Donnerstag, 30. November 2023

29. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch auf Rügen bei Gunnar


 "Das Lied von Eis und Feuer"
Vorspeise: Der Winter naht - Burrata / Walnüsse / Feigen
Hauptgang: Feuer und Blut - Filet / Pfeffer / Stampf
Nachtisch: Schwarzwasser - Dunkle Festung trifft auf Seefeuer


Status: F a n!

Meine Augen sind mittelschwer überfordert mit der Ansicht auf die Wohnung, in der ein Superfan wohnt, der offenbar in einer sehr eigenen Welt lebt:

Gut, Fußball- und vor allem BVB-Fans gibt es viele. Als eine von ungefähr höchstens 23 Dortmunderinnen falle ich aber hier bereits aus dem Raster: Fußball? Never ever!

Im Wohnzimmer hängen neben dem TV-Gerät, das größer als Gunnars Küche ist, Schals von zig Vereinen, aber nicht nur dem runden Ball gilt seine Fan-Liebe:

Er ist vernarrt in die Star-Wars-Filme, und ich weiß nicht, in was sonst noch alles: aber "Game of Thrones" fällt prominent und aufdringlich ins Auge, denn überall, wo ein der Architekt ein Stück Wohnung zum Staubansammeln frei gelassen hat,

steht irgendwelches Merchandise. Kurz gesagt: die Bude ist rappelvoll.

Gunnar ist Junggeselle - und vermutlich würde jede Frau, die er zum ersten Mal in seine Wohnung mitbringt, schreiend weglaufen. Nicht, weil er ein großer Fan ist, sondern weil diese Behausung dermaßen personalisiert ist, dass für niemand anderen ein Staubfänger oder ein Stückchen Freiheit übrig bleibt. Man stelle sich vor, seine neue Bekanntschaft und Anwärterin auf den Status "Freundin" wäre ein

Barbie-Fan mit 534 Puppen, die sie ausstellen möchte. Chaos perfekt!

Via TV und der Sendung "Das perfekte Dinner" könnten sich allerdings nun Frauen bei ihm melden, denen weder das gemeinsame Staubwischen noch

das Figuren-Klimbim etwas ausmachen. Gunnar zeigt, worauf sich eine potenzielle Partnerin einlassen würde ...


Das Menü

ist angelehnt an die "Game of Thrones"-Bücher oder Filme, und ich kenne beides nicht: mein Interesse an solchen Büchern und Filmen liegt bei unter Null. Man müsste mich schon reichlich dafür entlohnen, sollte ich mir solch einen Film ansehen - oder gar solch ein Buch lesen.

Zur Vorspeise gibt es Feldsalat mit Feigen und karamellisierten Walnüssen nebst Burrata.

Großzügig hat er sich im Vorfeld mit der Aufwandsentschädigung von 800 Euro gezeigt: zwei dicke Brocken Rindfleisch - einmal das übliche Rinderfilet, einmal ein dry-aged Filet - hat er eingekauft. Oder bestellt?

Denn in seinem vollgestopften Wohnzimmer stehen mindestens zwei Computer. Der Blick auf mögliche weitere Geräte ist nicht fürs TV-Publikum freigegeben. Oder ich übersehe es ...

Fertigplätzchen und Creme bilden den Nachtisch. Das Seefeuer ist eine grüne Masse, die er u. a. aus Kiwi herstellt.

Im letzten Akt nach dem späten Essen serviert er einen

Wodka Ahoi (wen das Rezept interessiert, sollte es googlen) - Spielzeug mit Promille - und nur darum nicht für einen Kindergeburtstag geeignet.


Fazit

Gunnar lebt so, wie es ihm gefällt, und es ist mutig, dieses Ambiente einem kritischen Publikum und noch kritischeren Gästen zu servieren ...

Seinen Beruf - den er nur mit Fachassistent angibt - wollte der 36jährige Gunnar bereits am Montag nicht näher beschreiben ... heute ist davon überhaupt keine Rede mehr. Mir ist das auch egal, denn ich fühlte mich auf eine

negative Art heute recht gut unterhalten. Negativ in meinen Augen. Manch ein Mann, der nicht allein lebt, aber vom gleichen

Virus befallen ist, wird vielleicht neidisch werden, in welchem Umfang Gunnar sich austoben kann ...

Die Punkte entsprechen nicht den selbst vermuteten von 8: je 6 geben Agnieszka, Maria und Allyn, 7 gibt Tim.

Gunnar hält nun die vorläufige Laterne. Vielleicht darf er sie behalten ... obwohl er in seiner Wohnung eigentlich keinen Platz mehr frei hat.




Guten Morgen, Gruß Silvia




Mittwoch, 29. November 2023

28. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag auf Rügen bei Agnieszka

Foto: Marianne Mossel


"Rüben in drei Akten"
Vorspeise: Rübe trifft Pilze
Hauptgang: Rübe trifft Rind
Nachtisch: Rübe trifft Schokolade


Rüben . Rot . Rübezahl . Nicht märchenhaft .

Ich sehe das interessante Foto von Marianne zu diesem Dinner-Abend eher sinnbildlich: man hat das Gefühl, mit dem Auto nicht mehr wegzukommen, weil es streikt - und denkt daran, den nächsten Bus zu nehmen, um nach dem gestrigen sehr bescheidenen Anfang heute nicht im

Rote-Rüben-Rummel (Alliterationen sind schrecklich, ich weiß)

steckenzubleiben.

Die 53jährige gebürtige Polin Agnieszka muss herrliche Erinnerungen an und mit Rote-Bete in Verbindung bringen, denn sie gruppiert ihr Dinner um dieses vitaminreiche Gemüse. Es ist übrigens zum "Gemüse des Jahres 2023/24" ausgerufen worden. Sachen gibt es!

