchmal mit bösen Unterstellungen. Mal ganz sachlich, mal völlig unsachlich. Mal gelangweilt, mal interessiert. Jede Gefühlsregung ist dort abgelegt.

Der junge Mann und seine Freunde wurden reich durch Facebook ... aber die

Idee

hatte ein Hund.

Und so alternativ ist dieser Fakt vielleicht überhaupt nicht.

Wer weiß!



Guten Tag, Gruß Silvia 

26. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Koblenz bei Serap


Vorspeise: Auberginentürmchen an Petersilien-Pesto mit hausgemachtem Fladenbrot
Hauptgang: Lammmedaillons an Honig-Karotten mit Stampfkartoffeln
Nachtisch: Baklava-Cheesecake mit Vanilleeis


Nadelstiche. Aua!

Die 43jährige "stolze Hausfrau und Mutter", wie es Vox am Donnerstag für sie untertitelt hat, darf den letzten Abend der Koblenzer Woche ausrichten - an dem es

nicht nur um die üblichen Nadelstiche schriftlich-verbaler Art geht, sondern auch um handfeste, schmerzhafte Stiche. Ich habe gehört, dass manch einer diesen Schmerz sogar genießt. Die verpasst auf Wunsch der u. a. als Tätowierer tätige Daniel seinem Kontrahenten und Neu-Freund Fabio. Freunde seien sie in dieser Woche

alle geworden - und ich glaube gerne, dass sie sich zumindest gut verstehen. Wie es nach den Dreharbeiten weitergeht, wird ihnen die Zeit zeigen. - Am Ende der Sendung werden Fotos von bereits nach den Dreharbeiten erfolgten Treffen gezeigt.

Am Ende des gestrigen Abends bei Daniel soll Serap geweint haben - in der Rückschau auf dieses Ereignis sehe ich trockene Tränen und ein heftiges Schluchzen. "Weint" sie etwa darüber, dass sie ihm 9 Punkte gegeben hat und keine 10? Ich bin froh, nicht nah am Wasser gebaut zu haben.

Heute untertitelt Vox "leidenschaftliche Hausfrau und Mutter" etwas abgeschwächter. Serap ist im Harz geboren, hat türkische Wurzeln und einen

Mann namens Daniel, dem sie ihre Kenntnisse in der deutschen Küche verdankt. Gemeinsam leben sie in einem von außen sehr, sehr schönem Landhaus. Von der Einrichtung sehe ich nicht wirklich viel mehr, als die Küche und den Essbereich - Hauptsache, ihr gefällt es.

Die 17jährige Tochter Kayra hilft ihr in der Küche, und Serap sieht sich als "strenge, aber lustige Mutter" - bei Streng und Lustig

siegt wohl immer das Lustige, das das Strenge überdeckt und den streng Erzogenen lachen lässt.


Das Menü

Ich glaube, es gab noch niemals eine türkisch-stämmige Teilnehmerin, die ihr Menü ohne Auberginen auf die Teller gebracht hat: auch heute gibt es Auberginen als Bestandteil eines kleinen Türmchens - großzügig und überflüssig mit Balsamico-Linien überzogen. Das sieht nicht wirklich gut aus. Vielleicht wäre ein Klecks Balsamico an jedem Tellerrand besser gewesen?

Gestern hat sie Schafe gestreichelt und gefüttert, heute gibt es Lamm samt gequetschten Kartoffeln und den so beliebten Möhrchen.

Vermutlich verbindet sie im Nachtisch die türkische mit der deutschen Küche: unten in der Kuchenform nehmen die Baklava-Zutaten Platz, obendrüber kommt eine Käsekuchen-Mischung. - Ohne das je probiert zu haben, sage ich: "Nein, das möchte ich nicht essen". Baklava ist mächtig und genauso wie der Käsekuchen nicht als Nachtisch geeignet ...

manch einer kann sich nach dem Genuss von Baklava nur noch nach Hause rollen, wenn es nicht währenddessen schon an den Zähnen schmerzt. Zu viel Zucker, zu klebrig, zu mächtig! Allerdings ist unter dem Käsekuchen vom Baklava kaum noch etwas zu sehen ...



Fazit

Gab es nicht einmal einen Goodbye-Deutschland-Teilnehmer, der sich "VOX" auf die Brust oder sonst wohin hat tätowieren lassen? War das Jens Büchner (R.I.P.)?

