Hauptgang: Rinderfilet mit einer gedeckten Überraschung, Köfte im Auberginenmantel, dazu eine Kirchtomatensoße und Zaziki mit Minze
Nachtisch: Dattel-Walnuss-Creme im Baklava- Teig und Pistazien-Creme, dazu selbstgemachtes Pistazien-Parfait
Man kann sich auch durch Anpassung voneinander entfernen ...
- Ernst Ferstl (1955)
Er komme aus einer typischen türkischen Gastarbeiterfamilie, erzählt der in Frankfurt geborene 49jährige Chemikant Faruk, und er bewundert es, wie seinen Eltern die Anpassung an die ihnen fremde Kultur gelungen ist ... Ich kann das alles natürlich nicht wirklich beurteilen, sondern höre nur seine Worte ...
dass Faruk jedoch eine kleine Leidenschaft fürs Kochen hat, glaube ich, sehen zu können. Fürs umfangreiche Gastgeben reicht seine Hingabe an die Gäste dann leider überhaupt nicht aus ... sie müssen sich selber mit Getränken bedienen - und schon taucht das 1. Problem auf:
Patrick trinkt weder Wein noch Bier, so dass Faruk dafür gesorgt hat, dass er eine Menge an bunten Getränken ohne Alkohol zur Selbstbedienung zur Verfügung hat ... dass Patrick gern jedoch etwas "Richtiges" trinken möchte, erkennt
Cassandra - und sie sucht und findet die Getränkestelle mit den harten Sachen.
Den Aperitif serviert Faruk noch höchstselbst, aber leider in der Kälte - denn trotz mobiler Heizstelle frieren seine Gäste vor den großen Fensterscheiben im Garten, die einen Blick auf seinen
Swimming-Pool freigeben. Ein bisschen Protzen geht immer!
In der Küche hilft ihm seine Frau Selma, die er vor 25 Jahren als das Mädchen von nebenan kennengelernt hat. Heute schlägt sie beinahe
Cassandra in der Disziplin "wer lacht am schrillsten?"
Das Menü
ist zum größten Teil aus der obigen Menükarte ablesbar:
bei der Vorspeise handelt es sich um einen Salat mit weißen Bohnen und diversen, willkürlich hinzugefügten Zutaten. Beginnt hier die
Anpassung Faruks an den "deutschen" Geschmack? Ich weiß es nicht, aber Patrick bemängelt bereits, dass er sich vergeblich auf ein orientalisches Menü gefreut habe.
Die Kritik setzt sich für den Hauptgang fort - und jetzt gefällt es so einigen nicht: nur Cassandra ist von allem hellauf begeistert.
Rinderfilet und in Auberginen eingewickelte Köfte samt einem süßen Reis mit Korinthen und Pistazien - zum Rinderfilet passt hier gar nichts, und das Filet sehe ich auch als "kulturelle Annäherung" und Punkte-Abgreifer-Garant an ... denn wann gab es jemals für Köfte und Auberginen wirklich viele Punkte?
Mit den Baklava-Streifen in der Nachspeise macht Faruk es sich recht einfach: der Teig ist fertig gekauft, und wenn diese türkische Nationalspeise nicht überzeugt, dann soll es das Parfait richten.
Fazit
Am Vortag hat Faruk Patrick mehrfach und lautstark und sicher auch ein wenig scherzhaft zur Eile angetrieben - als würden sie sich bereits seit Jahren kennen, obwohl sie voneinander gerade einmal die Namen wussten: zwar hat Patrick sich keine Verärgerung anmerken lassen,
aber es gibt schließlich noch die "innere Faust", mit der man später auf den Tisch hauen kann. Patrick macht das heute mit seiner Kritik ...
während ich eher die fehlenden Gastgeber-Bemühungen kritisiere. Wann gab es je solch einen Gastgeber, der sich um rein gar nichts - außer ums Kochen natürlich - gekümmert hat?
Die Punkte fallen natürlich trotzdem gut aus, denn seit geraumer Zeit wird überhaupt nicht mehr niedrig gepunktet:
je 8 Zähler geben Patrick, Daniel und Philipp, 10 Umdrehungen lacht Cassandra hinzu.
Die 10 ist aber vermutlich nur eine Einzelmeinung ... wenn man die Ansichten des Publikums hinzurechnet ...
Mit 34 Punkten befindet sich Faruk am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.
Ich habe keine Vermutung, wie das weitergeht ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen