Die vielen zwischenmenschlichen Begegnungen
Wer einen Hund seinen besten Freund nennen kann, weiß um die Nebenwirkungen und auch Risiken:
man trifft viele Leute, die sich entweder als tierlieb erweisen, ohne einen eigenen Hund zu haben, und auf den Hund zugehen, um ihn zu streicheln
(was nicht alle Hunde gern mögen - Robin mochte es, Bienchen mochte es nicht und Charlie mag es nicht),
über ihn zu reden oder von früher zu erzählen, als sie selber noch ein Tier in ihren Leben hatten. Und man trifft die völlig anderen,
die mit Hunden überhaupt nichts anfangen können. Die allein sind kein Problem, denn es ist absolut kein Muss, ein Hundefreund zu sein. Schlimm sind die Hunde-Feinde: ich erinnere mich an mehrere Straßen-Kommentatoren, nein, eigentlich waren das Kommentatorinnen,
die meinen kleinen Robin als "Fotzenlecker" bezeichnet haben - aber solche Leute sind ohnehin gerne beleidigend unterwegs. Und bevor man etwas gegen die unternehmen kann, haben die längst das Weite gesucht.
Noch schlimmer sind die Bestien, die Gift- oder mit Nägeln gespickte Köder auslegen. An ihnen ist das Schlimmste, das man die nicht erkennt und denen ihre abgrundtiefe Bosheit nicht an den Nasenspitzen ablesen kann.
Regelmäßig gibt es überall Giftköder-Warnungen ...
Andere Hundehalter
Man kennt den Spruch "wer tierlieb ist, muss ein guter Mensch sein" - ein Spruch eben, der nicht zwangsläufig zutreffend sein muss.
Selbstverständlich ist auch nicht jeder automatisch tierlieb, der einen Hund an der Leine spazieren führt. Manche lieben nicht einmal ihr eigenes Tier, und es ist ein riesiger Zufall, wenn sie eher aus Versehen einmal draußen unterwegs sind - und ihrem Tier vorgaukeln, wie schön die Welt ist. Mehr Hunde als man denkt kennen nur Wohnungen und gehen auf Katzenklos, um sich zu erleichtern ...
Hier und da und aus Zeitungen erfährt man beinahe täglich, wie schlecht Leute ihre Tiere behandeln. Die Tierheime sind voll von "gefundenen" Hunden (und auch Katzen und anderen Tieren), die zwar (zum Glück oft) am Ende gefunden werden, aber vorher ausgesetzt worden sind.
Es gibt tausende Geschichten, die für Tiere keinen guten Ausgang haben. Es gibt Leute, die sich Tiere halten, um sie zu quälen. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Eine Geschichte aus einem Bus
In einem Bus habe ich regelmäßig eine Frau getroffen, die im Laufe der Zeit zu einer guten Freundin von Robin geworden ist. Bienchen hat andere Menschen nicht so nah an sich herangelassen.
Hätte man Robin fragen können, gehörte sie eher zu seiner Fan-Gemeinde in dem 933-Bus "Stadtmitte - Uni Nord". Es gab keine Busfahrt, während der er nicht wenigstens einen seiner Fans traf ... oder neue hinzugewinnen konnte.
Im Laufe der Zeit unterhielten die Frau und ich uns gerne, und irgendwann erzählte sie mir eine damals 20 Jahre alte Urlaubsgeschichte. Lest und wundert euch und lasst euch gruseln, aber Warnung:
der kursiv geschriebene Text enthält einen sensiblen Inhalt.
In einem Ort in Bayern hatte sie Kontakt zu einem Ehepaar mit Schäferhund. Die Frau gefiel ihr besonders gut und natürlich auch der Hund. Im Laufe der kurzen Urlaubszeit mochte sie allerdings den Mann immer weniger, denn er behandelte seine Frau nicht gut ...
Irgendwann schüttete die Frau ihr das Herz aus: ihr Mann hatte regelmäßige sexuelle Kontakte zu dem Schäferhund ...
Die Bus-Bekannte wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte ... und hat nichts unternommen.
Ich wollte, sie hätte mir diese Erzählung erspart. Aus dem Kopf bekomme ich die seitdem nicht mehr. Immer wieder schleicht sie sich in meine Gedanken, mal mehr, mal zum Glück weniger häufig. Es ist ein kleiner Unterschied, ob man von solchen teuflischen Sodomisten durch Zeitungsartikel erfährt ... oder aus persönlicher zweiter Hand.
Freunde
Aber es gibt selbstverständlich nicht nur negative Begegnungen und Erzählungen. Es gibt viele tierliebe Menschen, die das Attribut zum Begriff "Mensch" tatsächlich verdienen. Und man freut sich, wenn man sich hier und da wiedertrifft und gemeinsam mit den Hunden durch den Wald oder Park läuft ... oder auf dem Weg durch die Stadt nur ein kleines Pläuschchen hält.
Dann gibt es die Menschen, die über die Hunde und die gemeinsame Liebe zu ihnen zu Freunden werden. Dazu gehören selbstverständlich ein paar Zusatz-Interessen als die Hundeliebe allein.
Ohne Robin und Bienchen hätte ich manche Menschen überhaupt nicht kennengelernt. Das würde ich sehr bedauern (auch, wenn ich es dann ja gar nicht wüsste). So haben Robin und Bienchen mir neben vielen tausend schönen Erinnerungen
auch ein paar Freunde "hinterlassen", die sie damals irgendwie "klar gemacht" haben.
Mit Charlie bin ich erst seit knapp vier Monaten unterwegs, aber die Geschichten wiederholen sich ... es gibt solche und
solche, und es gibt nichts, was es nicht gibt: nur die täglichen Busfahrten fallen leider weg (ich nehme jetzt immer das Auto), und wenn ich an Robin im Regenbogenland denke, würde er Charlie
aus der "Ferne" sicher gern zurufen: da verpasst du aber etwas ganz Tolles!
- Natürlich abgesehen von dieser entsetzlichen Erzählung ... (es hat auch etwas Gutes, dass Hunde weder sprechen noch alles verstehen können, was Menschen erzählen), aber die Frau, deren Namen ich nicht einmal kenne, musste dieses Erlebnis damals loswerden und fand, ich sei die richtige Adresse dafür, den Schmerz und das Entsetzen darüber mit ihr zu teilen.
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