Fabio ist bereit für ein Vox-Fan-Tattoo: "Das perfekte Dinner" -Logo wird er so leicht nicht wieder loswerden. Aber wenn er nur gute Erinnerungen an die Dreharbeiten hat ... bitteschön.

Die Punkte: je 7 geben Julia und Christina, je 8 gibt Fabio und Nr. 35, sorry, Daniel.

Mit 30 Zählern darf Serap ihre showmäßige Aufregung auf Eis legen.

Es gewinnt Julia, die wohl sehr, sehr damit gerechnet hat ...

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute 22 Grad, die sich allerdings wärmer anfühlen sollen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 26. Juli 2024

26. Juli 2024 - Alternative Fakten: Blind Dates. - Neuveröffentlichung



Alternative Fakten
Blind Dates

Von Zeit zu Zeit braucht die Welt Neuheiten, mal in diesem, mal in jenem Bereich. Letztens hat Herminio Müller-Sonnenberg-Wautzig eine solche eingeführt:

Die von ihm organisierten Blind Dates versprechen allen Teilnehmern etwas sehr Besonderes. Und die Leute laufen ihm quasi die Bude bzw. seine Homepage ein. Die Buchungen knallen nach oben, obwohl niemand genau weiß, um welche Neuerungen es in diesen Blind Dates eigentlich geht. Manch einer

hofft wohl auf eine 100%ige Erfolgs-Garantie, andere hoffen gar, prominente Partner-Suchende kennenzulernen. Wieder andere sind offen für alles Neue, weil ihnen langweilig ist und sie die Abwechslung zum Aufwerten ihrer öden Zeit benötigen.

Aber alles ist völlig anders: Herminios neue Geschäftsidee ist nur, dass diese Dates wirklich "blind" ablaufen und daher nicht nur völlig fremde Menschen aufeinander losgelassen, sondern ihnen als Zusatzhürde auch noch blickdichte Augenbinden verpasst werden. Zwar kommt ihm kurz in den Sinn, dass das Wort "blind" diskriminierend sein könnte, aber noch darf man es für "Blind Dates" benutzen. Hofft er zumindest.

Dann sitzen sich die Leute gegenüber und tappen völlig im Dunkeln darüber, wer eigentlich ihr  vis-à-vis ist. Kevin

freut sich, dass seine Überraschungs-Kandidatin Chantal heißt: so passen die Namen schon mal gut zueinander.

Ansonsten ist der Geruchssinn gefragt: ist das Parfum des Gegenübers teuer genug? Oder ist es nur aufdringlich? Die verschärfte Sinneswahrnehmung hat allerdings auch Tücken: die Nasen können von Knoblauchfahnen leicht benebelt werden oder die genaue Menükarte des letzten Essens des Gegenübers identifizieren.

Immerhin kann man sich an den Stimmen und persönlichen Ausdrucksweisen orientieren. Ist die klug daherredende Frau aber auch hübsch genug? Ist sie so angenehm wie ihre Stimme - oder hat sie diese durch lange Übungen verkleidet?

Nach einem recht erfolglosen 1. Durchgang, die Dates völlig zu verdunkeln, gibt Herminio Müller-Sonnenberg-Wautzig auf - und schaltet um auf die Ursprünge der "Blind Dates". In denen erfährt man außer dem

Aussehen auch nicht viel mehr von der gegenübersitzenden Person, aber die Augen möchten eben nicht vernachlässigt werden.

Sie bestimmen, ob dem ersten Eindruck tieferschürfende Erkenntnisse folgen oder eben nicht.


Guten Tag, Gruß Silvia 



25. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Koblenz bei Daniel


Vorspeise: Bärlauch - Risotto / Cappuccino / Tarte
Hauptgang: Surf & Turf - Rinderfilet / Garnele / Kartoffel / Erbse / Minze / Jus
Nachtisch: Red Velvet - Pannacotta / weiße Schokolade / dunkle Schokolade / Himbeere / Kokos


Learning by Doing

scheint das Prinzip von Daniel zu sein, denn kaum ein Bestandteil seines Menüs will er jemals vorher zubereitet haben. Vermutlich fehlte ihm dazu die Zeit, denn der 37jährige Daniel ist beruflich sehr umtriebig: er ist Kosmetiker, Grafiker, Tätowierer und u. a. der persönliche Assistent einer Koblenzer Influencerin. Dann ist da natürlich noch sein

kleiner Zoo: zwei oder drei Hunde (auf eine genaue Anzahl kann Vox sich offenbar mit sich selber nicht einigen), 1 Katze, viele Hühner und

zwei Schafe, deren Namen jeder sofort an ihren Ohrmarkierungen erkennt: Nr. 56 und Nr. 61. Kann man machen, ist vielleicht auch einfallsreich einmal etwas völlig anderes - aber auch lieblos.

Ich frage mich, ob ein Tierarzt bei Bedarf zu Daniel und seinem Ehemann Matthias nach Hause kommt, oder ob sie die Schafe in eine Tierklinik bugsieren müssen. Ich war - leider - schon oft in einer Tierklinik und habe dort im Wartebereich noch nie andere Tiere als Hunde, Katzen und ein paar Kleintiere wie Hasen gesehen.

Immerhin bekommen Nr. 56 und Nr. 61 heute Besuch vom Besuch ihres Halters: als Präsent finden Daniels Gäste je ein Tütchen mit Tierfutter vor ... und die Inhalte

dürfen/müssen sie an die beiden Schafe verfüttern, die dringend mal geschoren werden sollten. Diese Aufgabe bleibt heute allerdings außen vor.

Hier ein Entzückensschrei, dort auch einer - die Schafe nehmen nur das zusätzliche Leckerchen zur Kenntnis. Auch Serap füttert liebevoll und verrät nicht,

dass am letzten Dinner-Tag, den sie bestreiten darf, Lamm auf die Teller kommt.


Das Menü

Bärlauch im Überfluss gibt es zur Vorspeise: Bärlauch-Risotto, Bärlauch-Tarte, Bärlauch-Cappuccino. Manch ein Gast fühlt sich leicht überdosiert.

Ja, warum nicht einmal und schon wieder Rinder-Filet? Das Fleisch gehört schließlich zu den beliebtesten der Dinner-Kandidaten. Das heutige kommt aus den USA - dorthin würde Fabio gern fliegen, falls er gewinnt. Doch es ist bereits klar, dass er diese Reise vollständig selbst finanzieren muss, denn an der Spitze liegt auch nach dem heutigen Dinner immer noch Julia.

Schokokugeln zu fabrizieren, hätte Daniel wirklich besser zuvor geübt: bei den Teilnehmern, die diese zum Nachtisch reichen, sind die meist vorbereitet - aus gutem Grund,

denn Daniels wollen nicht aus ihren Plastikkugeln rutschen ... und landen als Bruchstücke auf den Tellern. Der Geschmack bleibt sicherlich gleich, denn auch noch Panna cotta und Himbeersahne vervollständigen den Nachtisch. Aber für ein möglichst perfektes Dinner

spielt auch hübsches Aussehen eine große Rolle.


Fazit

Das heutige Highlight "Schafefüttern" kann am letzten Tag in dieser Koblenzer Woche jedoch locker getoppt werden, denn die Vorschau zeigt,

dass Daniel Fabio ein Tattoo sticht: das Logo der Sendung "Das perfekte Dinner" muss auf seinen Knöchel. Hoffentlich rutscht Daniel bei dem Wort "perfekt" nicht mit den Nadeln aus ...

Die Punkte zeigen keinerlei Ausrutscher, denn sie sind wie gehabt hoch: je 9 geben Fabio, Christina und Serap, 8 gibt Julia.

Hätte Daniel einen Namen wie seine Schafe, würde er nun 35 heißen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 25. Juli 2024

24. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Koblenz bei Julia


Vorspeise: Wilde Ravioli - Ricotta / Kartoffel / Radieschen / Zitrone
Hauptgang: Turm von Gemüse & Rind
Nachtisch: Birne & Kaffee


Menschen tun alles, um Stress während der Arbeitszeit zu vermeiden - und ihn in der Freizeit zu suchen.
© Prof. Querulix (*1946)

Ob die 37jährige Julia stressvermeidend in ihrer Tätigkeit als Bauzeichnerin ist, weiß ich natürlich nicht, denn sie mag oder genießt es sogar - nach eigener Aussage - gestresst zu sein. Dann ist sie selbstverständlich in einer Sendung wie dieser gut aufgehoben. Und gesellen sich Stress-Liebe und Ehrgeiz und sogar noch der selbst erkannte Perfektionismus, kann kaum etwas schiefgehen, was sie letztendlich nicht wieder gradebiegen kann.