Ich kenne es schon aus meiner Kindheit: als kalte Beilage zum warmen Heiligabendessen. Einmal im Jahr. Öfter greife ich auch heute nicht zur Roten Bete.

Seit nunmehr 30 Jahren ist die Anästhesie-Krankenschwester Agnieszka in Deutschland - und seit 10 Jahren mit Matthias verheiratet, dem sie ein paar herzlich warme Worte und Tränchen widmet. Schön! Sicherlich isst Matthias Rote Bete sehr gern.


Das Menü

Die Rote Bete-Vorspeisensuppe sieht eher wie ein Getränk aus: nach dem Kochen hat Agnieszka die Gemüsestücke rausgefischt, die Flüssigkeit mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gepimpt - und ich kann mir jetzt kein bisschen vorstellen, wie und ob das schmeckt. Also lieber ein Lob als Kritik. Dazu reicht sie selbstgemachte Piroggen mit Steinpilzfüllung. Die könnten gut und schmackhaft sein.

Der Gulasch ist ein Gulasch mit plörriger Soße, und die Klöße sind Klöße: sie formt sie aus geschälten, gekochten Kartoffeln. Bei mir gibt es nicht allzu oft Klöße - aber ich nehme dafür Pellkartoffeln. Doch auch das soll keine negative Kritik sein. Der Rote Faden, die Rote Bete, gibt es als Beilagensalat.

Der Schokoladenkuchen braucht und bekommt von ihr ebenfalls eine Menge an Roter Bete-Inhalt.

Und dann gibt es endlich einen Schnaps, und der kommt völlig ohne Rote Bete aus.


Fazit

Weder ist es ein märchenhaftes Dinner noch ein märchenhafter Abend. Dass die Teilnehmer sich öffentlich über ihre Runde und übereinander freuen, ist schließlich nichts Neues, sondern Standard. Aussagekräftig ist das nicht.

Aber die Punkte sprechen ihre eigene Sprache (entweder mögen die Gäste das Menü wirklich - oder die Gastgeberin besonders):

Je 9 Punkte geben Maria, Tim und Allyn, 8 gibt Gunnar.

Mit 35 märchenhaften Punkten setzt Agnieszka sich am zweiten Tag an die Spitze.

Ich nehme dann jetzt mal den Bus - und komme am Mittwochabend vielleicht zurück.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 28. November 2023

27. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag auf Rügen bei Maria



"Schrebergarten, eine Vielfalt an Leckereien"
Vorspeise: Erbse / Pickles / Brot
Hauptgang: Fisch / Erdäpfel / Grünes aus dem Garten
Nachtisch: Frucht / Vanille / Crumble ***Hdl


Garten ist der Name für die frisierte Natur
- Prof. Querulix (*1946)

Dann passt der von Maria heißgeliebte Schrebergarten in ihr Lebensprogramm, denn früher war sie Friseurin. Was sie heute macht, habe ich akustisch überhaupt nicht verstanden - aber es muss eine Tätigkeit sein, die ihr genug Zeit zum Einkochen, Einlegen und überhaupt dem Verarbeiten all ihrer Gartenfrüchte und des jungen und alten Gemüses lässt.

Leider hat sie für den heutigen Tag ihre beiden Hunde Rosie und Donna ausquartiert, denn Rosie soll fremde Menschen nicht so gern mögen ... wie sich das genau äußert, erfahre ich nicht. Ich stelle mir gerade die kleine Rosie vor - dass sie klein ist, vermute ich nach dem Foto, bin aber nicht ganz sicher, denn das Foto ist von schlechter Qualität -, die sich zähnefletschend über Dinner-Kandidaten und -Crew hermacht und wild um sich beißt.

Diese durchgeknallte Phantasie-Vorstellung macht es mir einfacher, einem unergiebigen Abend via TV zu folgen.


Das Menü

Die Dekoration, die hauptsächlich aus einem opulenten Gesteck besteht, kann sie später ins Blumengeschäft zurückbringen: die machen daraus noch locker mindestens drei Trauerkränze ... das wäre zumindest eine Unterstützung der Nachhaltigkeit.

Zur Vorspeise schüttelt die 34jährige Maria Hummus nach eigenen Gutdünken aus dem Ärmel, und neben einem Erbsenspüree und selbstgebackenem Brot gibt es diverses eingekochtes Gemüse ... offenbar ist jedoch nicht mehr alles genießbar, und von unzähligen Gläsern wählt sie nur Früchte aus einigen, aus denen sie für ihre Gäste etwas auf die Teller bringt.

Ein gedämpfter Dorsch beglückt die Gäste eher weniger. Mangold und mehr Gemüse vervollständigen gemeinsam mit Fächerkartoffeln den Hauptgang.

Vanille-Creme und ein Schoko-Nuss-Crumble, für das sie u. a. einen Schokokuchen mutwillig zerstört und das auch noch interessant findet, gehören zum Nachtisch.


Fazit

Allyn meint: "Für den 1. Tag hat sie das nicht schlecht gemacht." Welch eine Aussage ohne Aussagekraft! Reden um des Reden willens.

Ich selber fühle mich von drei Gängen null angesprochen.

Die Gastgeberin? Spricht sie mich an? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich von meinem ersten Eindruck über sie im Laufe der Woche abweichen werde, denn für den

1. Eindruck soll es ja keine 2. Chance geben.

Mit ihren gerade einmal 34 Jahren ... erscheint sie mir nicht nur optisch viel älter. Aber die Hauptsache bleibt am Ende, dass Donna und Rosie

Maria über alles lieben. Da kann sie gut auf meine Sympathie verzichten.

Nun sitze ich hier und kann es ohne jede Ungeduld abwarten, dass die Rügen-Show um 19.00 Uhr in die Verlängerung geht ...

