Montag, 19. Mai 2014

19. Mai 2014 - Der Bienen-Stich: Schönheit vom Op-Tisch

Wa(h)re Schönheit

kommt schon lange nicht mehr von innen bzw. die innere Schönheit allein ist nicht mehr schön genug, und schon gar nicht für den Film oder für das Fernsehen.

Als Folge davon sieht man nur noch Gesichter aus dem Operationssaal oder von einer Botox-Session oder von beidem.

Manche Schönheits-Reparaturen sind wirklich gelungen und man glaubt gern, dass es am Wassertrinken liegt, wenn jemand zwanzig Jahre jünger aussieht als er/sie ist. Die meisten OP's finden vermutlich in Frankensteins Sonderwünsche-Küche statt und machen aus einst gut aussehenden Menschen Monster.

Beispiele dafür gibt es genug. Und es werden täglich mehr. Selbst in königliche Gefilde scheinen bestimmte Doc's den Zutritt zu haben.

So kann eine Mittvierzigerin locker eine Anfang-Dreißigerin spielen. Das Dumme ist nur, dass man auch bei faltenlosen Gesichtern die Einheitswut nicht übersieht und das Alter trotzdem erkennbar bleibt.

Traurig, dass es sie bald nicht mehr geben wird, die Frauen, die zum Beispiel eine liebevolle und gutmütige Oma spielen können, denn einer operierten Trauerweide nimmt doch keiner das Wesentliche mehr ab, das so eine Oma ausmacht: Güte, Verständnis, selbstlose Liebe.

Es gibt Schauspielerinnen, denen man schon gar nicht mehr zugucken mag, weil der Zuschauer bei jedem Versuch, die Gesichtsmimik zu beanspruchen, schnell die Angst bekommt, dass da gleich ein großer Riss quer über die Visage entsteht.

Es gibt Leute, die - obwohl nicht mal entfernt miteinander verwandt - eine solche Ähnlichkeit miteinander aufweisen, dass man z. B. an Nasen-Design-Einheitsbrei denkt.

Selbst ganz junge Frauen unterwerfen sich dem vermeintlichen Diktat, man müsse eine gerade Nase haben - und schon geht es ab in den nächstbesten Op. Manche haben dabei schon die Charakteristik ihres ganzen Gesichts eingebüßt. Und es ist zu befürchten, dass sie im Laufe ihres Lebens sogar nicht mehr von den eigenen Eltern erkannt werden dürften.

Die sind dann aber schon tot und müssen sich das Elend nicht mehr ansehen.

Längst sind auch Männer auf den Zug aufgesprungen. Mit teilweise katastrophalen Ergebnissen.

Der Natur ins Handwerk pfuschen, kostet ja nur eine Überweisung vom Bankkonto. Dem Lebens ins Gesicht sehen, können die meisten gar nicht mehr bezahlen.

Und täglich verfallen mehr diesem Wahn ..., Gruß Biene

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