Julia wird in der Küche mental und schnibbelbereit von ihrer Schwester Nina unterstützt. Und ein wenig sentimental erinnert Julia sich an die vielen Jahre, in denen sie als Zuschauerin "Das perfekte Dinner" begleitet hat, um vor dem Bildschirm nicht nur zu genießen, sondern auch zu lästern.

Heute ist sie selber ein Teil dieser Sendereihe und merkt, wie anders es ist, im Fokus zu stehen. Aber ich denke, dass sie vom

Publikum keinen Stress bereitet bekommt. Manchmal bietet sich den Zuschauern eben keinerlei Angriffsfläche.


Das Menü

... ändert an dieser Einschätzung nichts.

Trotzdem sehen die Kartoffel-Ricotta-Kräuter-Ravioli im Anschnitt etwas sehr al dente aus, was der eine oder andere Gast bestätigt.

Die Anrichteweise ist hervorragend, ebenso sind die

Hauptgangteller ein Augenschmaus. Die wirklich dicken Filet-Steaks brät sie in dieser Rama-Creme an, die auch von einer anderen Firma sein könnte. Ich nehme diese Produkte nicht, auch, wenn ich sicher nicht so gut kochen kann wie Julia.

Sahne-Ersatzmittel sind ebenfalls im Einsatz. Kenne ich auch nicht vom eigenen Einkauf.

Zum größten Schwung holt Julia für ihren Nachtisch aus, denn der sieht rein optisch wirklich perfekt aus (Backen liebt sie besonders):

Schokomürbeteig füllt sie mit Biskuit und obenauf mit einer Kaffee-Sahne-Creme, verziert von perfekt-niedlichen Tüpfelchen auf dem Ganzen. Auch, wenn es dennoch ein Kuchen bleibt ... und Kuchen etwas für den Nachmittag ist.

Dazu reicht sie Birnen-Sorbet.


Fazit

Serap nennt Julia "Maschine" - und sie kann sich kaum über ihre Neu-Namensfindung beruhigen, so dass sie das mindestens 11 Mal wiederholt. Ich nenne diesen Begriff eher ziemlich derbe, unhöflich und völlig daneben.

Die Punkte für Julia: je 9 geben Fabio und Serap, je 10 Christina und Daniel.

Das ergibt in der Summe eine Umdrehungszahl von 38!

Perfekt ist allerdings perfekt und völlig fehlerfrei. Und ein paar kleine Fehler sind Julia durchaus passiert, so dass 9 Punkte mehr als genug wären.

Man sollte stets die "Kirche im Dorf lassen".

Julia selber hätte sich 7 bis 8 Punkte gegeben: aber das halte ich für eine bewusste Tiefstapelei - dem eigenen guten Ansehen zuliebe.



Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 24. Juli 2024

23. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Koblenz bei Fabio



Vorspeise: Jetzt mal Beize bei die Fische - Fisch / Kartoffel / Kräuter
Hauptgang: Von drauß‘ vom Walde komm ich her - Wild / Bock / Spatzen
Nachtisch: Käse schließt den Magen, oder so ähnlich. - „Klatschkäs“ / Beeren / Schokolade


Selber kochen und selber denken,
statt TV-Fastfood vom Gedankenautomaten.

© Alfred Selacher (*1945)

Für alle Zuschauer, die selber gern und gut und einfallsreich kochen, ergibt es heute wenig Sinn, diese Sendung anzuschauen. Der 32jährige Sozialpädagoge Fabio kann sich ernähren und muss nicht verhungern, denn die Hauptsache ist schließlich, dass es ihm und seiner Frau Lisa schmeckt. Ob man sich mit solch einem simplen Menü für eine TV-Sendung bewerben sollte?

Ja, kann man machen: denn vermutlich wird der Durchschnitt aller Zuschauer sich auf einem ähnlichen Küchen-Parkett wie Fabio bewegen, sonst gäbe es all die

Fertigprodukte zur "Verfeinerung" in den Supermärkten gar nicht mehr zu kaufen. Von vollständigen Fertiggerichten nicht mal zu reden. - Andererseits sieht man sicherlich vor den Bildschirmen auch gern besonders gutes bis herausragendes Kochen ... Auch das gibt es in dieser Sendung - allerdings sehr selten. Hier zählt eher das Gesamtpaket:

häusliches Ambiente, ein paar Hintergrundinformationen über die Teilnehmer - und deren Palaver über die Speisen der jeweils anderen Kandidaten.