Ach ja, die Punkte habe ich beinahe vergessen: je 7 geben Agnieszka und Gunnar, je 8 geben Tim und Allyn. Es versammeln sich insgesamt 30 Zähler.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 25. November 2023

25. November 2023 - Liebesbriefe für Elzbieta




Liebesbriefe für Elzbieta

Mit etwa 20 Jahren habe ich die 12 Jahre ältere Elzbieta kennengelernt. Sie war geschieden, weltgewandt, lebenserfahren - und eine ausgesprochen attraktive Frau. Ein bisschen fühlte sie sich mir gegenüber als Mutter-Ersatz. Aber

ich hatte bereits eine Mutter, und so war Elzbieta lange Zeit meine beste Freundin. Dass wir es heute nicht mehr sind und uns schon vor langer Zeit aus den Augen verloren haben,

ist eine traurige Geschichte, die weniger mit ihr oder mit mir zu tun hatte - und die ich hier auch nie erzählen werde. Es ist nämlich auch eine Geschichte von heute unvorstellbaren Außenwirkungen, die am Ende mehr Kraft hatten als die innere Verbundenheit. Es gibt nichts zu

verzeihen, und ich denke immer sehr gern und in Verbundenheit dieser früheren Zeiten an die gebürtige Polin Elzbieta zurück. Und an ihre damals

große Liebe Erwin.

Denn es geht hier nicht um Liebesbriefe an, sondern für Elzbieta.

Erwin war Augenarzt, ihr Freund, und er ging damals - geplant waren ein, zwei oder höchstens drei Jahre - an eine Klinik in Boston/USA, um seine Weiterbildung voranzutreiben.

Elzbieta vermisste ihn genau so wie er sie vermisste. Damals gab es noch keine sozialen Medien, über die man heute jederzeit und in allen Lebenslagen Kontakt miteinander halten - und sich sogar beim Telefonieren Auge in Auge gegenübersitzen kann.

Sie telefonierten oft. Aber natürlich ging das damals gehörig ins Geld. Und Elzbieta fand es auch nachhaltiger,

ihm Briefe zu schreiben.

Nun sprach und schrieb sie einwandfreies Deutsch - also fast einwandfrei, wobei die kleinen Fehler eher charmant wirkten.


Schreib' du mir bitte einen Brief

bat sie mich, da sie eher poetische Zeilen Richtung Boston schicken wollte ...

Das war mein Beginn und mein einziger, natürlich unbezahlter "Job" als Liebesbriefschreiberin, denn nachdem sie mir den gewünschten Inhalt beschrieben hatte,

setzte ich mich hin und versuchte mich an einem herzigen Brief für Elzbieta. Den sollte sie später abschreiben - und nicht vergessen, ein paar Fehler einzubauen ... die er auch aus ihrem Vokabular kannte.

Weil ihr - und vor allem Erwin - der erste Brief so gut gefiel, verfasste ich weitere.

Dabei sind Liebesbriefe nicht wirklich etwas, was ich gern schreibe - aber für die beste Freundin macht man ja auch schon mal Handstände und Gedankensprünge.


Der ferne Freund

Es verging ein Jahr, es vergingen zwei Jahre - und noch immer verfasste ich eifrig und regelmäßig Liebesbriefe. Unterdessen

flog Elzbieta viele Male in die USA, um ihn für einen längeren Zeitraum - na ja, für manchmal etwa 4 Wochen, und wenn es mit dem Jahresurlaub eng wurde auch mal nur für eine Woche  - zu besuchen. Er selber kam

nicht zu Besuch.

Erwin kam auch nicht nach Deutschland zurück. Er lebt vermutlich noch heute in den USA.

Damals wollte er, dass Elzbieta zu ihm nach Boston zieht. Aber

irgendetwas stimmte da bereits nicht mehr mit ihrem einst so tiefen Gefühl für ihn.

"Er ist in meinen Augen zu amerikanisch geworden", erklärte sie mir die Trennung von der ehemals großen Liebe,  "ich verstehe ihn nicht mehr ..."

Es fand natürlich ein viel längeres Gespräch zwischen uns beiden über diese Trennung statt, aber hier geht es ja nur um

die Liebesbriefe.

Gibt es heute noch Menschen, die einander Liebesbriefe schreiben - anstelle von Kurznachrichten? Gibt es noch Menschen, die auf einen Liebesbrief hoffen, warten ...?

Ich habe keine Ahnung. Aber so nüchtern kann die Welt und können Beziehungen eigentlich nicht sein - so dass jeder sich über einen persönlichen, handgeschriebenen Brief freuen würde ... Oder?

Schreibt mal wieder einen Brief. Es muss ja kein Liebesbrief sein. Aber er sollte handgeschrieben sein.


Guten Tag, Gruß Silvia



24. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Dortmund bei Torsten



"Essen ist geil"
Vorspeise: Seezunge / Spinat / Speck
Hauptgang: Kalb / Bohnen / Pastinake
Nachtisch: Schoko / Vanille / Kokos / Beeren


Eine kleine Rache ist menschlicher, als gar keine Rache
- Friedrich Nietzsche (1844 - 1900)

Wenn der große Philosoph das aus seiner Menschenkenntnis heraus empfiehlt ... dann wird es uns Nicht-Philosophen auch nicht völlig fremd sein.

Seine Mitstreiter erwarten heute Phänomenales von Torsten, denn seine stets kritischen Äußerungen zu ihren Dinnern haben sie im Kopf behalten und verinnerlicht. Mehr noch wird ihnen während der Ausstrahlung dieser fünf Sendungen um die Ohren gehauen und zu Gehör gekommen sein ... da kann man ein noch so freundlicher Mensch sein: man sucht Fehler, wo immer man sie finden kann ...

