Mittwoch, 29. November 2023

28. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag auf Rügen bei Agnieszka

Foto: Marianne Mossel


"Rüben in drei Akten"
Vorspeise: Rübe trifft Pilze
Hauptgang: Rübe trifft Rind
Nachtisch: Rübe trifft Schokolade


Rüben . Rot . Rübezahl . Nicht märchenhaft .

Ich sehe das interessante Foto von Marianne zu diesem Dinner-Abend eher sinnbildlich: man hat das Gefühl, mit dem Auto nicht mehr wegzukommen, weil es streikt - und denkt daran, den nächsten Bus zu nehmen, um nach dem gestrigen sehr bescheidenen Anfang heute nicht im

Rote-Rüben-Rummel (Alliterationen sind schrecklich, ich weiß)

steckenzubleiben.

Die 53jährige gebürtige Polin Agnieszka muss herrliche Erinnerungen an und mit Rote-Bete in Verbindung bringen, denn sie gruppiert ihr Dinner um dieses vitaminreiche Gemüse. Es ist übrigens zum "Gemüse des Jahres 2023/24" ausgerufen worden. Sachen gibt es!

Ich kenne es schon aus meiner Kindheit: als kalte Beilage zum warmen Heiligabendessen. Einmal im Jahr. Öfter greife ich auch heute nicht zur Roten Bete.

Seit nunmehr 30 Jahren ist die Anästhesie-Krankenschwester Agnieszka in Deutschland - und seit 10 Jahren mit Matthias verheiratet, dem sie ein paar herzlich warme Worte und Tränchen widmet. Schön! Sicherlich isst Matthias Rote Bete sehr gern.


Das Menü

Die Rote Bete-Vorspeisensuppe sieht eher wie ein Getränk aus: nach dem Kochen hat Agnieszka die Gemüsestücke rausgefischt, die Flüssigkeit mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gepimpt - und ich kann mir jetzt kein bisschen vorstellen, wie und ob das schmeckt. Also lieber ein Lob als Kritik. Dazu reicht sie selbstgemachte Piroggen mit Steinpilzfüllung. Die könnten gut und schmackhaft sein.

Der Gulasch ist ein Gulasch mit plörriger Soße, und die Klöße sind Klöße: sie formt sie aus geschälten, gekochten Kartoffeln. Bei mir gibt es nicht allzu oft Klöße - aber ich nehme dafür Pellkartoffeln. Doch auch das soll keine negative Kritik sein. Der Rote Faden, die Rote Bete, gibt es als Beilagensalat.

Der Schokoladenkuchen braucht und bekommt von ihr ebenfalls eine Menge an Roter Bete-Inhalt.

Und dann gibt es endlich einen Schnaps, und der kommt völlig ohne Rote Bete aus.


Fazit

Weder ist es ein märchenhaftes Dinner noch ein märchenhafter Abend. Dass die Teilnehmer sich öffentlich über ihre Runde und übereinander freuen, ist schließlich nichts Neues, sondern Standard. Aussagekräftig ist das nicht.

Aber die Punkte sprechen ihre eigene Sprache (entweder mögen die Gäste das Menü wirklich - oder die Gastgeberin besonders):

Je 9 Punkte geben Maria, Tim und Allyn, 8 gibt Gunnar.

Mit 35 märchenhaften Punkten setzt Agnieszka sich am zweiten Tag an die Spitze.

Ich nehme dann jetzt mal den Bus - und komme am Mittwochabend vielleicht zurück.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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