Das häusliche Ambiente des Heavy-Metal-Fans Fabio ist ziemlich zusammengewürfelt ohne ein sichtbares Konzept oder einer farblichen Konsequenz. Und natürlich ist auch die besonders und absolut gut bestückte Hausbar voller bunter Farben, und die Auswahlmöglichkeiten, sich einen hinter die Binde zu gießen ... sind enorm.

Fabio spielt selber in zwei (Metal?)-Bands und nimmt gerade Gesangsunterricht. Und ja, ich bin froh, dass er davon keine Kostprobe hinausposaunt.


Das Menü

Mehr mariniert als wirklich gebeizt kommt das Vorspeisen-Forellenfilet, zusammengemanscht mit Creme fraiche, direkt auf die Reibekuchen. Die sehen eigentlich sehr gut aus, könnten jedoch unter der feuchten Masse schlapp zusammenbrechen.

Den Wildkräutersalat versetzt er überflüssigerweise mit Desoxyribonukleinsäure. Rein mit dem Löffel in den Salat, rein in den Mund, zurück in den Salat ... Das kann man machen, wenn man für sich allein kocht, aber niemals, wenn man für Gäste Essen zubereitet - die im Anschluss auch noch die Herstellung sehen dürfen/müssen.

Wäre ich an diesem Abend eine Teilnehmerin gewesen, mich würde es im Nachhinein kräftig durchschütteln und ekeln.

Der Hauptgang besteht aus einem Wildschweingulasch: simpel, aber Fertigfond macht es n o c h simpler. Nimmt er auch industriellen Soßenbinder? Ja, wenn mich meine Erinnerung nicht vollkommen täuscht.

Der Nachtisch ist ein Nachtisch unter dem Label "Nachmittagskuchen": Käsekuchen. Dazu gibt es Sorbet und "Schokoladen-Erde".

Aber etwas lerne ich heute: zwar nicht von Fabio, aber von Julia: sie meint, er hätte anstelle von Magerquark Speisequark für den Käsekuchen benutzt - mein Standard-Käsekuchen wird lt. Rezept mit Magerquark zubereitet, und nachdem ich Julias Aussage durch

Google bestätigt sehe, werde ich in Zukunft 40%igen Speisequark für diesen Kuchen verwenden.


Fazit

Und nochmals sage ich Ja zu einer Bewerbung auch von Leuten wie Fabio: ohne sie wäre diese Sendung vermutlich längst gestorben - und schließlich dürften sich auch einige Zuschauer freuen, wenn viele nicht besser kochen als sie selber. Die anderen, die wirklich hervorragend kochen können, könnten sich allerdings hin und wieder und auch heute ärgern bis langweilen.

Die Punkte: 9 gibt Christina, 8 gibt Daniel und je 7 geben Julia und Serap.

Das ergibt die Summe von 31 Zählern - und endlich, endlich, nach so langer Zeit wird mir bewiesen, dass die

Bewertungs-Tafeln nicht erst mit der 8 beginnen ... ich hatte schon gedacht, die niedrigen Bewertungs-Karten wären vom Sender raussortiert worden.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 23. Juli 2024

22. Juli 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Koblenz bei Christina



Vorspeise: Fake Fish / Avocado / Edamame
Hauptgang: Krasses Kalb / Spinat / Gnocchi
Nachtisch: Beschwipster Biskuit / Zitrone / Pistazie


Der Architekt bedeckt seine Fehler mit Efeu, die Hausfrau mit Mayonnaise.
- Aus Griechenland

Natürlich ist Christina keine Hausfrau im einst klassischen Sinn, sondern Architektin mit Hobby-Köchin-Ambitionen. Zunächst führt sie die Crew des TV-Senders durch einen Teil ihrer Wohnung und bemerkt dazu, dass dies kein typisches Architekten-Zuhause sei ... und jetzt grübele ich, ob alle anderen Architekten dieser Welt zwar anders als sie, aber erkennbar ähnlich wohnen ... Mir war bislang überhaupt nicht bewusst, dass Architekten für die Inneneinrichtungen zuständig sind und allesamt den gleichen Geschmack haben.

Nebenher erfahren wir von Christina kaum mehr als das ewig Übliche: Kochen hat sie von ihrer Oma gelernt, die ihr Leben permanent in der Küche verbracht haben soll. Dass sie heute zum Teil etwas anders als andere Dinner-Kandidaten kocht, liegt allerdings daran, dass sie eine treue Zuschauerin dieser Sendung sein muss.