Der 57jährige Torsten lebt in einer schicken, sehr cleanen Wohnung. Sein einziger ehemals lebender Mitbewohner ist das dicke Fleischstück, das in einem

Dry Ager vor sich hingammelt (der Begriff "gammeln" stammt von Torsten)


Viele weitere Küchengeräte gehobener Art weisen ihn als einen vermutlich

Gastrosexuellen

aus.

Torsten liebt das Kochen, und wie sein Schnibbelhelfer Oliver meint, sei er der Soßenkönig schlechthin.

Die beiden Männer kochen oft und gern zusammen - und sind die großen Genießer ihrer eigenen köstlichen Kochergebnisse. Das Ruhrgebiet als Heimat der Genuss-Vernarrten. Sachen gibt es ...


Das Menü

Torsten denkt es vermutlich nicht, aber ich sage: er macht es sich mit einem Schmorgericht mit sicherlich gutem Fleisch ziemlich einfach: ein Schmorgericht ist eigentlich keine hohe Disziplin und wird auch selten als solche anerkannt. Dann kommen noch Speckböhnchen ins Spiel - nichts Neues also unter dem Dortmunder "U", und ich dachte eigentlich, diese Beilage wäre in der "Dinner"-Geschichte längst ausgestorben.

Tomätchen am Strauch sind ebenfalls so alt wie das "perfekte Dinner" selber. Und Trüffel übers Püree ... ein Bestechungsversuch. Aber kann man nicht eher

durch ein freundliches Miteinander beeindrucken?

Die Hauptspeise kommt nicht so gut an, wie Torsten das erwartet. Oder kommt hier die

kleine allzu menschliche Rache bereits zum Vorschein, die seine Mitstreiter gern jede nicht so gelungene Kleinigkeit schwachreden lässt?



Fazit

Das "Dinner" ist auch immer eine Sache der Zwischenmenschlichkeit und nicht nur der kulinarischen Genüsse. Vielleicht ist es manchmal und für viele Teilnehmer schöner,

wenn sie anstatt Gaumenfreuden zu genießen einfach nur glücklich und zufrieden satt werden - und sich ansonsten freuen, einen TV-Auftritt zu haben.

Hätte Torsten an dem 1. Tag dieser Woche gekocht ... wer weiß, wie seine Bewertung ausgesehen hätte.

Und er muss kein schlechter Mensch sein, weil er sich in den vergangenen vier Tagen derart kleinkariert gezeigt hat,

obwohl es auch an seinem Menü jede Menge auszusetzen gibt - wenn man denn will. Und die anderen Kandidaten w o l l e n.

Er ist wie er ist. Er ist nicht gerade so, wie man den Durchschnitts-Dortmunder insgesamt beschreiben würde, und dann ist er doch wieder genau dieser,

denn die Schnauze vorneweg - ohne Rücksicht auf eigene Verluste - ist eines unserer Markenzeichen. Ja, auch meines, zumindest hin und wieder.

Nur ist die eine vielleicht einen Ticken diplomatischer als der andere.

Die Punkte sind desaströs, und Torsten kann sie nicht nachvollziehen, obwohl er gesteht, nicht das perfekte Dinner abgeliefert zu haben - und mit 8 Punkten zufrieden wäre:

7 Zähler zückt David, je 6 Tim und Marie, 5 gibt Michel.

Das ergeben mickrige 24 Umdrehungen für ein sprücheklopfendes Großmaul.

Rache ist menschlich.

Ob die Bewertung gerecht ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist wie es ist. Und Torsten darf nun in sich gehen oder zumindest sein voreiliges Bekenntnis zu den "neuen Freunden" überdenken.

Es gewinnt Marie mit 35 Punkten.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Mit 2 Grad plus starten wir hier in den Tag und erwarten bis zu 7 Grad bei immerhin 5 Sonnenstunden.

Für Torsten ist die Sonne eher untergegangen. Zumindest bleiben ihm Kommentare auf der Vox-Facebook-Seite erspart ... denn die Seite soll für Zuschauer-Stellungnahmen gesperrt worden sein. Aus Gründen, wie man nun weiß.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 24. November 2023

24. November 2023 - Meine kleine Umschau in der "Apotheken-Umschau"




Meine kleine Umschau in der "Apotheken-Umschau"

Inzwischen gibt es in Apotheken mehr Ratgeber-Zeitschriften als Medikamente, denn die sollen seit geraumer Zeit Mangelware geworden sein. Zumindest bestimmte Medikamente. Die Zeitungen sehe ich durch das Fenster unserer nahe gelegenen Apotheke, wenn ich dort vorbeigehe ... ich bin ja noch in der glücklichen Lage, keine regelmäßigen Pillen zu benötigen,

wollte aber endlich einmal einen Blick in eines dieser Apotheken-Magazine werfen: kurzerhand hat mir eine Freundin drei unterschiedliche Ausgaben von ihrem letzten Gesundheits-Shopping mitgebracht.

Ich werfe dann hier einen Rundumblick durch die Original-Apotheken-Umschau ... denn es gibt in jedem dieser Hefte enorm viel zu lesen. Und für die Gesundheit zu beherzigen.

Es gibt Tipps gegen trockene Haut im Intimbereich, und die wechseln sich in dieser Ausgabe (November 2023) mit dem besten Tipp überhaupt ab:

"Der beste Gesundheitstipp, den ich je bekommen habe ... nicht krank zu werden." schreibt ein AU-Autor.

Aber es ist nicht einfach, diesen Ratschlag ins Leben zu integrieren, denn er könnte für die meisten von uns nicht funktionieren - da hilft auch keine Lektüre dieser Umschau.

