Sonntag, 19. November 2023

19. November 2023 - ZDF-Mediathek - "Obendrüber, da schneit es"




Obendrüber, da schneit es ...

Zur Freude vieler Zuschauer hat es wieder Weihnachtsfilme in die ZDF-Mediathek hineingeschneit.

Im hiesigen Draußen wird versucht, das im Durchschnitt eher trübe Wetter durch städtische Beleuchtung aufzufangen, was im Klartext bedeutet: unser Weihnachtsmarkt ist bereits seit dem 16. November eröffnet, und

sowohl der Hauptbahnhof wie auch viele Geschäfte haben lichtermäßig aufgerüstet.

Ein wahrer Lichtblick ist allerdings dieser wunderbare Weihnachtsfilm aus deutscher Produktion, den die Regisseurin Vivian Naefe nach einem Buch von Astrid Ruppert inszeniert hat. Der Film könnte selbst Weihnachtsmuffel - oder solche, für die der Trubel ums Fest viel zu früh los geht - zu überzeugten Fans von einem Weihnachtsfest werden lassen,

an dem die Mieter eines Hauses irgendwo in München und an Heiligabend in der Wohnung von Miriam Kirsch (Diana Amft) zusammenfinden - und nicht nur das: sie finden auch zueinander.

Ein jeder Mieter bringt sein Päckchen an Lebenslust, aber auch an Problemen mit - und steuert so sein Schicksal zu dem großen Ganzen hinzu, denn alles ist am Ende miteinander verwoben.

Da ist die gütige alte Frau Rosa Wagner (Bibiana Zeller), die leise verzweifelt, aber stets freundlich und verbindlich, den frühen Tod ihrer Tochter nie verwunden hat. Miriams Tochter Julchen meint dazu: "Ich dachte, dass die Eltern vor ihren Kindern sterben ..." Ja, es

wäre gerecht, wenn es so wäre. Aber im Leben geht es kunterbunt durcheinander zu, anstatt irgendwelche Reihenfolgen einzuhalten. Und so hat selbst die kleine Julchen bereits ihr Päckchen zu tragen: ihren Vater wird sie an diesem Weihnachtsfest nicht sehen, er hat eine neue Familie.

Aber gerecht ist es, dass alle einen wunderbaren Heiligabend miteinander verbringen: der griesgrämige Hausmeister Eberling (Fred Stillkraut) findet ebenso seinen Weg in die Gemeinschaft zurück wie der evangelische Pastor Gregor Thaler (Wotan Wilke Möhring) darin aufgenommen wird - und dem Film etwas im besten Sinn Kirchliches verleiht, was schließlich auch zum Weihnachtsfest gehört - wenn auch vielfach vergessen.

Geradezu entzückend ist Gisela Schneeberger als Hausfrau Waltraud Henning, die es in ihrem Leben "zu nichts weiter gebracht hat, als zum Zimtsternebacken ..." Das sieht ihr Mann Achim (August Zirner) jedoch - plötzlich - ganz anders ... Eine späte

Anerkennung mittels eines zufällig stattfindenden Weihnachtsfestes.

"Der Zufall ist das Pseudonym, das Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will", stellt der Pastor fest. Genau so könnte es im besten Falle und manchmal sein.

Selbst ein Todesfall unter den Nachbarn trübt die Freude nicht wirklich, denn manchmal mischt auch der Tod gnädig und mildtätig mit.

Diesem Weihnachtsfilm gebe ich 5 von 5 möglichen Sternen. Und da ihn vielleicht noch die eine oder der andere Leser sehen möchte,

verrate ich hier auch nicht mehr über den Inhalt.

Einfach in die Mediathek gehen und sich dort und mit diesem Film

ein paar Weihnachtsgefühle abholen. Die kann der Film mühelos vermitteln - ob man sie will oder nicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia





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