In der Küche hilft ihre Schwester Catherina, und vielleicht erklärt sich hier Christinas Vorliebe für Anfangsbuchstaben-Gleichheit.


Das Menü

Vielleicht haben auch der Bruder, der erwähnt wird, aber nicht vor die Kameras treten will - und alle anderen Familienmitglieder Vornamen, die mit "C" beginnen?

Der Fake Fish: in Gedanken sehe ich sie in ihren Vorbereitungen für diese Sendung grübeln, wie sie Fisch mit einem anderen Begriff, der mit "F" beginnt, vereinen könnte ... und dann fällt ihr das Wort Fake ein: und schon hat sie eine Vorspeise kreiert, die

wirklich einmal etwas völlig Neues (in dieser Sendung) ist: Wassermelonenstücke hat sie am Vortag wie Fischstücke mariniert, und in Begleitung von Avocado-Mus und Edamame kommt dies auf die Teller:

die Gäste sind begeistert und verkünden: Man schmeckt die Melone, aber die schmeckt auch nach Fisch.

Ich glaube, der Fisch-Ersatz wäre nicht mein Ding, allerdings würde ich die Beilagen mögen.

Den Hauptgang serviert sie in Tellern, die wie etwas größere Aschenbecher aussehen ... darin das "krasse Kalb" zu schneiden, ist sicherlich eine Herausforderung.

Zumindest sehen sich die Gäste verführt, hier nicht die Alliteration zu sehen, sondern das Fleisch als "krass gut" zu beschreiben. Suggestion!

Die Architektin vergräbt die Beilagen-Gnocchi unter viel Spinat, so dass man - wie bei efeubewachsenen Mauern - nur noch Grün sieht.

Der Nachtisch wäre überhaupt nicht meiner: viel zu viel Teig und viel zu wenig Füllung und Umrandung der Kuchenstücke... und außerdem sehe ich Kuchen nicht als Nachtisch an, auch, wenn ich dies nicht jedes Mal erwähne.


Fazit

Mein Vorschlag für die künftige Ermittlung des Gewinners oder der Gewinnerin:

ein Vox-Mitarbeiter hält vier Könige und eine Dame aus einem Kartenspiel in den Händen - und jeder Kandidat darf eine Karte ziehen:

Wer die Dame zieht, hat gewonnen.

Das ist ebenso gerecht wie die allseits beliebten hohen Punktezahlen, durch die der Gewinn ebenso zu einem Glücksspiel mutiert.

Die Punkte für Christina: je 8 geben Fabio und Serap, je 9 geben Julia und Daniel.

Vorlage: 34 Zähler.

Genau das habe ich auch erwartet, und zwar ohne hellseherische Fähigkeiten zu haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 20. Juli 2024

20. Juli 2024 - Robin, Bienchen, Charlie, Momo und ihre "Berufe".


Robin, Bienchen, Charlie, Momo und ihre "Berufe"

Robin und Bienchen

Dass auch Hunde gern arbeiten und nicht glücklich ohne Beschäftigungen sind, ist sicher keine Neuigkeit. Jeder - und so auch jeder Hund - hat bestimmte Talente, die ihn für den einen oder anderen Beruf qualifizieren.

Gemeinsam haben alle Hunde, dass sie gern die neuesten Nachrichten in die Umgebung pinkeln, um anderen zu erzählen, was sie gerade an tollen Neuigkeiten gehört haben oder was ihnen im Kopf herumspukt. Fake-News sind da nicht ganz ausgeschlossen, denn natürlich sind sämtliche Meldungen rein subjektiver Natur.

Im Verbreiten von Nachrichten war besonders mein Yorkshire-Terrier Robin ein ganz Großer. Doch neben seiner Tätigkeit fürs Hundemagazin

"Dogs Voice"

übte er leidenschaftlich noch ein paar andere Berufe aus.

In erster Linie fühlte er sich als VIP-Mitglied der hiesigen Spurensicherung, und sein Such-Gebiet erstreckte sich über weite Strecken, die täglich abgesucht werden wollten.

Egal, welcher Hund vorher an einer Stelle vorbeigegangen war - ob mit oder ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen - Robin konnte sie alle erschnüffeln. Mit der Nase tief drin in für ihn süße Spuren guckte er verzückt,

während er andere Spuren grimmig anknurrte.