Ein Interview mit Jutta Speidel ist als Abwechslung ins Heft inkludiert, ohne jedoch wirklich vom großen Thema abzuweichen. Das mit dem großen Thema sage ich einfach mal so, denn, obwohl diese

meiner allererste Apotheken-Umschau ist, denke ich, dass es in den Heften ausschließlich, direkt oder indirekt nur um die Gesundheit geht.

Dann stoße ich auf ein Thema, das auch mich selber betrifft: Keine Angst vor der Narkose.

Wie viele Menschen, so auch ich, habe ich mehr Angst vor einer Narkose als vor der Operation selber. Und siehe da, ein Umschau-Autor beschreibt hier genau meine Ängste.

"Eine Narkose ist in der Regel ähnlich sicher wie Eisenbahnfahren", erklärt jedoch Prof. Dr. G. Sch.

Ich muss mich weiter durchs Heft arbeiten und komme leider nicht dazu, noch mehr Eisenbahnsprüche zu verinnerlichen.

Werbung gibt es auch im Heft: Fit fürs Fest? So klappt das auch für Ihr Gedächtnis.

Hoffentlich beherzigen das die Angesprochenen ... aber manches ist so schnell vergessen, wie es gelesen wurde. Auch von den Menschen, die keine Gedächtnis-Probleme haben.

Dann kommt es zum Thema "Der Süchte Kern".  "Egal, ob Sex, Medikamente oder Sport. Ist das Gehirn auf Sucht programmiert, spielt das Suchtmittel fast keine Rolle."

Und der Artikel beginnt "Morgen höre ich auf. Zu spielen. Zu trinken. Zu rauchen. Zu Hungern."

Auf mehreren Seiten wird Suchtverhalten erklärt. 

Ein paar Seiten und einige Seufzer später ist ein Interview mit dem Politiker Hubertus Heil abgedruckt  - Überschrift:

Künstliche Intelligenz kann Leben retten.

Kann sie auch die Politik retten?

Ich blättere schnell weiter.

Und finde ... "Das innere Kind" - Warum lohnt sich eine Auseinandersetzung mit dem früheren Ich. Eine Umschau-Autorin macht sich auf die Suche nach Antworten ... und ich

finde eine nette Seite, die sich ums Küssen dreht: "Küssen ist die schönste Impfung der Welt", erzählt eine Ärztin des Instituts für Gesundheitssystemforderung, Berlin. 

Ab diesem Moment sind vielleicht einige Leser angefixt - und eilen schnell in die nächste Apotheke, um sich das November-Heft noch zu sichern. 

Aber dann gibt es einen Beitrag mit dem Titel "Vorsicht! Sie könnten getriggert werden."

Warnhinweise vor verstörenden Szenen in Serien, Filmen, Podcasts - die auch das genaue Gegenteil bewirken können.

Ich habe leider gar nicht so viel Zeit, diese pralle Lektüre zu verschlingen. Es steht unheimlich viel Gedrucktes in der Apotheken-Umschau,

und auch Potenzmittel wie Sildenafil werden besprochen. Ein gewissenhafter Apotheker fragt in diesem Zusammenhang den Kunden vorm Kauf nach bestehenden Herzerkrankungen ... logisch. Nicht gewissenhafte Apotheker schielen ausschließlich auf ihre Einkünfte.

Aber durch drei neue Heilmethoden bei chronischen Wunden muss ich auch noch durch: vom offenen Bein bis zum diabetischen Fuß - drei neue Heilmethoden - wie gut sind sie?

Ich lese es mir nicht durch, denn ich befolge

den Rat zur Mittagsruhe: Mut zum Nickerchen - ist die Überschrift zu diesem Artikel: ein kurzes Schläfchen am Tag

soll gesund sein: zum Beispiel ist es verantwortlich für eine bessere Stimmung oder mehr Kreativität.

Auch Tabu-Themen werden nicht ausgespart, denn die

Macher der Apotheken-Umschau meinen: Peinliche Themen? Gibt es nicht, wenn es um Gesundheit geht.

Ich beende allerdings hier meine kleine Umschau durch die sehr umfangreiche Apotheken-Hit-Zeitschrift. Da steht wirklich

viel drin für Null Geld.

Ob es allerdings die Bravo fürs Alter sein soll, weiß ich nicht: in der Tat ist es lange her, dass ich die Bravo gelesen habe -

und die Apotheken-Umschau wird nun auch nicht meine künftige Dauer-Lektüre. Vor allem kann ich mir nicht denken, dass selbst Fans dieser

Umschau dem neuen Heftchen so entgegenfiebern wie wir es damals bezüglich der Bravo getan haben.

Aber: man weiß nie, an welche heimlichen Sehnsüchte die Menschen sich klammern.


Guten Tag, Gruß Silvia



23. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Dortmund bei Michel




"Die Kreuzfahrt ist in aller Munde und bei uns auf dem Teller"
Vorspeise: Leinen los, ab in den Süden: In Apfelessig und Estragon eingelegte Birne auf Petersilien-Pesto, dazu Dattel-Chili-Baguette
Hauptgang: Seetag: Marinierter Lachs mit Petersilie, Ingwer, Knoblauch und Zitrone auf Erbsenpüree mit karamellisierten Möhren
Nachtisch: Land in Sicht: Birneneis auf Schokoladenerde mit Eierlikörschaum


Hawaiis "Hang Loose" frei Schnauze

Beworben hatte sich Michel für die Extraausgabe des "perfekten Dinners", die eine Werbeveranstaltung für einen bestimmten Kreuzfahrt-Anbieter war - und wurde nicht für dieses Spezial eingesetzt. Damit der 31jährige Michel nicht völlig leer ausgeht, bot man ihm an, als Dortmunder Jung' die Dortmunder Runde zu bereichern. Und genau das macht er.