Für alle Wälder, in denen wir je waren, übernahm er unverzüglich die Einlass-Kontrolle: nicht jeder andere Hund bekam einen

Passierschein. Nur Welpen und alte Hunde hatten freie Fahrt, denn die ersteren hatten seine Nachsicht, während er die zweiteren respektierte.

In 2010 erbten Robin und ich von meiner Mutter die damals fast 7jährige Malteser-Hündin Bienchen: und hier ergriff er schnell noch zwei neue Berufe:

er wurde ihr Lehrer und Trainer:

Ruckzuck brachte er ihr bei, dass es nicht sinnvoll ist, wie ein Hunde-Mädchen zu pinkeln, weil man dann alle brisanten Neuigkeiten sinnlos in einer einzigen Pfütze verplempert und für den Rest des Weges kommentarlos durch die Gegend laufen muss.

Und natürlich musste ihre Fitness trainiert werden, was nach und nach auch geschah. Sie trat in den Verein der Spurensucherinnen ein

und wurde für viele Jahre fit wie ein Turnschuh.

Ihr liebster Job wäre jedoch in einer Metzgerei, direkt hinter der Theke gewesen ... weil sie vor dem Verkauf alles probiert hätte und Empfehlungen hätte  rausbellen können.

Vermutlich hat sie es mir nie verziehen, dass wir nicht einmal gemeinsam eine Metzgerei betreten durften ...





Charlie

hatte völlig andere Vorlieben. Vermutlich hätte er es sogar abgelehnt, überhaupt Fleisch zu fressen, wenn er gewusst hätte, unter welchen Umständen dies produziert wird ... aber das wusste er natürlich nicht. Am liebsten wäre er der Freund aller Lebewesen gewesen, obwohl er gegenüber den meisten Hunden wenig kommunikativ war. Das jedoch lag eher an seiner großen Zurückhaltung und dass er niemals aufdringlich sein wollte.

Als Nachrichten-Verbreiter fühlte er sich nicht angesprochen, denn er pinkelte wie ein Hunde-Mädchen. Einmal raus und fertig!

Er war nicht mehr jung, als ich ihn adoptiert habe - und in seiner Vergangenheit (zweimal hat er sein Zuhause verloren) war nicht alles rosig. Ihm fehlte die

Leichtigkeit, die man auch erlernen kann - und die man ihm nie gezeigt hat.

Von Beruf wäre er gern der Fürsprecher aller Tiere gewesen - und, wenn sie sich stritten, ihr Mediator. Er war der

liebste Hund der Welt,

und das ist wirklich Beruf genug.



 
Momo

ist die wilde, abenteuerlustige, selbstbewusste Hündin, die über eine große Intelligenz verfügt. Und in allem ist sie Robin sehr ähnlich,

liebt es, Nachrichten (wie ein Rüde - tröpfchenweise) in die Natur zu pinken - und ich bin sicher, das sind nicht alles nur freundliche - und als Spurensucherin hätte sie mit Robin an einem Strang gezogen. Keine Spur entgeht ihr, kein Geräusch und ebenfalls nichts, was irgendwo optisch ihren Verdacht erregt.

Sie ist nun seit 18 Monaten bei mir und inzwischen vielleicht 8 Jahre alt: und dennoch versteht sie nicht, dass ich sie nicht zur

Polizeihündin ausbilden lassen will, weil sie dazu nun doch ein wenig zu alt ist.

Aber hobbymäßig und naturgegeben ist sie ohnehin die Polizeipräsidentin. Durch ihr natürliche Neugierde ist sie geradezu prädestiniert, alles seltsam Erscheinende zu entdecken.

Sie ist das Tüpfelchen auf dem I - und für jedes Abenteuer zu begeistern. Sie findet die Begeisterung auch in sich selber, diese flotte Biene.

Für ihren besten Hunde-Kumpel Henry (der Cocker-Spaniel meiner Freundin Silke) ist sie die tägliche und unerbittliche Personal-Trainerin.

Zudem versteht sie sich als Exklusiv-Beauftragte für schwarze Hunde weiblichen Geschlechts, die sich niemals eine Prinzessinnen-Krone aufsetzen würden, weil sie sich als Draufgängerinnen verstehen.

Welche Berufe hätten eure Hunde gerne?


Guten Tag, Gruß Silvia