Gemeinsam mit seiner Freundin Paula übernimmt er die Verantwortung für eine gelungene Vorstellung seines eigenen Dinner-Abends. Die beiden sind so frisch verliebt, man hätte sie sicherlich ungern getrennt, damit er auf eine Seereise hätte gehen können ...

Beruflich ist Michel verantwortlich für den Fuhrpark einer Versicherung, bei der auch Paula arbeitet. Lernen sich noch immer mehr Menschen bei der Arbeit kennen - oder inzwischen doch im Internet? Ich weiß es nicht,

und Michel weiß ja schließlich auch nicht alles: er erzählt, dass Dortmund aus 170 Stadtteilen besteht. Mir ist schon klar, dass meine Heimatstadt viele Vororte hat, und ich daher manchmal überrascht bin, weil ich von einem höre, von dem ich nie zuvor gehört habe ...

aber so viele sind es dann doch nicht. Da ich keinen großen Rundgang durch Dortmund machen konnte um dabei alle Vororts-Schilder zu registrieren, muss ich mich auf Google verlassen:

Dortmund hat 12 Stadtbezirke, und jeder Stadtbezirk hat mehrere Stadtteile - zusammen ergeben sich 90 Ortsteile.

Heute schweift der Dortmunder von seiner Heimat, die er nie, nie verlassen möchte, ab und präsentiert sein Dinner als

eine Hommage an Hawaii. Bei 30 Grad zur Drehzeit bieten sich hawaiianische Gefühle geradezu an: und Hang Loose geht immer:


Das ist ein Begriff der Surfer, der auch von der Allgemeinheit samt Touristengebraucht wird - und in einem Handzeichen (siehe Foto) zum Ausdruck gebracht wird. Bedeutung: locker, cool, alles Bestens.

Hang Loose mit Michels Dortmunder Slang und frei Schnauze: eine nette Idee.


Das Menü

ergibt sich aus der oben abgeschriebenen Speisekarte und hält wegen seiner Ausführlichkeit keine weiteren Überraschungen bereit.

Wenn wir Zuschauer den Kandidaten Torsten nicht "hätten", wir wüssten gar nicht so genau, was alles und täglich bei einer Essenszubereitung misslingen kann ... Geradezu

kleinkariert gibt er seine Kritikpunkte zum Besten. Er redet sich noch in die eigene Bredouille, was sich rächen wird, wenn an seinem Abend auch nur die kleinste

Kleinigkeit misslingt.


Fazit

Ein netter Abend mit einem angenehmen Gastgeber geht mit den bislang bescheidensten Punkten zu Ende:

je 7 geben Tim und Torsten, je 8 geben David und Marie.

Das sind dennoch 30 respektable Umdrehungen.

Und: hat Torsten neue Freunde gewonnen, wie er wiederholt betont? Oder ist er eher außen vor? Schwer zu sagen.

Tim schwärmt geradezu von Dortmund (kann ich zum Teil nachvollziehen) und findet seine Begeisterung sogar selber ein bisschen "spooky", und auch die

Dortmunder findet er toll: zu denen gehört Torsten schließlich auch, der frei Schnauze keine Rücksicht auf selbst verursachte Verluste nimmt.

Also: mir als Dortmunderin mit einer "Dortmunder Seele" ... würde dieser Kerl Torsten schon sehr gegen den Strich gehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 23. November 2023

22. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Dortmund bei David

Foto: Marianne Mossel


Vorspeise: Couscous / Aubergine / Tomate / Avocado
Hauptgang: Boeuf / Kartoffel / Karotte / Bohne
Nachtisch: Tonkabohne / Sahne


Eine kleine Trommel lässt tausend Füße tanzen
- Aus Afrika

Der 40jährige Sozialpädagoge David lebt mit seiner Frau Sarah und zwei Töchtern in der Dortmunder Innenstadt

(in Köln blicken viele von ihren Wohnungen aus auf den Dom, er kann, wenn er Glück hat, das große U sehen),

und er gibt heute sein Bestes am Herd und mitsamt seiner von den Töchtern geschenkten Messern, die er wie Heiligtümer behandelt. Er hat ungarische Wurzeln, aber ob er in Deutschland oder Ungarn geboren wurde, wird den Zuschauern nicht erzählt. Dafür berichtet David von seiner

größten Leidenschaft, dem Schlagzeugspielen. Ein ziemlich lautes Hobby! Daher hat er auch einen ausgelagerten Proberaum, in dem er niemanden stört.

Laut geht es in seiner Küche nicht zu, und wenn ich Lautstärke mit Kurzweiligkeit übersetze, so befinde ich mich heute auf einem sehr leisen Level. Mir fehlt ein bisschen das Trommeln, mir fehlt die tänzerische Leichtigkeit oder auch die überkochende Leidenschaft.

Trotzdem bin ich gern Zuschauerin dieser abendlichen 75 Minuten (die Sendezeit etwas zu kürzen, wäre allerdings von Vorteil - habe ich lange nicht mehr erwähnt, muss heute sein). Gegen etwas Langeweile ist ja nichts einzuwenden, und schon das nächste Vorabendprogramm kann überraschend unterhaltsam und anregend sein.

Jetzt jedoch fallen mir - lange vor der Schlafenszeit - die Augen zu, und ich bräuchte eine Kostprobe seiner Trommelei, um wieder halbwegs wach zu werden.


Das Menü

Davids Töchter Lotte und Beké, ein Mädchen hübscher als das andere, laufen in seiner Küche ein, und eigentlich möchte vor allem die eine Tochter dem Vater weniger behilflich sein ... als mal zu sehen, was ein TV-Team anstellt, wie die Leute vom Team aussehen und nicht nur am Rande auch, um sich einmal selber im Fernsehen zu sehen.

Am Ende einer kleinen Diskussion über Schnibbel-Hilfstätigkeiten, verduftet die eine Tochter, während die andere sich umständlich ans Kartoffelschälen macht ... Da kommt keine Freude auf.

Zur Vorspeise serviert David ein Türmchen aus Aubergine, Tomate und Avocado. Dazu reduziert er Feigen samt Balsamico ... und stellt fest, dass die Reduktion wie Pflaumenmus schmeckt. Sieht auch so aus wie Pflaumenmus.

Torsten, der Super-Kritiker in dieser Woche, bemängelt, dass die Soße das wunderbare Türmchen erschlägt.

Die nächste Hauptrolle spielt das Boeuf Bourguignon. Torsten reiht das Fleisch in die Kategorie "trocken" ein. Und die Gärtnerinnen-Kartoffeln sehen wirklich aus, als sollten sie in der Brühe ertränkt werden. Ist das der

Tod hoher Punkte?

Nein!


Fazit

David spricht aus, was viele denken: "Die Sendung lebt auch vom Ablästern ..."

Da macht es schließlich keinen Sinn, wenn Vox die Haupt-Lästerabteilung schließt. Ich möchte nicht wissen, wie viele ehemalige Dinner-Kandidaten selber gern über diese Woche gelästert hätten ... geht ja nun nicht. Das Schließen könnte ganz vielleicht sogar Zuschauer kosten ...

Eine gezielte und fleißige!!! Moderation der Vox-Facebook-Seite wäre angebrachter.

Der Trommelwirbel für David kommt zum Schluss: je 8 Punkte geben Tim, Marie und Torsten, 10 gibt Michel.

Mit 34 Umdrehungen liegt David auf dem bislang 2. Platz hinter Marie.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 22. November 2023

21. November 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Dortmund bei Tim


"Völlig Feige"
Vorspeise: Zweierlei Pinsen vom Grill
Hauptgang: Surf and Turf vom Grill
Nachtisch: Pannacotta mit Feigen


"Hör mal, Junge, als George Washington in Deinem Alter war, war er Klassenbester!"
"Ja, Papa, aber als er in Deinem Alter war, war er Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika!"

- Kalenderspruch

Wenn es nach diesem und anderen Kalendersprüchen ginge, wäre Kritik ein sehr schwieriges Brot ...

Der 55jährige Vertriebsmitarbeiter Tim ist nach der Trennung von seiner Frau und deren anschließendem Tod zu einem alleinerziehenden Vater von drei Kindern geworden. Auf einen ersten oberflächlichen Blick, den er uns Zuschauern gönnt, hat er diese Herausforderung gut gemeistert. Ich werde ihn dafür allerdings nicht mehr - aber auch nicht weniger - bewundern wie jede alleinerziehende Mutter. Feige dürfen mit solch einer Aufgabe weder Mutter noch Vater sein.

"Im Prinzip" - seinem offenbar absoluten Lieblingsausdruck - oder auch eine stetig wiederholende dumme Wort-Angewohnheit - erklärt er selber sein Leben mit den drei Kindern, von denen nur noch zwei im gemeinsamen Haus leben.

In seiner ruhigen Art, die man auch gemütlich nennen könnte, versinkt Tim in seiner Küchenarbeit - und mir kommt seine Stimme bekannt vor ... Es dauert eine Weile, bis ich darauf komme:

Er spricht wie Ludger Pistor, den man u. a. aus der Reihe "Schnitzel geht immer" kennt - und der dort den gegenüber Günter Kuballa (Armin Rohde) ruhigeren und besonneneren Wolfgang Krettek spielt. Die filmische Heimat der beiden Glücksritter ist ebenfalls Dortmund.

Aber was würde Tims Mitstreiter Torsten wohl zu den kulinarischen Vorlieben dieser beiden Film-Anti-Helden sagen?

Schnitzel geht immer? - Ja, aber doch nicht zu einem perfekten Dinner? Oder lehnt Torsten sogar grundsätzlich Pommes und anderes Imbiss-Essen ab?


Das Menü

Pinsen sind kleine, sehr kleine Pizzen - und die belegt Tim mit Feige und Burrata einerseits und andererseits mit scharfer Salami. Dazu gibt es einen Salat.

"Die Vorspeise passt nicht zu einem perfekten Dinner", greift Torsten nach den unsichtbaren Regularien des "perfekten Dinners". Hat er je diese Sende-Reihe

verfolgt? Wenn ja, konnte er sich oft wundern, was alles zu einem Dinner passt, in dessen Titel lediglich das Wort "perfekt" steht (Ist nicht unähnlich dem völlig falschen Titel der RTL-Sendung "Ich bin ein Star ...")- ein Begriff, der stark gebeutelt und gedehnt wird.

"Der Hauptgang ist enttäuschend", geht Torstens Kritik weiter. So wirklich passt es nicht zwischen dem gegrillten Rinderfilet-Steak, den gegrillten Ofenkartoffeln ... und Torsten.

Den Nachtisch lässt der Oberkritiker der Woche, der bereits versucht, Marie auf seine Seite zu ziehen, als besten Gang gelten ... aber passend zu einem "perfekten Dinner" sei der auch nicht.


Fazit

Da ich nicht mehr auf der Facebook-Seite des "Dinners" lesen kann, hat mein Facebook-Freund Klaus gestern berichtet,

dass Vox die Kommentarfunktion zu dieser Dortmund-Woche abgestellt hat.

Jetzt ist klar, warum, denn der Grund lässt sich an den Punkten ablesen, und der Sender hat vorausschauend reagiert:

9 gibt Michel, 8 David, 7 Marie und 5 Punkte ist Torsten dieser Abend wert.

Mehr als 7 oder 8 Punkte hätte auch Tim sich selber nicht gegeben. Somit ist er mit der Summe von 29 Zählern sicherlich zufrieden.

Nach einer Woche auf Hoher See und einer, in der es um den RTL-Spendenmarathon ging und die Siegprämie gespendet werden musste,

hat die Wirklichkeit uns wieder.

Man muss es nehmen, wie es kommt ... es kann ja immer noch schlimmer kommen. Oder ganz großartig, wenn wir erfahren,

was Torsten unter einem "perfekten Dinner" versteht.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 21. November 2023

19. November 2023 - ARD - Tatort Stuttgart: "Vergebung"



Sebastian Bootz – Felix Klare
Thorsten Lannert – Richy Müller
Dr. Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
Hans Lentowski – Paul Fassnacht
Jonas Lentowksi (14 Jahre) – Jakob Rottmaier
Dr. Yeliz Ünal – Mina Özlem Sagdic
Mathias Döbele – Volker Muthmann
Sandra Döbele (14 Jahre) – Elena Georgotas
Sandra Döbele – Ulrike C. Tscharre
Hans Lentowski (jung) – Manolo Bertling
Mathias Döbele (15 Jahre) – Xari Wimbauer
Thomas Döbele – Tim Bülow
Daniel Vogt (13 Jahre) – Immanuel Krehl


Tatort Stuttgart
"Vergebung"

Ich bin absolut keine Freundin von diesen Reihen-Krimis, in denen Ermittler oder deren direkte Kollegen eine schwere Fall-Verwicklung durchleben müssen.

In diesen Fall ist der Gerichtsmediziner Dr. Daniel Vogt nicht nur involviert, sondern trägt auch an einer alten Schuld, die er mit seinem früheren Kinder- und Jugendfreund Matthias Döbele teilt. Eben dieser

Matthias Döbele wird tot am Neckar angeschwemmt. Und Daniel Vogts Vertuschungskarriere beginnt ...

Eine größere Ungereimtheit entdecke ich am Rande: da es mir erscheint, als sei der Gerichtsmediziner im wahren Leben doch um einiges älter als sein Freund Matthias aus der Kindheit, google ich beide Darsteller:

es klaffen 12 Jahre zwischen den Darstellern. Sie können also schwerlich bereits in beider Kindheit Freunde gewesen sein. Die Idee zu dem

Krimi hatte der Darsteller des Dr. Daniel Vogt, und die Frage ist: hat Jürgen Hartmann Probleme mit seinem Alter?

Oder haben die Caster einfach keinen Blick auf die Geburtsdaten diverser Schauspieler geworfen?


Der Fall

Eigentlich hätte sich Dr. Daniel Vogt von dem Fall Matthias Döbele selbst abziehen müssen, doch stattdessen vertuscht er sogar, dass er den Toten kannte ... Nach und nach gibt er lediglich zu, was die Ermittler ohnehin in Erfahrung bringen ...

Matthias Döbele war krebskrank, hatte eine geringfügige Überdosis seines verschriebenen Opiats im Körper - und Alkohol im Blut, obwohl er angeblich seit 2 Jahren nicht mehr getrunken hat.

Ob es sich um Mord oder Selbstmord handelt - ist zunächst nicht ganz sicher. Bootz und Lannert gewinnen nach und nach die Überzeugung, dass

Vogt die Witwe des Toten, die er einst geliebt hat, deckt. Und überhaupt fragen sich die Kommissare,

warum sie jemanden, den sie so lange kennen, noch nicht wirklich kennengelernt haben.


Fazit

Letzteres interessiert mich auch: warum kommen manchmal an vertrauten Ermittlern oder deren Zuarbeitern düstere Seiten zum Vorschein? Warum kann ich mich als

Zuschauerin nicht darauf verlassen, dass alle so bleiben wie sie sind und auch keine abendfüllenden Geheimnisse mit sich herumtragen.

Im übrigen ist diese Schuld, die in der Kindheit entsteht, nicht innovativ und krimineu - und war schon öfter Vorlage für eine späte Rache.

Warum sich der Vater des damaligen Opfers - des dritten männlichen Freundes im Bunde, Jonas - etwa vierzig Jahre Zeit für seine Rache genommen hat,

und Matthias ertränkt hat, bleibt ein ewiges Geheimnis einer fiktiven Handlung. Es gab wohl Streit zwischen Matthias und Jonas' Vater Hans Lentowski. War es also nur ein Unfall? Und hat er dem abstinent lebenden Krebskranken den Alkohol eingeflößt? Offenbar.

Jonas wurde damals von seinen beiden Freunden im Spaß unter Wasser getaucht - und ist im Anschluss daran gestorben. 

Wie sein Vater dem heutigen Gerichtsmediziner erzählt, war Jonas herzkrank, was seine Freunde nicht gewusst haben, und ist deshalb verstorben ... und will nun auch Daniel an den Kragen und ihn ertränken. In letzter Minute retten die 

Kommissare Bootz und Lennart sein Leben.

Eigentlich müsste der Fall Konsequenzen für den Rechtsmediziner haben ... aber vermutlich wird man einfach über diese Tatort-Folge hinweggehen - so, als

hätte es sie gar nicht gegeben.

Ganz so wie damals Bobby Ewing von den Toten auferstanden ist ... und anstelle seines endgültigen Serien-Todes haben die Macher lieber eine ganze Staffel von Dallas den Jordan runtergehen lassen.


Relativ spannend war der Krimi trotzdem. Die Schauspieler gut. Die alten Songs ebenso. Auf ein schräges Experiment hat man ebenfalls verzichtet. Was will man mehr? Logik? Wäre zu viel verlangt.


Guten Tag, Gruß Silvia